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Abenteuer von drei Russen und drei Engländern in Südafrika

Abenteuer von drei Russen und drei Engländern in Südafrika

Titel: Abenteuer von drei Russen und drei Engländern in Südafrika
Autoren: Jule Verne
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erreichen vermocht. Der elektrische Leuchtapparat wurde während des Tages am 2. März in Stand gesetzt, und während der Nacht vom 4. zum 5. erglänzte sein durch eine große Reverbere verstärktes Licht zum ersten Male auf der Spitze des Pic. Die Beobachter auf dem Scorzef hatten es also wohl in dem Augenblicke, wo es aufblitzte, wahrgenommen.
    Ihrerseits hatten Michael Zorn und William Emery das intensive Licht leicht bemerkt, das auf dem Gipfel des Scorzef in Folge des Wartthurmbrandes leuchtete. Sie hatten mittels des Theodoliten seine Richtung bestimmt, und so die Messung des Dreiecks beendet, dessen Spitze sich auf den Pic Volquiria stützte.
    »Und die geographische Breite dieses Pics? fragte der Oberst Everest William Emery, haben Sie diese aufgenommen?
     

    Fahrt durch ein reiches Jagdgebiet. (S. 214.)
     
    – Ganz genau, Oberst, erwiderte der junge Astronom, durch ganz sichere Sternbeobachtungen.
    – Nun, und der Pic liegt? …
    – Unter 19°37‘35,337”, also um nahezu genau dreihundertsiebenunddreißig Tausendtheil einer Secunde, antwortete William Emery.
     

    Der geplünderte Gelehrte. (S. 221.)
     
    – Nun, meine Herren, sagte der Oberst, so ist unsere Aufgabe gewissermaßen gelöst. Wir haben mittels dreiundsechzig Dreiecken einen Bogen von mehr als acht Graden gemessen, und wenn die Ergebnisse unserer Arbeiten berechnet sein werden, kennen wir genau die Größe eines Breitegrades und folglich auch die des Meters auf diesem Theile der Erdkugel.
    – Hurrah! Hurrah! riefen die in derselben Empfindung vereinigten Engländer und Russen.
    – Jetzt, setzte der Oberst Everest hinzu, haben wir nur, indem wir dem Laufe des Zambesi abwärts folgen, den Indischen Ocean zu erreichen. Ist das nicht auch Ihre Meinung, Herr Strux?
    – Ja wohl, Oberst, antwortete der Astronom von Pulkowa, aber ich bin der Ansicht, daß unsere Arbeiten noch einer mathematischen Controle bedürfen. Ich schlage also vor, das trigonometrische Netz nach Osten hin zu verlängern, bis wir eine für die directe Messung geeignete neue Basis gewinnen. Die Uebereinstimmung, welche die einmal berechnete, das andere Mal gemessene Länge dieser Basis zeigen wird, dürfte uns allein den Grad der Genauigkeit unserer Operationen bestimmen lassen.«
    Mathieu Strux’ Vorschlag ward ohne Widerrede angenommen. Diese Controle der ganzen Reihe der trigonometrischen Arbeiten von der ersten Basis ab war unbedingt erforderlich. Man kam demnach überein, nach Osten hin eine Reihe von Hilfsdreiecken zu construiren, bis man im Stande sein werde, eine Seite eines solchen Dreiecks mit dem Platinamaße direct zu vermessen. Die Dampfschaluppe, welche einen der Zuflüsse des Zambesi hinabfuhr, sollte die Astronomen unterhalb der berühmten Fälle dieses Stromes, der Victoria-Fälle, erwarten.
    Nachdem Alles in dieser Weise geordnet war, brach die kleine Truppe unter Führung des Buschmanns am 6. März mit Sonnenaufgang auf, während vier von den Seeleuten sich auf der »Königin und Czar« einschifften. In der Richtung nach Westen waren Stationen unter den schon gemessenen Dreiecken ausgewählt worden, und man durfte hoffen, daß das Hilfsnetz in diesem an Visirpunkten sehr reichen Landstriche leicht zu entwerfen sein werde. Der Buschmann hatte sich sehr geschickt eines Quagga, einer Art wilden Pferdes mit braun und weißer Mähne und röthlichem, zebraartig gestreiftem Rücken, bemächtigt, und benutzte es als Lastthier, welches das Gepäck der Karawane, den Theodoliten, die Richtscheite und die zur Basismessung bestimmten Böcke, die zum Glück mit der Schaluppe gerettet worden waren, tragen mußte.
    Die Reise ging schnell von Statten und die Arbeiten vermochten die Beobachter nur wenig aufzuhalten. Für die Hilfsdreiecke von mäßiger Ausdehnung fanden sich in diesem hügeligen Lande leicht die nöthigen Hauptpunkte. Die Witterung blieb günstig, so daß man seine Zuflucht nicht zu nächtlichen Arbeiten zu nehmen brauchte. Fast immer konnten sich die Reisenden unter dem hohen Baumwuchs schützen, der aus dem Boden emporstieg. Dazu hielt sich die Temperatur in mäßigen Graden, und unter dem Einflusse der Feuchtigkeit, den fließende und stehende Gewässer in der Luft unterhielten, erhoben sich einige Dämpfe, welche die Strahlen der Sonne milderten.
    Daneben lieferte die Jagd alle Bedürfnisse der kleinen Karawane, und von Eingeborenen war keine Rede. Wahrscheinlich hausten die räuberischen Horden mehr im Süden des Ngami.
    Die Verhältnisse zwischen
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