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Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend

Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend

Titel: Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend
Autoren: Betty Kay
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wir?“
    Erst viel später suchten sie sich lachend neuerlich einen Stehplatz in der Nähe der Theke.
    „Was gibt es Neues an der Dissertationsfront?“
    „Gute Nachrichten“, antwortete Eva und berichtete dann von dem Gespräch mit der Bibliothekarin am Tag zuvor. „Übermorgen kann ich das Buch abholen. Ich hoffe, Professor Anson lässt sich auf das Thema ein.“
    „Weiß er schon davon?“
    Eva nickte. Ihr Hals kratzte bereits, weil sie so laut sprechen musste. „Er hat positiv reagiert auf das Wenige, das ich ihm mitteilen konnte.“
    „Hast du schon versucht, online alleine etwas über diese Bruderschaft herauszufinden?“
    Wieder nickte sie. „Allerdings ist die Suchanfrage ‚Ewige Jugend‘ und ‚Verbindung‘ viel zu ergiebig. Mit dem zusätzlichen Stichwort ‚Sekte‘ war ich auch nicht erfolgreich.“
    Genau genommen hatte sie bei der ersten Suche ungefähr 516.000 Ergebnisse und bei der zweiten über 37.200 Ergebnisse erhalten. Sie war jedoch auf eine Sekte gestoßen, die der Meinung war, Außerirdische hätten das menschliche Leben geschaffen. Da sich unter den Mitgliedern der Sekte auch Frauen befanden, handelte es sich offensichtlich nicht um IHRE Sekte. Trotzdem hatte sie beschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen.
    „ Strange .“ Mit dem englischen Wort für seltsam verkündete Mimi üblicherweise ihre Verwirrung oder fassungslose Begeisterung.
    „Und dann noch Ewige Jugend ! Ich sollte dankbar sein, vielleicht eine passende Sekte gefunden zu haben. Aber alleine der Name lässt mich Schlimmes befürchten. In meinem Kopf sehe ich Bilder von alten Männern, die sich mit jungen Frauen umgeben, um über ihre schwindende Attraktivität und jugendliche Virilität hinwegzutäuschen.“
    Ihre Freundin grinste anzüglich. „Ein knackiges Motto wie das deiner Bruderschaft lockt vermutlich zahlungskräftiges Frischfleisch an.“
    „Klar, damit sie ihre Botox Partys feiern können.“
    Mimis Augen begannen zu leuchten. „Wenn du einen Kontakt herstellen könntest … ich meine, wenn wir mal älter aussehen, als wir uns fühlen …“
    „Kommt nicht in Frage!“, rief Eva empört. „Wir altern in Würde. Es gibt nichts Schlimmeres als diese Frauen, die mit sechzig mit aufgespritzten Lippen und hochgetackerter Stirnpartie im engen Kostüm Stiegen runterstolpern, weil sie ihre Brille nicht tragen wollen.“
    „Ich brauche meine Brille nur zum Lesen!“
    Eva lachte. „Das habe ich damit nicht gemeint.“
    „Du wolltest sticheln, gib es zu“, maulte Mimi.
    „Mimi! Selbst wenn du hundert Jahre alt werden solltest, siehst du noch besser aus als der Durchschnitt der Menschheit.“
    Ihre Freundin wirkte besänftigt. „Trotzdem kann es nicht schaden, wenn wir uns ein paar Gedanken machen, wie wir im Notfall unser Aussehen pimpen können.“
    „Mit dem richtigen Mann an meiner Seite und Enkelkindern auf dem Schoß fürchte ich mich nicht vor Stützstrumpfhosen und Haushaltskitteln.“
    „Dann mach dich lieber auf die Suche nach deinem Mister Right, bevor die linke Seite deines Bettes so angestaubt ist wie deine Ansichten.“
    „Diese Aussage zielt unter die Gürtellinie“, meinte Eva verschnupft. Vielleicht hatte sie es aber auch verdient. Bei dem Hinweis auf Mimis Brille hatte es sich tatsächlich um einen Seitenhieb gehandelt.
    Mimi schien ihren Kommentar zu bereuen. „Verzeih mir. … Du könntest trotzdem mal einem Mann eine Chance geben.“ Sie sah sich aufmerksam um. „Gibt es hier niemanden, der dir gefällt?“
    Mit einem tiefen Seufzen folgte Eva dem Blick ihrer Freundin. Die epileptisch zappelnden Männer auf der kleinen, schwarzen Tanzfläche brachten sie höchstens zum Lachen. „Ich glaube, da ist nichts für mich dabei. … Außerdem starren die meisten dich an.“
    Wie um diese Einschätzung zu bekräftigen, trat plötzlich ein Mann mit einer geschmeidigen Bewegung neben Eva. „Hallo. Ihre Freundin und Sie …“
    Der Ellbogen eines Fremden in ihrem Rücken lenkte Eva ab, sodass sie den Rest der Worte von Mimis Verehrer nicht verstand. Seltsam, dass er sie ganz altmodisch mit Sie ansprach. Eva hätte ihn auf Anfang 30 geschätzt. Kein Alter, in dem man in dieser Umgebung auf Förmlichkeiten Wert legte. „Ich soll wohl ein gutes Wort für Sie bei ihr einlegen.“ Diese Bitte hörte sie nicht das erste Mal. „Tut mir leid. Mimi ist in festen Händen.“
    Das laute Lachen des Fremden überraschte sie. Sie würdigte ihn eines genaueren Blickes.
    Der Mann war attraktiv.
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