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Adams Pech, die Welt zu retten

Adams Pech, die Welt zu retten

Titel: Adams Pech, die Welt zu retten
Autoren: Arto Paasilinna
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Ostkarelien. Am Ziel angekommen, suchte Eeva nach einem geeigneten felsigen Hügel. Früh am Morgen wurde mit der Arbeit an der Kirche begonnen, abends konnte bereits das Dach montiert werden, und das Gebäude war bereit für die Nachtmesse. Das sei ein wirklich göttlicher Bauakt gewesen, sagten die karelischen Gläubigen dankbar. Eeva engagierte einen Priester, der die Weihe-Vigilie hielt.
    In der Ortschaft selbst gab es nicht viel zu entdecken, dennoch war die Reise für Eeva ein Erlebnis. Sie schlenderte durch die Straßen und Gassen, stand im Wind auf dem Schiffsanlegesteg, besuchte den alten Friedhof. Lebende Verwandte konnte sie im Ort jedoch nicht finden.
    Im Kasino von Kontupohja trank Eeva große Mengen Wodka und wurde traurig, sie sang mit den einheimischen Männern karelische und russische Romanzen. Schließlich aber geriet sie in Stimmung und tanzte so ausgelassen Kosakentänze, dass sich die Absätze ihrer Schuhe lösten und an den Wänden des Kasinos landeten.
    Inzwischen hatte Aatami mit Leena Rimpinen, Tellervo Javanainen-Heteka und Heikki Juutilainen eine ausge-dehnte Reise durch die Welt gemacht. Er hatte ein privates Düsenflugzeug gechartert, und als Erstes hatten sie die arabische Halbinsel besucht. Die Sicherheitsmaß-nahmen waren enorm gewesen. Der Außenminister der Arabischen Emirate hatte sich dem Chef der Akkufirma und seiner Begleitung gegenüber ablehnend verhalten. In den Gesprächen hatte er beklagt, dass die Akkulizenzen hemmungslos in die ganze Welt verkauft worden waren, und das bedeutete, dass der Ölpreis einbrechen und die arabische Welt verarmen würde. Erst als Aatami drauf hingewiesen hatte, dass die Menschheit auch in Zukunft Öl brauchte, als Rohstoff für Plastikprodukte und auf jeden Fall als Energiequelle für die Akkukraftwerke, war der Minister ein wenig aufgetaut.
    In Saudi-Arabien hatte Aatami mehrere Verträge zum Bau von Akkufabriken abgeschlossen. Von Riad waren die Reisenden nach Kairo geflogen und von dort über Malta in die Küstenstaaten der Sahara. Schließlich hatten sie die Regenwaldzone überquert, und jetzt befanden sie sich in der Kalahari.
    Die Wüstengebiete der Sahara und Kalahari waren so riesig, dass es Stunden dauerte, sie mit der Düsenmaschine zu überfliegen. Aatami grübelte, wie man die Wüstengebiete für ganz Afrika nutzbar machen könnte. Da dort an jedem Tag im Jahr glühend heiß die Sonne schien, wäre es klug, die Wüsten mit Sonnenkollektoren zu bedecken und den so erzeugten Strom in Akkus zu speichern.
    Die Sonnenenergie gab es ja umsonst, für den Sonnenschein brauchte man vorerst nichts zu bezahlen, aber der Bau von Sonnenkollektoren war immer noch sehr teuer. Außerdem würde man entweder eine Bahn-strecke oder zumindest einen Flugplatz brauchen, um die Akkus mit der gespeicherten Sonnenenergie dorthin transportieren zu können, wo Strom gebraucht wurde. Auf jeden Fall war die Energiequelle unerschöpflich, und ihre Nutzung könnte Afrika alsbald aus dem Elend heraushelfen.
    Die Gewinnung von Trinkwasser ließe sich ebenfalls gewährleisten, Bohranlagen, die mit Akkus betrieben würden, könnte man problemlos an jeden Standort bringen, und auch den Pumpstrom für Dorfbrunnen könnte man äußerst praktisch mit Akkus erzeugen. An den Küsten der Wüstengebiete müssten große Osmose-anlagen errichtet werden, so ließe sich aus Meerwasser Trinkwasser gewinnen, und mit Rohren und Kanälen könnte man außerdem ein Bewässerungssystem zumindest für die Wüsten der Küstenstaaten schaffen. Mit diesen Gedanken im Hinterkopf hatte Aatami, außer der arabischen Halbinsel und Ägypten, auch Tunesien, Algerien, Marokko und Mauretanien besucht.
    Die Gesellschaft übernachtete in Pretoria und empfing sowohl Vertreter des ANC als auch der weißen Regierung, und dann ging die Reise weiter nach Madagaskar und schließlich über den Indischen Ozean nach Australien. Das war eine weite Reise und am äußersten Limit des Aktionsradius der kleinen Düsenmaschine. In Australien stattete Aatami seinem Cousin Henrik Rymättylä einen Überraschungsbesuch ab. Henrik war in den 60er Jahren als Bergmann nach Queensland gegangen, in die Kupfermine von Mount Isa. Heute besaß er eine Baufir-ma in Perth. Er war ein überaus tüchtiger Mann, auch ein bisschen eingebildet wegen seines Erfolgs, empfing seinen finnischen Cousin jedoch mit allen Ehren. Die beiden tauschten Neuigkeiten aus, saunierten und tranken Bier. Aatami versprach seinem Cousin Aufträge beim
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