Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Akte X Novel

Akte X Novel

Titel: Akte X Novel
Autoren: Schatten
Vom Netzwerk:
Scully zornig, wieder hineingehen zu können. „Sie sind dran“, sagte er.
Die beiden FBI-Agenten betraten erneut den Verhörraum. Lauren Kyte saß an dem Tisch, die Arme ausgestreckt und die Finger fest ineinander verkrallt.
„Lauren“, begann Scully.
Lauren blickte nicht einmal auf. „Ich werde auch Ihnen nichts sage n“, erklärte sie.
„Okay“, entgegnete Mulder vollkommen ruhig. „Dann steht es Ihnen frei, zu gehen.“
Lauren stand überrascht auf und ging auf die Tür zu, ehe sie plötzlich stehenblieb. Sie sog bebend die Luft ein und schüttelte den Kopf.
„Ich kann nicht zurück in dieses Haus“, sagte sie mit kaum wahrnehmbarer Stimme.
„Warum?“ fragte Mulder. „Wegen Howard Graves?“
„Er ist tot“, antwortete Lauren.
Mulder nickte. „Ich weiß.“
Nun richtete sich ihr Blick auf ihn, und sie forschte in seinem Gesicht, als würde sie verzweifelt nach einem Menschen suchen, dem sie vertrauen konnte.
„Er wacht über Sie, nicht wahr?“
Lauren antwortete nicht, doch ihre betroffene Miene bewies Mulder auch so deutlich genug, daß er sich nicht irrte.
    Für Mulder war es unübersehbar, daß Lauren dringend eine Pause brauchte. Er ging hinaus und holte frischen Kaffee für alle drei, ehe er sich wieder setzte. Dieses Mal würde sie reden, davon war er überzeugt. Ihm war klar, daß sie jemandem erzählen mußte, was ihr widerfahren war. Sie brauchte dringend jemanden, dem sie vertrauen konnte, und Mulder hatte das Gefühl, daß der letzte Mensch, dem die junge Frau hatte vertrauen können, Howard Graves gewesen war.
    Mulder bot Lauren eine Tasse Kaffee an.
„Nein, danke“, sagte sie.
Er deutete auf den Kassettenrekorder auf dem Tisch. „Ist es
    in Ordnung, wenn ich den einschalte?“
Sie nickte nervös.
„Gut. Wie wäre es, wenn wir dieses Mal keine Fragen
    stellen? Warum erzählen Sie uns nicht einfach alles, was Sie loswerden wollen, okay?“
    Wieder nickte Lauren, doch es verging noch eine Weile, bis sie fähig war zu sprechen. In einer Ecke des Raumes müde an die Wand gelehnt, begann sie schließlich ihren Bericht.
    „Ich weiß nicht, ob Sie sich vorstellen können, was es bedeutet, Sekretärin zu sein“, sagte sie. „Manchmal spricht Ihr Boß, als wären sie gar nicht im Raum. Als würden Sie überhaupt nicht existieren. Das kann wehtun, verstehen Sie? Und dann, manchmal, sind Sie der einzige Mensch, mit dem er reden kann. So war es mit Howard und mir die ganze Zeit.“
    Als wäre sie in ihren Erinnerungen gefangen, unterbrach sie sich und schwieg kurze Zeit, ehe sie sich fortzufahren zwang. „Eines nachts, es war schon spät, ging ich in sein Büro. Er weinte, aber mehr aus Angst als aus Kummer. Und dann hat er mir erzählt, daß der Verteidigungshaushalt gekürzt worden sei und daß das Pentagon die Verträge gekündigt hätte. Die Firma stand vor der Pleite.
    Howard fühlte sich für jeden seiner Mitarbeiter persönlich verantwortlich. Jeden Tag zu sehen und zu fühlen, daß sie sich um ihre Zukunft sorgten, hat ihn richtig fertiggemacht.
    Dann kam der Tag, als Dorlund ihn aufsuchte. Mit diesen Leuten... aus dem Nahen Osten – Isfahan“. Lauren trat an das schwarze Brett und spielte nervös mit den Stecknadeln. „Diese Terroristen. Sie waren bereit, einen enormen Preis für Waffenteile zu bezahlen. Nicht nur einmal, sondern so lange, wie sie damit durchkommen konnten.
    In dieser Nacht hat Howard wieder geweint. Er hatte herausgefunden, daß Isfahan die Verantwortung für den Mord an ein paar Seeleuten in Florida übernommen hatte. Er dachte... er war ziemlich sicher, daß sie Explosivstoffe benutzt hatten, die aus Bauteilen von HTG stammten. Danach war er nicht mehr derselbe Mann, und ich nahm an, er hätte sich deswegen umgebracht.“
    Mulder nickte. „Eine Firma, deren einzige Rettung vor dem drohenden Ruin eine Gruppe von Terroristen ist.“
Lauren blickte Mulder in die Augen. „Ich dachte, daß er sich deshalb umgebracht hätte, aber ich habe mich geirrt. Er hat nicht... ich sah...“ Sie zögerte, als würde sie erst jetzt begreifen, wie unglaublich sich anhören würde, was sie gerade sagen wollte. Doch dann sprach sie laut und deutlich und mit entschlossener Stimme.
„Howard hat mir gezeigt, wie Dorlund ihn ermordet hat. Dorlund hat dafür gesorgt, daß es wie ein Selbstmord aussah, weil er wußte, daß Howard den Geschäften mit Isfahan ein Ende setzen wollte.“
Scully und Mulder blickten einander vielsagend an. „Und Howard beschützt Sie jetzt?“ warf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher