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Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend

Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend

Titel: Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend
Autoren: Betty Kay
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brachten.
    „Es war zu früh für ihn“, meinte Der Älteste mit Bedauern in der Stimme. „Er war nicht bereit.“
    Manus legte eine Hand auf seinen Arm. „Wir haben einen neuen Bruder gebraucht, nachdem Livius … uns verlassen hat. … 21 Brüder … Wir hatten keine andere Wahl.“
    „Ihm war nicht klar, worauf er sich einlässt. Lukas hätte eine Wahl haben sollen.“
    „Er würde sich immer wieder für dieses Leben entscheiden, Bruder. Trotz seiner Ungezügeltheit liebt er es. Oder vielleicht gerade deshalb. Weil er seine geheimen Wünsche hier ausleben kann.“
    Der Älteste war sich all dieser Dinge bewusst. Dennoch bereute er seine Entscheidung, Lukas vor fünf Jahren als neuen Bruder zu ihnen genommen zu haben. Damit hatte er die Verantwortung für das Verhalten eines Mannes übernommen, den er nicht kontrollieren konnte.
    Zuletzt hatte er viele Dinge falsch gemacht.
    Ein Teil von ihm schämte sich seiner momentanen Schwäche. Seiner Angreifbarkeit für die Sehnsucht nach einem normalen Leben. Die Schwärze seiner Seele war ein Produkt seiner Ausschweifungen. Sie resultierte aus der Tatsache, dass für ihn nichts Unerlaubtes, nichts Unmögliches, keine Zurückhaltung, keine Einschränkungen, keine Grenzen aber auch keine Herausforderungen existierten.
    A ugenblicklich fühlte es sich unrichtig an.
    Es war notwendig, etwas zu ändern.
    Es war tatsächlich an der Zeit, sich vorzubereiten.
    Und dann wäre er endlich wieder der Alte.

1. Kapitel
 
    Wien, März 2012
    „Ein Thema zu finden, mit dem dieser Besessene einverstanden ist, scheint genauso aussichtslos wie die Suche nach einer Albinoschildkröte auf der Kärntner Straße.“
    „Selbst schuld“, meinte Mimi mit einem Lachen in der Stimme und einem Funkeln in den blauen Augen. „Ich verstehe sowieso nicht, weshalb du dir mit 25 das Soziologiestudium antust. Deine Interessen liegen auf ganz anderen Gebieten.“
    ‚ Auf der Liste der Topverkäufer im Immobilienbüro einmal ganz oben stehen‘, dachte Eva, ‚statt nur die Verträge aufsetzen. Das wäre mein Traum.‘
    Eva seufzte und holte sich Milch für ihren Kaffee aus dem Kühlschrank in der gegenüberliegenden Ecke der Küche. Sie musste nicht weit gehen. „Du weißt, dass sich meine Mutter immer gewünscht hat, dass ich etwas aus meinem Leben mache.“
    „Deine Arbeit wurde in dem Immobilienbüro geschätzt. Nur weil deine Mutter glaubt, dass ein Studium überlebenswichtig ist … Nur weil sie vor zwei Jahren gestorben ist …“ Mimi schüttelte den Kopf.
    Dabei handelte es sich lediglich um einen Teil der Wahrheit. Evas Mutter hatte sie - geschwächt und ausgemergelt von der Chemotherapie und verwirrt von den Nebenwirkungen der Tabletten - auf ihr neues Ziel eingeschworen. Eva müsse an die Uni, um ihr Schicksal zu erfüllen, um mit dem erworbenen Wissen der Vorhersehung nachkommen zu können.
    Was auch immer das bedeuten sollte.
    Und dann hatte sie noch etwas von einem Mann fantasiert, der ihre Bestimmung sei.
    Doch das war nicht für Mimis Ohren gedacht. Ihre beste Freundin würde auf diese Aussagen mit Begeisterung anspringen und sich daran festkrallen wie eine heiratswillige Frau an den Arm eines reichen, gutaussehenden Junggesellen.
    Manchmal stellte Eva sich die Frage, wie ihr Leben verlaufen wäre, wenn ihr Vater ihre Mutter nicht verlassen hätte. Handelte es sich dabei überhaupt um den Grund, weshalb sein Platz in ihrem Leben leer war? Ihre Mutter hatte ihre dahingehende Vermutung niemals bestätigt.
    „Meine Entscheidung steht fest. Du kannst dir die Mühe sparen“ , meinte Eva jetzt.
    „Aber du in dieser kleinen Wohnung? Du wolltest in eine größere umziehen.“
    „Das war, bevor ich meine Stunden reduzieren musste. Als Schreibkraft in dem Immobilienbüro hab ich vorher schon nicht viel verdient.“ Ihr Blick wanderte von den abgenutzten Küchenfronten zu dem wackelnden, kleinen Tisch.
    Ihre Freundin blieb hartnäckig. „ Wir könnten immer noch gemeinsam eine WG in einer größeren Wohnung gründen“, schlug sie vor.
    „Vielleicht wenn ich einen Doktortitel vorweisen kann und einen adäquaten Arbeitsplatz gefunden habe. Meine Wohnsituation hat im Augenblick keine Priorität.“ Außerdem war sie davon überzeugt, dass sie - mit ihrer investigativ veranlagten Freundin in eine Wohnung gesperrt - diese irgendwann zum Teufel wünschen würde.
    Nun war es an Mimi zu stöhnen. „Dann lass uns zu deinem eigentlichen Problem zurückkehren: Was sind die Anforderungen
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