Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
After Midnight 1

After Midnight 1

Titel: After Midnight 1
Autoren: Tara James
Vom Netzwerk:
überhaupt, wo ich wohne? Woher kennst du meinen Nachnamen. Woher kennst du den Namen Bogart und warum -?“
    Mit tadelndem Blick sah er auf. „Wenn du dir die abgelaufenen Erbsen nicht endlich an den Mund hältst, werden deine Lippen bald aussehen wie Schlauchboote.“
    Das war allerdings ein Argument. Seufzend ließ sie sich neben ihm nieder und hielt sich die eisigen Erbsen an den Mund. Im ersten Augenblick zuckte sie zusammen, dann begann die Kälte den Schmerz zu betäuben. Sie streckte ihre Beine neben denen von John aus und ließ den Kopf neben seinen auf der Rückenlehne zurücksinken.
    Sie mussten wahrhaftig ein groteskes Bild abgeben.
    „Ich hatte mir den Abend irgendwie anders vorgestellt“, sagte John und drehte seinen Eisbeutel ein wenig.
    „Und ich prophezeie dir, dass ich heute zu nichts mehr in der Lage bin, bei dem ich mich bewegen muss.“
    John lachte leise. „Das ist sehr hübsch ausgedrückt. Und um auf deine Fragen zurückzukommen: ich habe dir mindestens zwei Finger gerettet, kenne deinen Namen aus der Gehaltsliste des Hotels und dementsprechend auch deine Adresse. Und wenn dein warum auf den Grund abzielen sollte, warum ich hier bin … Ich denke, das wird meine kleine Nachricht doch hinlänglich ausgedrückt haben. Ich wollte dich wiedersehen.“
    Zweifellos ein nicht unerhebliches Kompliment. Aber „Warum?“
    „Gestern hast du nicht gewirkt, als wärst du so schwer von Begriff“, bemerkte er ungeduldig. „Ich will dich wiedersehen, weil ich … dich eben wiedersehen möchte.“
    „Ohne Michael?“
    „Ja, allerdings.“ Da er etwas lauter geworden war, kniff er schmerzhaft die Augen zusammen. „Und ich wollte dir eine Stelle anbieten.“
    Sie blinzelte ihn irritiert an. „Wenn das eine Tätigkeit ist, die irgendetwas mit unserem gestrigen Abend zu tun hat, würde ich dich jetzt bitten wollen zu gehen.“
    „Die Tätigkeit hat tatsächlich etwas mit dem gestrigen Abend zu tun, allerdings nicht auf die Weise, wie du es mir unterstellst.“
    „Danke, aber trotzdem nein. Ich habe schon einen Job.“
    „Dieser wird dir besser gefallen.“
    „Kein Interesse.“
    „Er wird auch besser bezahlt sein.“
    „Hör zu“, bat sie, indem sie aufstand, „ich möchte einfach nicht für einen Kerl arbeiten, der mich zusammen mit seinem Freund flachgelegt hat. Und insbesondere nicht am nächsten Tag. Das käme mir, bei aller Lockerheit, einfach zu schäbig vor.“ Sie öffnete ihm die Tür, was er mit einigem Staunen beobachtete. „Und wie gesagt, ich muss jetzt zur Arbeit. Ich bin dir dankbar für deine Hilfe. Aber ich bin nicht interessiert an was auch immer du mir anbieten möchtest.“
    John erhob sich und kam nickend auf sie zu. Er zog aus seiner Jackett-Tasche ein Kärtchen und hielt es Juliette hin. „Das hier ist meine Adresse. Ich würde mich sehr freuen, wenn du es dir anders überlegst.“ Er sah aus seinen dunklen Augen auf sie herab. Ein Blick, der ihr direkt in den Schoß fuhr. „Es ist sehr schade, dass deine Lippe verletzt ist“, sagte er leise und beugte sich über sie. Sofort schoss Juliettes Puls unkontrolliert in die Höhe. Er schob seine Hand in ihr dunkles, unordentliches Haar und drückte einen Kuss auf ihre Stirn. Es fühlte sich an, wie ein sengendes Brandzeichen, das er ihr aufdrückte. Dann trat er hinaus auf den Flur und verschwand im Treppenhaus.
    Juliette blieb mit zitternden Knien zurück und holte zittrig Luft. Jeder Quadratzentimeter ihres Körpers pulsierte; ihre aufgesprungene Lippe genauso sehr, wie ihr erhitzter Schoß, der sich auf köstlichste Weise an John erinnerte.
    Sie wollte gar nicht darüber nachdenken, wie er sie anzog und auf seine ganz eigene Art faszinierte. Schon gar nicht, nach dem, was gestern passiert war. Eine Mischung aus Irrsinn und sexuellem Notstand hatte sie jegliche Scham und Moral über Bord werfen lassen. Aber das würde nicht noch einmal vorkommen!
    Und damit sie da auch ganz sicher sein konnte, drehte sie sich um, und warf Johns Visitenkarte in den Müll.
    Fest entschlossen, ihn und den gestrigen Abend zu vergessen, griff sie sich ihre Handtaschen, um sich auf den Weg zur Arbeit zu machen. Gerade als ihre Hand zur Türklinke ging, klingelte ihr Handy.
    Schnaufend wühlte sie sich durch ihre Tasche und fand ihr Handy, das sie mit den Worten „Akku fast leer“ begrüßte.
    Schnell hob sie ab. „Ja, hallo?“
    „Julie, ich bin’s. Andy.“
    Sie zog die Stirn kraus. Der Tellerwäscher aus dem Hotel rief ganz sicher nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher