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Aerzte Zum Verlieben Band 59

Aerzte Zum Verlieben Band 59

Titel: Aerzte Zum Verlieben Band 59
Autoren: Anne Fraser , Carol Marinelli , Marion Lennox
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nur, weil Ava die Sachen für ihn besorgte. In den letzten Wochen jedoch war er ein paar Mal in schicken Läden gewesen und hatte, den Beträgen nach zu urteilen, viel Spaß beim Shopping gehabt.
    Und dann die Barabhebungen, hundert Dollar hier, zweihundert Dollar da. Seltsam bei einem Mann, der so gut wie nie einkaufen ging. Und wofür waren die wöchentlichen Zahlungen, die regelmäßig abgebucht wurden?
    Zwei Minuten später, nach einer kurzen Recherche im Internet, hatte sie die Antwort.
    Ihr Mann, der am liebsten auf dem Sofa lag und sich darüber lustig machte, dass sie bei ihren Pilatesübungen schwitzte, war vor zwei Monaten einem mit allen Schikanen ausgestatteten Fitnessstudio beigetreten.
    Noch nie in ihrem Leben war Ava auf die Idee gekommen, dass James sie betrügen könnte. Jetzt hatte sie erste Zweifel. War sie zu naiv gewesen? Sie fühlte sich nicht besser, als sie merkte, dass sie mit dem Gedanken spielte, ihre Mutter um Rat zu fragen.
    Ruf ihn an, sagte sie sich. Sofort, von deinem Büro aus. Denn wenn sie erst zu Hause war, würde sie so lange mit sich hadern, bis sie es gar nicht mehr wagte, und dann in Tränen ausbrechen. Es verging kein Abend, an dem sie nicht heulend im Bett lag. Vielleicht konnte sie sich besser beherrschen, wenn sie hinter ihrem Schreibtisch saß.
    Und direkter sein.
    „Hi!“, sagte sie betont munter, als er abnahm.
    „Ava?“ Er klang überrascht. Kein Wunder, es war halb sieben abends, und sie rief selten an. „Ist alles in Ordnung?“
    „Natürlich. Muss es ein Problem geben, damit ich mit dir reden kann?“
    „Äh … nein.“
    Er war auf der Hut, das spürte sie so deutlich, als würde sie ihm persönlich gegenüberstehen. „James, ich weiß, es war in letzter Zeit …“
    „Ava, kann ich dich zurückrufen?“ Kam es ihr nur so vor, oder wirkte er verlegen? James war nie verlegen.
    „Hast du Besuch?“, entfuhr es ihr.
    Schweigen am anderen Ende. Dann: „Ich rufe dich in zehn Minuten zurück.“
    Ein ungutes Gefühl, das sie seit Tagen nicht mehr losließ, verstärkte den Druck in ihrem Magen. Vielleicht hat er einen Kollegen bei sich, versuchte Ava sich zu beruhigen. Allerdings hatte ihn das noch nie davon abgehalten, mit seiner Frau zu sprechen.
    Fünf Minuten später klingelte das Telefon. „Entschuldige bitte, da bin ich wieder.“
    „Warum konntest du nicht reden?“
    „Ist nicht wichtig …“ Sie sah ihn förmlich vor sich, wie er mit den breiten Schultern zuckte, ein untrügliches Zeichen, wenn er sich abschottete. „Also, was gibt’s?“
    „Ist nicht so wichtig …“ Was du kannst, kann ich auch, dachte sie trotzig.
    „Ava.“ Sie hörte ihm an, dass er irritiert war. „Es tut mir leid, dass ich gerade nicht reden konnte, aber jetzt geht es – du hattest nur einen schlechten Zeitpunkt erwischt.“
    „Wann ist denn der richtige?“, fauchte sie. „Als ich dich neulich angerufen habe, konntest du auch nicht sprechen …“ Weil er außer Atem gewesen war! Ava hatte morgens um sieben versucht, ihn zu erreichen, aber er nahm nicht ab. Beim zweiten Versuch, ungefähr fünf Minuten später, war er rangegangen. Hatte verschlafen getan, aber immer noch atemlos geklungen.
    Er hat eine Affäre, ich weiß es! Aber eigentlich wollte sie nichts davon wissen. Ava hatte immer gedacht, dass ihre Ehe scheiterte, weil sie Probleme hatten. Nicht, weil eine andere Frau dahintersteckte …
    Andererseits war sie nicht blöd. Wie lange hatten sie nicht mehr miteinander geschlafen? Seit mindestens einem Jahr bestimmt. Paradiesische Zustände für James in Brisbane, er konnte tun und lassen, was er wollte. Verrückt, dass sie nicht längst darauf gekommen war!
    „Soll ich für den Geburtstag deiner Mutter eine Torte bestellen?“, fragte sie, als ob nichts wäre.
    „Ja, bitte.“
    „Und das Geschenk?“
    „Ich weiß nicht … such du etwas aus.“
    Ihr Kummer schlug in Ärger um. Mit ihrer Schwiegermutter war Ava nie besonders gut ausgekommen. Veronica Carmichael war ein schwieriger Mensch, anspruchsvoll und seit sie verwitwet war, noch mehr auf ihr einziges Kind fixiert. Ava war für sie nur die Frau, die ihr den Sohn weggenommen hatte und ihr noch nicht einmal Enkelkinder schenken konnte.
    Ava hatte zu Veronicas sechzigstem Geburtstag ein kleines Familientreffen arrangiert, das am nächsten Wochenende stattfinden sollte. Am Samstag würde sie ihr ein besonders hübsches Geschenk kaufen, es schön einpacken, und Veronica würde es auswickeln und James
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