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Achtung, Superheld! (German Edition)

Achtung, Superheld! (German Edition)

Titel: Achtung, Superheld! (German Edition)
Autoren: Matthew Cody
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Mollie. »Ich würde ja anbieten, jemanden zu fliegen, aber ich bin ein wenig geschlaucht.«
    »Tja, ich auch«, gab Eric zu.
    »Also fahren wir ganz altmodisch mit dem Fahrrad. Möchte jemand Wetten abschließen, wer den längsten Hausarrest bekommt?«, fragte Rohan.
    »Meine Mom bringt mich um«, sagte Mollie.
    »Machst du Witze?«, erwiderte Daniel. »Der Sheriff war bei mir zu Hause. Ich bin ein Geächteter!«
    »Ja, aber ich werde am längsten vermisst«, prahlte Eric.
    Während des nächsten guten Kilometers setzten die Superkids von Noble’s Green ihre Spötteleien fort, bis sie auf einen weiteren Streifenwagen mit eingeschaltetem Blaulicht trafen. Diesmal gaben sie sich keine Mühe, sich zu verstecken.

25
Johnny Nobles Vermächtnis
    »Da ist eine.«
    »Wo?«, fragte Eric und blinzelte, um besser sehen zu können.
    »Dort, direkt über der Baumgrenze.« Daniel zeigte mit dem Finger darauf. »Seht ihr, wo die Deichsel des kleinen Wagens nach unten abfällt? Genau da war sie.«
    »Das war ein Flugzeug«, sagte Rohan.
    »Bist du sicher?«, fragte Daniel Rohan, der nur mit einem Zwinkern antwortete.
    »Okay, okay. Aber ich wünsche mir trotzdem was, nur um sicherzugehen.«
    »Kannst du dir wünschen, dass es ein bisschen wärmer wird?«, bat Mollie. »Ich frier mir den Hintern ab!« Und um das Ganze anschaulich zu machen, atmete sie langsam aus und sah zu, wie sich ihr Atem in der kühlen Nachtluft in weißen Nebel verwandelte.
    »Hier«, sagte Eric und bot ihr seinen Becher an. »Trink noch mehr heiße Schokolade. Das wird dich aufwärmen.«
    »Danke«, sagte Mollie. »Willst du auch was, Rohan?«
    »Sehr gern«, antwortete Rohan.
    Die vier saßen unter einem klaren Dezemberhimmel auf der Veranda vor Erics Haus. In den letzten paar Wochen waren die Temperaturen konstant gefallen, doch sie warteten immer noch ungeduldig auf den ersten richtigen Schnee des Jahres. Ohne Schneefall mussten sie sich mit anderen Dingen wie gewöhnlichen Meteorschauern zufriedengeben und damit, zusammen sein zu können.
    Außer in der Schule hatten sich die Superkids von Noble’s Green sehr selten gesehen, was an dem umfassenden Hausarrest lag, den die Nacht im Steinbruch nach sich gezogen hatte. Als die Freunde auf der Polizeiwache erschienen waren, dreckig, blutig und voller blauer Flecken, waren ihre Eltern fast hysterisch gewesen. Nachdem sie feststellten, dass die Kinder vollzählig und unversehrt waren, hatte sich die Hysterie erst in Erleichterung und dann in Wut verwandelt. Die Kinder erzählten den Eltern die Wahrheit – so weit das möglich war. Sie sagten, sie hätten sich Sorgen um den verschwundenen Eric gemacht und beschlossen, ihn auf eigene Faust zu suchen (das allein war ein Vergehen, das mit einmonatigem Hausarrest bestraft wurde). Sie fanden heraus, dass er im alten Steinbruch festsaß und zogen los, um ihn zu retten. Das war nah an der Wahrheit, doch so schwammig, dass es dennoch eine Lüge war. Keiner von ihnen hatte ein gutes Gefühl dabei, aber sie waren sich einig, dass es eben ein paar Geheimnisse gab, die man Erwachsenen nicht zumuten konnte.
    Also wurden weder Herman Plunkett noch die düsteren Höhlen oder sonst etwas erwähnt. Am Ende hatte Daniel die Vermutung, dass die Erwachsenen von der Loyalität der Kinder tatsächlich ein wenig beeindruckt waren – auch wenn sie ihr Leichtsinn sehr wütend machte. Ihre Strafen waren hart, doch jeder von ihnen ertrug die Standpauken und den Hausarrest mit dem geheimen Wissen, dass sie etwas unausgesprochen Gutes erreicht hatten – sie hatten ihren Feind besiegt, und ihre Zukunft war strahlender als jemals zuvor.
    Es war jetzt Anfang Dezember, und ihr Hausarrest würde noch eine Weile andauern, doch den vier Freunden war eine eintägige Begnadigung gewährt worden. Man wurde eben nur einmal im Leben dreizehn.
    »Also«, sagte Daniel. »Welches Geschenk hat dir am besten gefallen?«
    »Daniel! Das kannst du Eric doch nicht fragen!«, tadelte ihn Mollie.
    »Ich fand das ferngesteuerte Flugzeug ziemlich cool«, sagte Rohan.
    »Das war von mir«, sagte Daniel mit einem Lächeln.
    »Die Geschenke waren klasse, Leute, aber das ist es nicht, woran ich heute Abend denke.«
    Eric legte seinen Arm um Daniels Schultern und lächelte.
    »Ich denke daran, was wir alle für ein Glück hatten, dass dieser Neue nach Noble’s Green gezogen ist.«
    »Tja«, sagte Rohan. »Manche Dinge sollen eben so sein.«
    Es war überraschend, wie gut es sich anfühlte, einer von ihnen zu
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