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Abschied Von Freistatt

Titel: Abschied Von Freistatt
Autoren: Robert Asprin
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ausblieb? Was wußte er überhaupt über Frauen, außer daß jene, von denen er sich angezogen fühlte, nicht gut für ihn waren?
    Theudebourga ließ die Schultern sinken und versuchte, sich an ihm vorbeizustehlen. Doch sie war nicht schnell genug für Walegrins Reaktion - allerdings hatte der Kommandant nicht damit gerechnet, daß er ihr dabei so nahe sein würde, daß er ihr Herz klopfen hörte.
    »Ihr braucht nicht zu gehen.« Er senkte den Arm. »Ihr habt mich überrascht, das ist alles. Ich hätte nie gedacht, daß sich
    die Tür eines Abends öffnen und meine Frau mich begrüßen würde.«
    »Spottet meiner nicht.«
    »Ich spotte deiner nicht.«
    Walegrin stieß die Tür zu. Berge protestierte nicht.
    Originaltitel: Web Weavers
Copyright: © 1989 by Face of Chaos, Inc.
Ins Deutsche übertragen von Lore Straßl
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    (4) Siehe Liebe und Verrat von Robin Wayne Bailey in Geschichten aus der Diebeswelt: Die Herrin der Flammen, Bastei-Lübbe 20167.
    (5) Siehe Nur Toren setzen auf Gladiatoren von Robert Lynn Asprin in Geschichten aus der Diebeswelt: Die Herrin der Flammen, Bastei-Lübbe 20167.

Hakiem
Neubeginn
    Robert Lynn Asprin
    Gedankenlos nahm Hakiem einen großen Schluck des billigen sauren Weins aus seinem Krug. Normalerweise hätte er bei dem beißenden Geschmack das Gesicht verzogen, heute jedoch floß der Wein unbeachtet die Kehle hinunter.
    Freistatt verlassen!
    Obwohl sein tiefstes Inneres vor dieser Vorstellung zurückschreckte und er sich verzweifelt bemühte, sie zu vertreiben, beherrschte sie seine Gedanken und nistete sich wie ein bösartiges Geschwür, das sein Gehirn zerfraß, in seinem Kopf ein. So ging es ihm nun bereits seit seinem Gespräch mit der Beysa. Es quälte ihn, bis er sich ins Wilde Einhorn flüchtete, bis er in seine alte Schenke zurückkehrte wie ein verwundetes Tier, das sich in seinem Bau verkriecht. Doch selbst hier, wo ihn das vertraute Dämmerlicht und halb gehörte finstere Gespräche umgaben, fand er kein Entkommen von der schrecklichen Verkündung.
    Verlasse Freistatt!
    Als er seinen Krug wieder an die Lippen hob, wunderte er sich, daß er leer war.
    War das sein dritter - oder vierter? Egal. Es war jedenfalls noch nicht genug, das stand fest.
    Er nickte Abohoer zu, mehr war nicht nötig, wieder einen vollen Krug zu bekommen. Die Zuvorkommenheit, mit der er bedient wurde, verdankte Hakiem seinem gesellschaftlichen Aufstieg und seiner erhabenen Position; ein Aufstieg, den er nie Grund zu bedauern gehabt hatte - bis jetzt.
    Ratgeber der Beysa. Er verzog das Gesicht. Anfangs hatte es harmlos geschienen, ja wünschenswert, die exilierte Herrscherin mit den Sitten und Gebräuchen ihrer neuen Heimat und der Denkweise der Freistätter vertraut zu machen. Sympathie war zur Freundschaft geworden, bis man ihn allgemein als ihren Vertrauten ansah - er war fast zu einem Vater für das junge Mädchen geworden, das die Umstände in ein fremdes Land verschlagen hatten. Seine Pflichten waren überschaubar gewesen und der Lohn hoch. Und dann, ganz ohne Vorwarnung, das!
    In Gedanken versunken bemerkte er den frisch gefüllten Krug kaum, allerdings entging ihm - aus alter Gewohnheit - nicht, daß der Schankbursche sich mehr von dem Häuflein Wechselgeld nahm, als ihm zustand. Doch statt ihn wegen seiner Habgier zur Rede zu stellen, zog Hakiem es vor, sich die Begebenheit durch den Kopf gehen zu lassen, die zu seinem gegenwärtigen quälenden Zustand geführt hatte.
    Besuche der Beysa waren nicht ungewöhnlich und die Anlässe häufig im Grund genommen unbedeutende Dinge. Gewöhnlich erwartete sie von ihm lediglich, daß er zuhörte, während sie sich über irgend etwas beklagte oder ihn an etwas, das sie stark bewegte, teilhaben lassen wollte, wobei es sich um etwas Angenehmes handeln mochte oder um Ärger, über den sie aufgrund ihrer Stellung mit sonst niemandem reden konnte. Deshalb war er auf die Wendung, welche ihr Gespräch nahm, absolut nicht vorbereitet gewesen.
    »Ich habe Neuigkeiten für Euch, alter Freund«, erklärte Shupansea nach dem üblichen Austausch von Höflichkeiten. »Sowohl gute wie schlechte, fürchte ich.«
    Hakiem hatte bereits bemerkt, daß seine hochgeborene Besucherin etwas beschäftigte, und war froh, daß sie von selbst davon sprechen wollte, ohne daß er ihr den Grund entlocken mußte.
    »Dann erzählt mir erst die schlechte Neuigkeit, o Beysa. So können wir es schnell hinter uns bringen. Wenn nicht, wird uns die gute Neuigkeit darüber hinweghelfen.«
    »Nun
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