Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Akte X

Akte X

Titel: Akte X
Autoren: Ruinen
Vom Netzwerk:
lieber nicht danach zu erkundigen.
»Das ist ja alles sehr interessant, Mulder«, sagte sie schließlich, »aber was hat ein fünfzehnhundert Jahre alter Klumpen Jade mit dem zugegebenermaßen beeindruckenden Abbild eines Gottes... mit einem unserer Fälle zu tun? Haben einige Leute etwa gefiederte Schlangen in ihren Vorgärten gesichtet? Oder sind sie einer Unstimmigkeit in unserem Kalender auf die Spur gekommen, die nur durch alte Steinschnitzereien der Maya zu erklären ist?«
Sie gab ihm die Jadeskulptur zurück, und er stellte sie behutsam auf den Stapel seiner Nachschlagewerke über Mittelamerika.
»Unter normalen Umständen würde das nichts mit unseren Fällen zu tun haben«, gab er zu, »aber dieses spezielle Relikt wurde kürzlich an der Grenze des mexikanischen Bundesstaates Quintana Roo beschlagnahmt, unten auf der Yucatan-Halbinsel. Der festgenommene Händler behauptet, daß das Artefakt aus den archäologischen Grabungen in einer wiederentdeckten Maya-Stadt tief im Dschungel stammt, einer Ruine namens Xitaclan.
Nach offiziellen mexikanischen Berichten sind in dieser Gegend zahlreiche Menschen auf unerklärliche Weise verschwunden, zum Teil schon vor Jahrzehnten. Und da das Gebiet so abgelegen ist, können Sie darauf wetten, daß es noch etliche weitere Fälle gibt, die völlig undokumentiert geblieben sind.«
»Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich da einen Zusammenhang sehe, Mulder.« Sie schlug gelassen die Beine übereinander.
»Die meisten Einheimischen wollen nicht in die Nähe des Ortes gehen und behaupten, er sei verflucht, oder heilig... je nachdem, welche Übersetzung Sie bevorzugen. Ihre Legenden erzählen von bösartigen gefiederten Schlangen, dem Gott Kukulkan und den verlorenen Geistern der Menschenopfer, deren Blut einst über die Tempelsteine floß...«
»Ich bezweifle, daß das FBI ein Interesse daran haben könnte, uns auf einen alten Maya-Fluch anzusetzen, Mulder.« Sie begann ungeduldig auf dem alten, staatseigenen Stuhl herumzurutschen.
»Es steckt noch mehr dahinter.« Seine Augen leuchteten auf. »Ein Archäologenteam unter der Schirmherrschaft der University of California in San Diego hatte vor kurzem begonnen, Xitaclan auszugraben. Nach den ersten Berichten ist diese Fundstätte als einzige noch unberührt und stellt vermutlich einen Schlüssel zu vielen Rätseln der Geschichte der Maya dar. Diese Stadt könnte das erste größere Bauwerk gewesen sein, das diese Zivilisation überhaupt errichtet hat. Mit Sicherheit ist Xitaclan aber ein Ort, an dem häufig Opfer dargebracht wurden.«
Er lächelte versonnen. »Außerdem haben meine vorläufigen chemischen Analysen dieses Steins ein paar interessante Anomalien zutage gefördert... eine merkwürdige kristalline Struktur, nicht identifizierbare Verunreinigungen, die darauf hinweisen, daß dieses Material nicht aus der Umgebung der Ruinen auf der Yucatan-Halbinsel stammen kann...«
Scully musterte die weiche, grüne Farbe des Steins, während sie sich ein ›Mulder, nicht schon wieder verkniff‹. Statt dessen gelang es ihr zu fragen: »Glauben Sie, es stammt... aus dem Weltall?«
Achselzuckend fegte er ein Häufchen feuchter Sonnenblumenkernschalen in den Papierkorb. »Das Archäologenteam ist vor einer Woche spurlos verschwunden. Kein Notruf, kein Anzeichen für Probleme... Nun, Sie und ich dürfen uns auf die Suche nach ihnen machen.«
»Aber Mulder, wäre das nicht normalerweise Sache der mexikanischen Behörden?«
»Darüber hinaus habe ich gestern einen Anruf von Cassandra Rubicons Vater erhalten. Cassandra leitete das Team der UC San Diego, und wie es scheint, ist ihr Vater selbst ein äußerst bekannter Archäologe. Der alte Rubicon hat ein bißchen herumtelefoniert und die FBIAußenstelle in San Diego kontaktiert. Die haben nur die Worte ›antiker Fluch‹ und ›Maya-Ruinen‹ gehört und den Fall sofort an mich weitergeleitet.« Scully suchte seinen Blick, und er hob die Augenbrauen. »Ich treffe mich heute nachmittag mit Skinner. Sie und ich werden morgen mit Vladimir Rubicon sprechen. Er ist hier in Washington.«
Scully betrachtete die Jadeskulptur, die Bücher über Mythologie und schließlich den faszinierten Ausdruck auf Mulders Gesicht. »Ich schätze, der Versuch, Ihnen das auszureden, ist sinnlos, oder?«
»Sie haben es erfaßt«, lächelte Mulder.
»Tja, wenn das so ist, dann wollte ich wohl schon immer mal nach Mexiko...«
    Assistant Director Skinner saß an seinem Schreibtisch und trommelte mit den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher