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Acht cropped

Acht cropped

Titel: Acht cropped
Autoren: Joe Berti
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Befriedigung verschaffte, die er bislang nur in seinen Sehnsüchten und Träumen ausgelebt hatte.
    Er hatte Sonja erzählt, dass er mit Marc und zweien seiner Freunde eine Art Stammtisch gegründet hatte und sie sich regelmäßig treffen wollten, um sich einen »Männerabend« zu gönnen. Sonja konnte ihm das nicht verdenken, traf sie sich doch auch alle zwei Wochen mit einigen Kolleginnen zum Bowlen. Es machte sie auch nicht weiter stutzig, dass ihr die anderen Stammtischbrüder nie vorgestellt wurden. Sie kannte Marc, und ansonsten interessierte sie sich schon bald nicht mehr für Andreas Männergruppe. Anfangs fragte sie stets, wo sie sich trafen, worüber sie redeten und ob auch mal neue Leute zu der Runde gestoßen waren, aber nachdem Andreas immer wieder die gleichen langweiligen Antworten wie »Kannst du dir vorstellen, dass wir fast eine Stunde lang über das richtige Intubieren diskutiert haben?« oder »Marc hat mal wieder Stress an der Uni. Ich glaube, er schreibt eine Klausur nach der nächsten« erzählt hatte, vergaß sie irgendwann, Interesse zu heucheln, und stellte keine Fragen mehr.
    Andreas war froh, dass er sich nicht mehr ständig neue Geschichten und Lügen einfallen lassen musste. Er trug stets rechtzeitig die Stammtischtermine auf den Familienkalender ein, fuhr an dem besagten einen Abend im Monat zu seinen geheimen Treffen und führte die restliche Zeit über ein braves Leben als Ehemann und Vater. Er sagte sich, dass er wahrscheinlich sogar ein wesentlich besserer Partner als die meisten Männer sei. Sonja brauchte schließlich nichts zu befürchten oder litt unter der Affäre. Sie musste bloß nicht alles wissen.
     
    Marc parkte seinen Golf und zog den Zündschlüssel ah. Er nahm die Kassette und packte sie zurück in das Handschuhfach. Dort würde sie die nächsten vier Wochen bleiben. Das letzte Lied war verklungen, und auch Marc war zurückgekommen in seine Welt.
    Er betrat seine Wohnung und öffnete eine Flasche Bier.
    Zehn Minuten später klingelte das Telefon.
    Beruhigt stellte er fest, dass es nicht sein grünes »Schultelefon« war, das klingelte. Dessen Nummer hatte er den Eltern seiner Schulkinder gegeben, sodass er feststellen konnte, ob er private oder berufliche Anrufe bekam, wenn das Telefon abends bei ihm klingelte.
    Er sah Cordulas Nummer auf dem Display. »Hallo Cordula!«
    Einige Sekunden passierte nichts, abgesehen davon, dass Marc feststellte, dass Cordula vollkommen außer Atem war. »Cordula, was ist denn los? «
    »Ich muss schon sagen, ich bin fassungslos. Das hätte ich nicht von dir gedacht !«
    Marc war überrascht. Er hatte Cordula einige Wochen nicht gesehen. Was hatte er denn gesagt oder getan, dass seine gute Freundin derart aus dem Häuschen war?
    »Aber ich…“
    »Jetzt komm mir auch nicht mit irgendwelchen Ausflüchten! Ich habe euch gesehen! Dich und dieses Arschloch!“
    Eine gewaltige Explosion erschütterte Marcs Innenleben. Konnte es sein, dass Cordula etwas von seinen Dates mit Andreas wusste? Aber nein, woher sollte Cordula von ihrem Treffpunkt in Valscheid wissen?
    »Würdest du mir jetzt bitte mal sagen, was du eigentlich willst! «
    Mit einem Mal wurde Cordulas Stimme sehr ruhig und sachlich. »Ich will sagen, dass ich euch beiden auf die Schliche gekommen bin, mein Lieber. Vor gut zwei Wochen habe ich durch Zufall eine gewisse Sonja in der Stadt getroffen, ich muss sie dir wohl nicht näher beschreiben. Sie ist die Frau von deinem - nun sagen wir mal - ehemaligen Arbeitskollegen .«
    Marc setzte sich auf seinen Schreibtischstuhl. Er ahnte, dass dieses Telefonat große Konsequenzen mit sich bringen wurde.
    »Nun«, fuhr seine Freundin aus dem Sauerland fort, die er vor fünfzehn Jahren in der Schule kennengelernt hatte und die auch die Allererste gewesen war, der er mit 19 Jahren erzählt hatte, dass er auf Männer steht. Natürlich hatte er von seiner Affäre mit Andreas nichts erwähnt. Sie kannte ihn zwar als ehemaligen Kollegen von der Feuerwehr, aber dabei sollte es auch bleiben. »Besagte Sonja war höchst erfreut, mich nach einigen Jahren mal wiederzusehen. Sie fragte mich, ob ich auch noch so engen Kontakt zu dir hätte. So wie ihr Göttergatte Andreas, der sich ja schließlich einmal im Monat mit dir und einigen anderen Jungs beim Männerstammtisch treffen würde. Da wurde ich erst mal stutzig. Ich war davon ausgegangen, dass ihr euch nach deiner Zivildienstzeit nicht mehr gesehen hättet. Wie dem auch sei: Ich konnte Sonja entlocken,
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