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After Midnight 1

After Midnight 1

Titel: After Midnight 1
Autoren: Tara James
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aller Kraft aus.
    Juliette stieß ein erschrockenes Geräusch aus. Doch es geschah nicht, was sie befürchtet hatte. Die beringte Faust des Glatzköpfigen schlug nicht etwa in Johns makellosem Gesicht ein, nein, vielmehr duckte sich dieser gekonnt unter der Schlaghand hinweg und verpasste Hank einen rechten Haken, der direkt in der Niere einschlug. Der glatzköpfige Schläger ging mit einem überraschten Ächzen in die Knie.
    Leider hatte John für einen Moment Billy aus den Augen gelassen, der ihm mit der Faust gegen die Schläfe schlug. Juliette riss sich aus ihrer Starre, während John taumelte, und sprang Billy in den Rücken, schlang ihre Arme um seine Kehle und drückte mit aller Kraft zu.
    „Verdammtes … dreckiges … Miststück!“, brachte er mühsam hervor und warf sich rückwärts, so dass Juliette zwischen ihm und der Wand eingeklemmt wurde.
    John, der noch sichtliche Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht hatte, trat Billy mit dem Knie zwischen die Beine und schlug Hank, der sich gerade aufrichten wollte mit der Faust ins Gesicht.
    Dann richtete er sich auf, zog sein dunkelblaues Jackett aus und blickte auf die beiden Schläger herab, die sich vor Schmerz krümmten.
    „Sagt Bogart, dass ich den nächsten Schläger, den er Miss Renard schickt, mit einem rostigen Löffel kastriere. Und jetzt verschwindet, ihr räudigen Dreckssäcke!“
    Billy kam schwankend auf die Beine. Kurz fixierte er John, dann - mit sichtlichen Unterleibsschmerzen – taumelte er Richtung Treppenhaus.
    „Komm schon, Hank! – Mit dir sind wir noch nicht fertig, Schlampe !“ Er stützte sich schwerfällig auf den abgegriffenen Handlauf und humpelte Stufe für Stufe hinab. Hank folgte ihm. Eine Hand hielt er dabei an seine aufgeplatzte Lippe.
    Als im Erdgeschoss die Tür ins Schloss fiel, sackten Juliettes Schultern erleichtert herab. Kurz schloss sie die Augen, bis ihr wieder einfiel, dass sie ja nicht alleine war. Als sie die Lider hob, stand John an die Wand gelehnt da und hielt sich die Schläfe.
    „Danke“, sagte sie. Wenig geistreich, aber wahrhaft mehr als aufrichtig gemeint.
    „Kein Problem.“ Er straffte die Schultern und strich sich die Hemdsärmel glatt, während Juliette ihn nur weiter fassungslos anstarrte.
    „Was, zum Teufel, tust du hier?“, platzte es aus ihr heraus.
    John blickte sie zweiflerisch an.
    „Ist das etwa deine Art Danke zu sagen? – Oh, John! Du bist mein Held! Komm rein! Leg die Beine hoch! Hier ist ein Eisbeutel für deinen Brummschädel! – so stelle ich mir das vor!“
    „Ich bin ja auch dankbar, aber ich muss zur Arbeit.“ Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. „Ich komme sowieso schon viel zu spät.“
    „Wenn du zur Arbeit gehst, schicken sie dich ins Krankenhaus.“ Er zeigte auf ihr Gesicht und ihren Oberkörper. Als sie an sich hinabblickte, bemerkte sie zahlreiche Blutspritzer. Offenbar blutete ihre Lippe schlimmer, als es ihr bewusst war.
    „Verdammt!“ Sie fischte ihre Schlüssel aus der Tasche und schloss die Wohnungstür auf. „Komm rein. Bevor diese Idioten zurückkommen.“
    John legte sich sein Jackett über den Arm und folgte Juliette in ihre Wohnung. Kurz nach der Tür blieb er stehen, während sie an den Kühlschrank der offenen Küchenzeile ging.
    „Du hast es gemütlich hier.“
    Sie sah ihn über die Schulter hinweg an. „Das stimmt doch gar nicht.“
    „Nun, dann nennen wir es … überschaubar.“
    „Es ist das klassische Wohnklo mit Kochnische, falls du das meinst.“ Sie drückte ihm einen Eisbeutel in die Hand und hatte für sich selbst eine Packung Tiefkühlerbsen. „Bitte.“ Sie zeigte auf ihre Couch, woraufhin sich John mit einem Stöhnen niederließ und vorsichtig den Eisbeutel an die Schläfe hob. Juliette blieb stehen und nur allmählich sackte die Tatsache in ihr Bewusstsein, dass der Mann, der sie am Vorabend zusammen mit einem zweiten verführt hatte, mit einer üblen Beule auf ihrer Couch saß, weil er sie von Bogarts Schlägern gerettet hatte. Sogar jetzt, mit sichtlichen Schmerzen und einem Eisbeutel auf ihrer schäbigen Couch ausgestreckt, sah er auf seine exotische Art einfach umwerfend aus. Er passte auch jetzt nicht in den Anzug, den er trug. Für sie war und blieb er ein Footballspieler; groß, massig und mit genug Aggressivität, um alles niederzumähen, was sich ihm in den Weg stellte.
    „Ich will wirklich nicht unhöflich oder womöglich undankbar klingen“, setzte sie wiederum an, „aber was machst du hier? Woher weißt du
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