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Al Wheeler und das Callgirl

Al Wheeler und das Callgirl

Titel: Al Wheeler und das Callgirl
Autoren: Carter Brown
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    »Bin ich froh, daß ich Scotch
nicht auf diese Weise trinken kann«, sagte ich. »Sonst wäre ich innerhalb einer
Woche tot .«
    Wir kehrten zum Wagen zurück
und fuhren wieder die drei Häuserblocks entlang bis zu dem Apartmentgebäude.
Als wir im Aufzug zum Penthouse hinaufrauschten, untersuchte Stevens gründlich
seinen Gürtelholster, und sah mich dann mit ernsthaftem Gesicht an.
    »Meinen Sie, es wird zu einer Schießerei
kommen, wenn wir hineingehen, Lieutenant ?«
    »Woher soll ich das wissen ?« Ich zuckte mit den Schultern. »Ich nehme es, wie es
kommt. Wenn es für Sie gut genug ist, so ist es das für mich allemal .«
    Die Aufzugtür glitt auf, und
wir traten hinaus auf die geschlossene Veranda, die zum Penthouse gehörte.
    »Innen ist ein nettes Mädchen
namens Wanda Blair«, sagte ich, bevor ich auf den Klingelknopf drückte. »Wenn
es zu einer Schießerei kommen sollte, achten Sie darauf, sich vor sie zu
stellen. Ich möchte nicht, daß sie umkommt .«
    Man ließ sich Zeit, uns die Tür
zu öffnen — vielleicht ein bißchen zu lange, fand ich. Schließlich wurde sie
spaltbreit geöffnet, und ein schläfriges, haselnußbraunes Auge blinzelte uns an. »Na so was«, sagte eine leicht heisere Stimme ohne jede Begeisterung.
»Wenn das nicht Lieutenant Al Wheeler ist, der uns mitten in der Nacht weckt !«
    »Ich habe ein paar Neuigkeiten
für Sie, die Sie vielleicht interessieren werden, Wanda«, sagte ich. »Dürfen
wir hineinkommen ?«
    »Aber natürlich. Kommen Sie nur .«
    Die Freundlichkeit und
Heiterkeit, die auf einmal in ihrer Stimme lagen, hoben mein Wohlbefinden, bis
ich sah, daß sie direkt über meine Schulter weg auf den Grund ihres Frohsinns
blickte.
    »Wer ist Ihr Freund da, Al ?«
    »Der Kriminalbeamte Stevens.«
Ich entschied, daß dies eine strikt zeitlich begrenzte Beförderung war, die nur
für die Dauer unseres Aufenthalts im Penthouse galt.
»Stevens, das hier ist Wanda Blair .«
    Inzwischen waren wir
eingetreten, und ich sah, wie sich seine Augen beim Anblick von Wanda in ihrem
durchsichtigen Nachtgewand weideten.
    »Oha!« Sie wand sich ganz
leicht, aber bei Wanda setzte sich so was bis zu den Knöcheln fort. Ihre Brüste
bebten in gewohnter Weise. »Heutzutage sind die Polizeibeamten einfach von
besserer Qualität .«
    »Hm, ja —« Stevens sah verlegen
drein. Er konnte die Augen nicht ruhig halten. Ich hatte natürlich alles schon
früher mal gesehen. Wanda lächelte ihm strahlend zu und wippte mit den Wimpern.
Sie holte tief Luft, und der Saum ihres Nachtgewandes rutschte gerade hoch
genug, um ein Büschel kastanienfarbenen Haars zwischen den Schenkeln erkennen
zu lassen.
    »Ist Cordain da ?« fragte ich, weil ich das Herumstehen allmählich satt
hatte.
    »Hal ?« Sie zuckte mit den
Schultern. »Ich glaube, er ist ins Bett gegangen .« Sie
schob sich an mir vorbei und griff nach Stevens’ Arm. »Wollen wir nicht alle
reingehen und was trinken ?«
    Ich folgte ihnen in das im
Bordellstil gehaltene Wohnzimmer und ging dann zur Bar. Stevens warf mir einen
flehenden Blick zu, während Wanda sich als Barfrau gebärdete.
    »Der Kriminalbeamte Stevens
trinkt im Dienst nichts«, erklärte ich beglückt. »Mir bitte Scotch auf Eis und
ein bißchen Soda .«
    »Er ist jetzt nicht im Dienst«,
sagte die Venus im Westentaschenformat schroff. »Das hier ist ein reines Vergnügen .«
    Um ihren Worten Nachdruck zu
verleihen, stellte sie sich auf die Zehen, um eine Flasche auf dem obersten
Regal hinter der Bar herunterzuangeln. Das Nachthemd rutschte über ihr gesamtes
nacktes Hinterteil hoch. Stevens’ Blick wurde starr, während er auf den
rosigen, gerundeten Hinterbacken haftete.
    Wanda goß meinen Drink zuerst
ein, dann glitten ihre haselnußbraunen Augen zu Stevens hinüber. »Sie kriegen meinen Spezialdrink«,
verkündete sie. »Nur meine ganz speziellen Freunde bekommen ihn. Ich nenne ihn
>Unbegrenzte Leidenschaft<, denn nach zwei Gläsern kann sich keiner mehr
bremsen .«
    Ich zuckte zusammen und
entfernte mich mit meinem Drink von der Bar, mehr auf die Mitte des Zimmers zu.
Was die beiden anderen betraf, so hatte ich ohnehin aufgehört zu existieren.
    Zwei Minuten später stellte ich
mein leeres Glas hin und entschied, daß mir wohl die Aufgabe blieb, Cordain,
auch wenn er ein Party-Muffel war, aufzuspüren und ihn zu bewegen, sich der
munteren Gesellschaft hier anzuschließen. Die einzige andere Tür des
Wohnzimmers führte in die Küche, wie ich mich vom letztenmal her erinnerte,
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