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Acht cropped

Acht cropped

Titel: Acht cropped
Autoren: Joe Berti
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dich auch in keiner Weise zu irgendwas überreden. Aber wäre es nicht für uns beide reizvoll, die Zeit, die du für die Suche nach der wahren Liebe verbringst, gemeinsam mit mir zu versüßen ?«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, glitt seine Hand unter Marcs T-Shirt.
     
    »Du, es wird langsam Zeit, dass ich mich fertig mache. Sonja kommt so gegen zehn nach Hause, und ich möchte nicht wieder eine Diskussion mit ihr führen, warum mir meine Stammtischbrüder wichtiger sind als Frau und Kind, so wie es letztes Mal der Fall war."
    Andreas zog sich seine schwarzen Shorts über und suchte auf dem Hotelzimmerboden nach dem T-Shirt, das er in der Hitze des Gefechts einfach unter das Bett geworfen hatte.
    Marc grinste ihn auf dem Bauch liegend vom Bett aus an. „So, dann will ich die Stammtischsitzung des heutigen Abends offiziell für beendet erklären. Noch ein Bierchen zum Schluss?"
    Andreas lachte: „Lass mal gut sein, ich bin auch so schon beschwingt genug. Bleibt es beim Siebenundzwanzigsten? Gleiche Zeit, gleicher Ort?"
    „Ich werde hier sein !« Marc erhob sich gemächlich vom Bett und drückte Andreas einen flüchtigen Kuss auf die Wange. »Fahr vorsichtig. "
    Ohne ein weiteres Wort verließ Andreas das Zimmer. Beim Zufallen der Tür löste sich die Zimmernummer aus ihrer oberen Aufhängung und pendelte nun nur noch unten befestigt leicht hin und her. Doch die Zahl wurde nach wie vor korrekt angezeigt: Acht.
    Andreas grinste, verließ gut gelaunt das Hotel und setzte sich in seinen Passat, um sich auf den Heimweg zu machen.
    Durch den Rückspiegel eines roten italienischen Kleinwagens betrachtete ihn ein Augenpaar.
    „Da bist du ja wieder ... " sagte eine verärgerte Stimme aus dem schön geschnittenen Gesicht einer Frau. Drei ganze Stunden hatte sie ausgeharrt, um Gewissheit zu bekommen.
    Jetzt brauchte sie keine Beweise mehr. Eine verschlossene Hotelzimmertür, gedämpfte Geräusche und vor allen Dingen endlose Minuten ohne auch nur ein gesprochenes Wort hatten ihr deutlich genug zu verstehen gegeben, dass die beiden Männer im Hotel alles andere zu tun hatten, als eine geschäftliche Sitzung abzuhalten.
    Kurz nach Andreas verließ sie den Parkplatz des kleinen Hotels. In Gedanken plante sie schon die Konfrontation, die noch an diesem Abend stattfinden würde. Ohne jeden Zweifel.

2
    Acht Jahre sind kein Pappenstiel, dachte Andreas, als er den Rückwärtsgang einlegte und sich auf den Heimweg machte. Wer hätte gedacht, dass Marc und ich immer noch wie wild übereinander herfallen.
    Der schlanke, sportliche Marc hatte nichts von seiner Faszination verloren. Während Andreas die Hauptstraße entlangfuhr, erschien vor ihm noch einmal das Bild seines jüngeren Liebhabers. Die kurzen blonden Haare, die blauen Augen und seine wunderschöne unbehaarte Brust wie die eines Jugendlichen.
    Im Rückspiegel sah er, dass ein weiteres Fahrzeug von Valscheid in seine Richtung fuhr.
    Es war beinahe so, als könnte er immer noch den Geruch von Marcs Körper, den Duft von seinem Aftershave riechen und seinen Kuss schmecken.
    Warum waren seine Sinne - was Marc betraf - so sensibel, dass er ihn auch Stunden später noch spüren könnte, als wäre er neben ihm? Seltsam, bei Sonja hatte er diese Wahrnehmung nicht.
    Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich Sonja jeden Tag um mich habe und Marc nur einmal im Monat, erklärte er sich selbst, als er in seiner Heimatstadt ankam. Kurz nach dem Ortsschild bog sein nächtlicher Begleiter in eine andere Richtung ab.
    Andreas zündete sich eine weitere Zigarette an. Er sollte zu Hause besser nach Rauch riechen als nach Marc, auch wenn Sonja bislang nicht einen einzigen Verdacht geäußert hatte. Aber sicher war sicher.
     
    Ungefähr drei Wochen nach der Feier in der Hütte verabredete sich Andreas mit Marc nach einer Dienstschicht in einem Café, um mit ihm über seine Überlegungen zu sprechen.
    Er machte Marc einen sehr konkreten Vorschlag: »Wie wäre es, wenn wir uns regelmäßig irgendwo treffen, um einige ungestörte Stunden miteinander verbringen zu können?"
    Marc sah ihn zweifelnd an.
    Er erklärte Marc, wie er sich das vorstellte: Sie würden sich heimlich in einem Hotel treffen, dort all das treiben können, was sie wollten, um im Anschluss in ihre „eigentliche Welt" zurückzukehren. War doch alles ganz einfach.
    Marc schüttelte den Kopf. »Für mich hört sich die ganze Geschichte alles andere als einfach an. Ich warte also immer einige Wochen ab, bis du mir mal wieder die
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