Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Acht cropped

Acht cropped

Titel: Acht cropped
Autoren: Joe Berti
Vom Netzwerk:
dass ihr euch heute Abend wieder treffen würdet. Ich hatte ihr nämlich gesagt, es wäre mir wichtig, dass zu wissen, weil ich dir noch dringend ein paar Bücher geben müsste, und das würde sich dann anbieten, wenn du eh im Sauerland bist .«
    Marc musste schlucken. Er sah die beiden Frauen beim Gespräch ganz deutlich vor sich. Er mochte sich nicht vorstellen, was er jetzt noch alles hören würde.
    »Auf jeden Fall habe ich heute ab dem späten Nachmittag mit dem Auto vor dem Haus von Sonja und Andreas Neumann gestanden. Und tatsächlich! Irgendwann erschien der zugegebenermaßen inzwischen wesentlich attraktivere Feuerwehrmann auf der Bildfläche, stieg in seinen Passat und fuhr los. Ich natürlich hinterher. Du kannst dir vorstellen, dass ich sehr überrascht war, dass wir nicht zu einer Kneipe fuhren, sondern zu einem abgelegenen Hotel in Valscheid .«
    Spätestens jetzt war Marc klar, dass Cordula alles wusste. Alles!“
    „Mehrere Stunden wartete ich im Auto, schlich durch die Hotelgänge und lief vor dem Zimmer auf und ab. Ich wusste echt nicht, was ich tun sollte. Das Hotel zusammenschreien in Anbetracht der Tatsache, dass in Zimmer acht zwei Männer die Ehefrau beziehungsweise den festen Freund auf das Heftigste betrogen, oder mich doch lieber in eine Ecke werfen, um einfach nur zu heulen, weil der Mann, den ich seit mehr als fünfzehn Jahren als besten Freund betrachte, mich ebenso wie alle anderen hintergeht.«
    »Aber Cordula, ich ..."
    „Halt die Klappe und lass mich ausreden, du Arschloch! Ich entschied mich nämlich letztendlich dafür, Ruhe zu bewahren, und fuhr, nachdem ihr zwei euch anscheinend ausgetobt hattet, hinter Andreas her nach Hause. Er liegt jetzt wahrscheinlich schon wieder in den Armen seiner Ehefrau, und auch du hattest bestimmt schon das Handy in der Hand, um Daniel anzurufen. Tja, nur liegen die Dinge heute Abend etwas anders. Ich bin nämlich mal gespannt auf deine Sicht der Geschichte. Und mach mir nichts vor. Sag endlich die Wahrheit!"
     
    Die Zahl der Männer, die Marc in den letzten acht Jahren kennenlernte, überstieg die Anzahl der Jahre um ein Vielfaches.
    Marc war lange der festen Überzeugung gewesen, es würde über kurz oder lang darauf hinauslaufen, dass er seinen Traumprinzen in Paderborn finden würde und sich das Thema Andreas dann einfach erledigte, weshalb er daran weiter keine großen Gedanken verschwendete, ihre weiterhin regelmäßig stattfindenden Treffen infrage zu stellen. Vielmehr gewöhnte er sich an die rituellen Fahrten zu Andreas.
    Er empfand es als angenehm, wenn mal wieder Schluss mit einem seiner neuen Männerbekanntschaften war, zu seiner ersten großen Liebe zu fahren, um an deren Schulter für einige Stunden Halt und Geborgenheit zu finden. »Ich leide wahrscheinlich weniger als andere Männer unter Liebeskummer, schließlich bekomme ich immer noch Zuspruch und das Gefühl, begehrt zu werden, durch dich!", hatte er einst zu Andreas gesagt, als wieder einmal eine seiner Kurzzeitbeziehungen in die Bruche gegangen war. Er legte den Kopf auf die Brust von Andreas, während dieser seinen nackten Oberkörper streichelte.
    „Im Gegenzug verfolge ich teils amüsiert, teils neidisch die Berichte meines jungen Geliebten«, erwiderte er. „Weißt du, manchmal bedauere ich es, nicht so frei und ungebunden meine Bedürfnisse ausleben zu können, wie du es tust. Aber auf der anderen Seite bin ich froh, durch Sonja den ruhenden Pol in meinem Leben gefunden zu haben, ohne die ganzen Probleme und Anstrengungen, die deine Suche nach dem Mann fürs Leben mit sich bringt. Wie viele Beziehungen hattest du allein in den letzten zwei Jahren? Sechs? Sieben? Oder waren es sogar zwölf?"
    Marc hatte ihn lachend in die Seite gekniffen, wusste er doch um seine Unbeständigkeit, was eine feste Partnerschaft anging.
    Andreas fuhr fort: »Allerdings muss ich zugeben, dass ich froh bin, dass unsere Treffen zu keinem Zeitpunkt unterbrochen wurden. Über all die Jahre bist du zu mir ins Hotel gekommen..."
    »Genau! Und dann sind wir fast immer zusammen gekommen!" Keck grinste Marc seinen Liebhaber an und begann, ihn leidenschaftlich zu küssen.
    Der Zeitpunkt, an dem Marc Daniel kennenlernte, schien eine Gefahr für die gemeinsamen Dates darzustellen. Seltsamerweise bestand Marc weiterhin auf die monatlichen Treffen mit Andreas. Als dieser ihn darauf ansprach, antwortete Marc ohne Zögern: „Ich bin im Laufe der Zeit skeptisch geworden. Die Männer kommen und gehen - warum
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher