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Akte X Novel

Akte X Novel

Titel: Akte X Novel
Autoren: Schatten
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Mulder ein.
Lauren lehnte sich mit geschlossenen Augen gegen die Wand. „Das klingt so... lächerlich.“
„Aber Sie glauben daran“, sagte Scully.
„Er stand mir näher als mein eigener Vater“, erklärte Lauren. „Das habe ich ihm auch gesagt. Ich fühle seine Anwesenheit noch immer. Manchmal... manchmal rieche ich sogar noch sein Rasierwasser.“ Sie schluckte erstickt, stand kurz davor, zusammenzubrechen. „Wenn Sie nur gesehen hätten, was ich gesehen habe...“
Sie kämpfte gegen die Tränen an. „Aber jetzt will ich nur noch, daß das alles aufhört. Darum verlasse ich die Stadt, vielleicht findet er dann Frieden.“
Scully sprang auf die Füße. „Aber das reicht nicht“, sagte sie streng. Sie trat näher an Lauren heran und fuhr leise und eindringlich fort: „Sie haben jetzt die Chance, es ihm noch einmal zu sagen. Nehmen Sie sie wahr. Sagen Sie ihm, daß Sie ihn lieben... zeigen Sie es ihm... indem Sie uns helfen, zu Ende zu bringen, was er angefangen hat.“
Mulder schwieg. Scullys Worte, die nicht recht zu einer Frau passen wollten, die gemeinhin wenig Neigung zeigte, an Geistergeschichten zu glauben, setzten ihn in Erstaunen.
„Lauren“, fragte Scully sanft. „Wie wollen Sie jemals zur Ruhe kommen, wenn er das nicht kann?“
Es dauerte lange, bis Lauren antwortete. Endlich nickte sie und sagte: „Okay.“ Dann schlug sie die Hände vor das tränennasse Gesicht.
„Ich sehe scheußlich aus“, sagte sie bebend. „Ich muß... äh... muß mich frischmachen.“
Als sie den Raum verlassen hatte, wandte sich Mulder seiner Partnerin zu. „Was tun Sie da, Scully? Sie glauben doch nicht...“
„Mulder, so etwas wie Gespenster oder Psychokinese gibt es nicht“, entgegnete Scully mit ihrer gewohnten Selbstsicherheit. „Ich bin davon überzeugt, daß es eine wissenschaftliche Erklärung für das gibt, was Lauren erlebt zu haben glaubt. Aber ich glaube auch, daß sie fest davon überzeugt ist, die Wahrheit zu sagen. Und im Augenblick kommt es mir bloß darauf an, sie dazu zu bewegen, daß sie uns hilft, Dorlund aufzuhalten.“
„Wir haben vielleicht gerade unsere einzige Chance geopfert, ein Gespensterphänomen zu untersuchen...“
„Nein, aber ich habe uns eine Chance verschafft, einen Fall zu lösen...“, unterbrach ihn Scully, womit sie jede weitere Diskussion im Keim erstickte, „... statt Schatten nachzujagen.“

16
    Ihnen allen war die Routine in Fleisch und Blut übergegangen. Dutzende von Malen hatten sie den Ernstfall trainiert. Trotzdem lag eine unvermeidliche Spannung in der Luft, als der FBI-Agent in seine Windjacke schlüpfte und zusah, wie ein anderer Agent seine Waffe lud. Die Beamten hatten sich im Hauptquartier versammelt und bereiteten sich auf eine Durchsuchung vor. Alle trugen die gleichen blauen Jacken, auf denen in goldenen Lettern das Logo des FBI prangte.
    Mulder und Scully bahnten sich einen Weg durch die wartenden Agenten zur Garage, wo sie von Saunders, Webster und Lauren Kyte erwartet wurden.
    Mulder ignorierte die beiden Regierungsbeamten und konzentrierte sich auf Lauren. Sie stand neben einem der Fahrzeuge und machte einen verunsicherten Eindruck. Sie hatte Mulder erzählt, daß sie Dorlund nie in ihrem Leben wiedersehen wollte, und obgleich er ihr versichert hatte, daß ihr nichts geschehen würde, schien das bevorstehende Zusammentreffen sie mit tiefer Besorgnis zu erfüllen.
    „Sind Sie bereit?“
Lauren antwortete mit einem kurzen Nicken.
Scully übernahm die Führung und wies die Teams ein. „Also
    gut, hören Sie zu“, rief sie, während sie die richterliche Anweisung hochhielt. „Wir haben einen Gerichtsbeschluß, die Geschäftsräume der HTG nach Beweisen für den illegalen Verkauf von Waffenbauteilen an terroristische Organisationen zu durchsuchen. Solche Beweise können gefälschte Exportpapiere und Ladelisten sein. Sie können in Form von Datendisketten oder Schriftstücken vorliegen.“
    „Sollten Sie vor Ort irgendwelche Zweifel haben, dann fragen Sie“, fügte Webster hinzu. „Diese Operation muß absolut sauber verlaufen. Das hier ist der Höhepunkt jahrelanger Ermittlungsarbeit.“
    Die Agenten lauschten aufmerksam, als Webster ihnen erklärte, was auf dem Spiel stand. „Wenn wir da wieder rausmarschieren, ohne einen Beweis für eine Verbindung zu Isfahan gefunden zu haben, wird Dorlund straffrei ausgehen.“
    „Okay“, ergriff Scully das Wort. „Gehen wir.“
     
    Die Agenten machten sich auf den Weg. Mulder ging zu
    Lauren, die mit
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