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Agenten lieben gefährlichen

Agenten lieben gefährlichen

Titel: Agenten lieben gefährlichen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Faust.«
    »Ja.«
    »Sie begehen einen Mord, Cascal, einen simplen Mord! Niemand wird Sie schützen, wenn man Sie als Täter festnimmt. Sie werden wie ein gemeiner Mörder behandelt werden. Und da es ein USA-Bürger ist, wird man, um ein gutes Gesicht im diplomatischen Verkehr zu behalten, den Mörder zum Tode verurteilen. Das ist im voraus sicher.«
    »Es schreckt mich nicht. Señores.« Cascals Gesicht war fahl, wie mit Staub überzogen. Die schwarzen Augen brannten. »Man wird den Mörder nicht bekommen.«
    »Das wissen Sie so genau, Cascal?«
    »Ja. Ich brauche Cliffs Tod, um selbst weiteratmen zu können. Verstehen Sie das, Señores? Solange er lebt, ist er wie ein Stein auf meinem Herzen.« Er wischte sich über das Gesicht. Seine Hände zitterten dabei und waren feuchter als seine Stirn. »Brauchen Sie mich noch?«
    »Nein.« Dariques nickte Cascal zu. »Sie können gehen. Wissen Sie, daß Haller nur noch vier Tage in Brasilien bleibt?«
    »Nein.« Cascal, der schon auf dem Weg zur Tür war, drehte sich noch einmal um. »Nur noch vier Tage?«
    »Ja. Und er wird bewacht wie ein hundertkarätiger Diamant. Schlucken Sie Ihre Rache hinunter, Cascal, und verdauen Sie sie wie einen fetten Kloß.«
    »Unmöglich, General.« Cascal schüttelte den Kopf. »Vier Tage sind genug, um auch einen Cliff Haller umzubringen.«
    Mit schnellen Schritten verließ er das Konferenzzimmer. Dariques schwieg, bis die Tür wieder zugefallen war. Dann sagte er langsam:
    »Daran wird er zugrunde gehen, Señores. Aber es ist der einfachste Weg … Cascal erspart uns damit einige Unannehmlichkeiten.«
    ***
    Zwei Tage lebten Cliff und Ellen wie in einem richtigen Paradies. Die Villa des kleinen Cook lag an einem Berghang, umgeben von einem Park mit blühenden Büschen und verträumt rauschenden Palmen. Ein Swimming-Pool war in eine saftige Wiese gegraben worden, und wenn man abends auf der Terrasse stand, hatte man einen märchenhaften Blick über die Millionen Lichter von Rio, das aus dieser Entfernung wie ein Zaubergarten wirkte. Ellen Donhoven war so ergriffen von der Schönheit dieser Stadt, daß sie am ersten Abend stundenlang auf der Terrasse saß und sich nicht losreißen konnte von diesem Bild glitzernder Faszination. Glücklich lehnte sie sich gegen Haller, als er hinter sie trat und die Arme um ihre Schultern legte.
    »Waren wir wirklich in der Hölle?« fragte sie leise. »Cliff, ich kann's gar nicht glauben. Es liegt alles so weit zurück.«
    »Gestern waren wir noch in Manaus am Amazonas. Vor zehn Stunden noch flog der Tod im selben Flugzeug wie wir.«
    »Cascal! Auch er ist jetzt so weit weg –«
    Haller schwieg. Manchmal ist sie noch wie ein Kind, dachte er zärtlich. Sie hat ihren Dr. med., sie ist eine verdammt mutige Person, die allein in den unerforschten Urwald zog, um Pfeilgifte zu entdecken und zu analysieren. Sie hat einen verfluchten Dickkopf und kann schießen wie ein Mann, und als ihr Freund Dr. Forster im Urwald blieb, war sie tapferer, als ich es vielleicht gewesen wäre. Himmel noch mal, sie ist eine ungewöhnliche Frau, das Seltsamste und Schönste, Wildeste und Zärtlichste, was ich jemals in einem Rock erlebt habe, aber jetzt ist sie wie ein Kind, das vor einem Weihnachtsbaum sitzt und die Kerzen bewundert.
    »Er ist ganz in der Nähe, unser Freund José«, sagte Cliff und küßte Ellens Augen. Sie hatte den Kopf weit nach hinten gelegt. »Unmöglich. Wir sind doch im Paradies, Cliff.«
    »Das mit einer Mauer umgeben ist, und der Drahtverhau darauf ist mit Starkstrom geladen.«
    »Glaubst du, daß sie uns noch immer verfolgen, Cliff?« fragte Ellen.
    »Solange wir in diesem Land sind, haben wir keine Ruhe. Dafür sorgt schon Rita.«
    »Du hast sie geliebt, nicht wahr, Cliff?«
    »Ich kannte dich noch nicht«, wich er aus.
    »Wenn du mich nie gesehen hättest – wie wäre es weitergegangen mit dir und Rita?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht wie immer …«
    »Ein Händedruck, ein paar liebe, unnütze Worte, ›leb wohl, Baby, es war wunderbar‹, und dann das große Vergessen. So ist's doch?«
    »Ja. Wenn aus jedem Flirt eine Affäre würde – verdammt, das Heulen und Zähneklappern wäre lauter als in New York der Verkehr um 17 Uhr.«
    »Und was wird aus uns, Cliff?«
    »Was für eine Frage, Ellen. Wir heiraten.«
    Cliff streichelte ihren Körper, und der gab unter dem dünnen Kleid Antwort mit einem zuckenden Beben. Ellen Donhoven spürte eine Hitzewelle durch ihren Körper fluten. »Willst du die ganze
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