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Acht cropped

Acht cropped

Titel: Acht cropped
Autoren: Joe Berti
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Feuerwache. Wir können uns gemeinsam überlegen, was wir mit ihm machen .«
    „Wie bitte?" Sonja glaubte, Andreas würde sich einen bösen Scherz mit ihr erlauben.
    „Du hörst schon richtig. Dieses Arschloch dachte tatsächlich, er könnte mich so einfach in die Wüste schicken und sich ein schönes Leben mit seinem Freund machen. Aber so läuft das nicht mit mir! Ich gebe die Spielregeln vor. Noch vor einer Stunde habe ich gedacht, es wäre das Beste, mit Marc zusammen zu verduften. Stell dir vor, ich wäre bereit gewesen, alles hinter mir zu lassen, um ein komplett neues Leben zu beginnen .«
    Sonja starrte ihn ungläubig an.
    „Aber du hast mir jetzt die Augen geöffnet. Die schwule Ratte hat mir anscheinend alle Sinne vernebelt. Sonja, ich will weiter mit dir mein Leben teilen. Du bist doch meine Gefährtin für alle Zeit! Das haben wir uns vor dem Traualtar geschworen. Ich muss die ganzen Jahre über blind gewesen sein .«
    „Andreas, du...«
    »Nein, lass mich weiterreden! Das ist gerade für mich wie ein großer Befreiungsschlag nach allen Seiten. Du hattest vollkommen recht , Sonja. Ich hätte dir von Anfang an die Wahrheit über mich erzählen müssen. Dann hättest du dich bestimmt über kurz oder lang an den Gedanken gewöhnt, dass ich zwischendurch das Bedürfnis nach einem Mann habe. Ich hätte mich ins Auto gesetzt und mir irgendwo das geholt, wonach mir gewesen wäre, und nichts weiter wäre passiert. Stattdessen habe ich mir heimlich eine zweite Welt erschaffen, die mir vorgegaukelt hat, dass sie es wert ist, meine Frau und meinen Sohn im Stich zu lassen, um mit einem Mann abzuhauen. Wie dumm bin ich gewesen!"
    Sonja stand auf, ging mit kleinen Schritten rückwärts und lehnte sich an den Küchenschrank. „Du weißt, dass ich dieses Spiel niemals mitgemacht hätte .«
    Andreas sah sie verblüfft an. Er hatte keinen Widerspruch erwartet.
    „Wie meinst du das ?«
    Sonja sprach leise, aber bestimmt. „Ich hätte mich niemals damit zufriedengegeben, meinen Mann immer und immer wieder mit fremden Kerlen teilen zu müssen. Ich hätte mich von dir getrennt .«
    Andreas sprang mit solcher Wucht auf, dass er dabei seinen Stuhl umwarf.
    »Gar nichts hättest du gemacht! Du liebst mich doch! Du hättest mich nie verlassen können. Du brauchst mich schließlich, und du weißt, dass auch Tom mich braucht. Alleine schon ihm zuliebe hättest du dich mit mir geeinigt .«
    Sonja sah ihn mit ängstlichem Blick an. »Das ist ja jetzt auch egal, Andreas. Die Dinge sind anders gelaufen. Aber was ist mit Marc ?«
    „Was soll schon mit dem sein ?« Andreas zuckte die Achseln. »Den werde ich morgen früh losschnallen und nach Hause schicken. Soll er doch mit seinem Daniel glücklich werden. Dann suche ich mir eben einen anderen, der sich zwischendurch mit mir trifft. Ich habe Marc gar nicht nötig. Und glaub mir, die Schwulen werden Schlange stehen, um so einen Kerl wie mich zu bekommen."
    Er ging auf Sonja zu, doch sie wich eingeschüchtert weiter zurück in die Küchenecke.
    „Marc wird dich nicht einfach so davonkommen lassen! Du hast ihn gefesselt und eingesperrt. Das ist Kidnapping, Andreas! Bist du dir eigentlich bewusst, was du getan hast ?«
    Andreas machte nur einen laschen Wink. »Glaub mir, Sonja, den habe ich bereits so vermöbelt, dass er mir mit Respekt begegnen wird. Er weiß ja, was ihn erwartet, wenn er sich gegen mich wendet. Dann werde ich ihn noch einmal zusammenschlagen .«
    »Noch einmal?«
    »Sicher! Denkst du, Marc hat sich widerstandslos fesseln lassen? Den muss man immer erst zu seinem Glück zwingen. Aber keine Angst, spätestens wenn ich damit drohe, Daniel etwas anzutun, wird Marc genau das machen, was ich von ihm verlange."
    Sonja liefen Tränen über die Wangen. Sie schluchzte: „Andreas, das werde ich aber nicht zulassen !«
    Sie spürte, wie seine Hand sie mit voller Wucht an der Wange traf. »Du hast gar nichts zu wollen !« , brüllte er sie an.
    Sonja rieb sich entsetzt die schmerzende Stelle, die bereits rot anlief.
    »Viel zu lange habe ich mir von dir, meinem Umfeld und Marc alles vorschreiben lassen. Die Zeit ist jetzt vorbei! Jetzt bestimme ich, wo es langgeht. Die Sache mit Cordula hat mir gezeigt, wie einfach alles wird, wenn man seinen eigenen Willen durchsetzt und sich nicht länger von anderen alles vorschreiben lässt."
    „Du hast etwas mit Cordulas Tod zu tun ?« Sie sah ihn mit vor Angst geweiteten Augen an.
    Plötzlich wurde ihr alles klar. Die Puzzleteile
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