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Abenteuer von drei Russen und drei Engländern in Südafrika

Abenteuer von drei Russen und drei Engländern in Südafrika

Titel: Abenteuer von drei Russen und drei Engländern in Südafrika
Autoren: Jule Verne
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Morgheda-Fall nicht hinausfahren!
    – Wir wollen den Katarakt umgehen, Herr Emery, und dadurch, daß wir das Schiff einige Meilen weit transportiren, wird es uns möglich, unsere Fahrt oberhalb des Flusses wieder aufzunehmen. Wenn ich mich nicht täusche, so sind die Strömungen von dort bis Lattaku für ein Boot, das nicht beträchtlich tief geht, schiffbar.
     

    Hier, unser Jäger Mokum. (S. 26.)
     
    – Ohne Zweifel, Herr Oberst, erwiderte der Astronom, aber dies Dampfboot hat solch’ Gewicht, daß …
    – Herr Emery, antwortete der Oberst Everest, dies Fahrzeug ist ein Meisterstück aus den Werkstätten von Leard & Comp. in Liverpool. Es läßt sich Stück für Stück auseinander nehmen und äußerst leicht wieder zusammensetzen, eine Arbeit, wozu es nur eines Schraubenziehers und einiger Zapfen bedarf. Sie haben einen Wagen an den Morgheda-Fall mitgebracht?
     

    Die Theile des Dampfers am Flußufer. (S. 26.)
     
    – Ja wohl, Herr Oberst, versetzte William Emery. Unsere Lagerstätte ist kaum eine Meile von hier.
    – Nun wohl, so werde ich den Buschmann bitten, den Wagen bis an den Ort, wo wir aussteigen, fahren zu lassen. Man wird die Schiffstheile und die Maschine, die sich ebenfalls auseinander nehmen läßt, darauf laden, und wir werden aufwärts an den Ort fahren, wo der Orange wieder schiffbar wird.«
    Die Befehle des Oberst Everest wurden ausgeführt. Der Buschmann verschwand bald in dem Gehölz, nachdem er versprochen, in einer Stunde zurück zu sein. Während seiner Abwesenheit wurde das Dampfboot schnell ausgeladen. Zudem war die Ladung nicht bedeutend: Kästen mit physikalischen Instrumenten, eine ansehnliche Sammlung von Flinten aus der Fabrik von Purdey Moore in Edinburgh, einige Tonnen Branntwein, Tonnen getrockneten Fleisches, Pulverkasten, Felleisen vom kleinsten Umfange, Zeltleinwand mit allem Zubehör, das aus einem Reisebazar hervorgegangen zu sein schien, ein sorgfältig zusammengelegter Kahn von Gutta-Percha, der nicht mehr Platz einnahm als eine gut zusammengerollte Decke, einige Lagergeräthschaften u.s.w.; endlich eine Art Mitrailleuse in Fächerform, ein noch wenig vervollkommnetes Geschütz, welches aber Feinde, wer sie auch sein mochten, von der Annäherung an das Fahrzeug zurückscheuchen mußte.
    Alle diese Gegenstände wurden auf dem Uferrande niedergelegt. Die Maschine von acht Pferdekraft zu fünfundsiebenzig Meterkilogramm bestand aus drei Theilen, dem Dampfkessel und seinen Röhren, der mechanischen Einrichtung, welche man vermittels des Schraubenziehers vom Kessel losmachte, und der Schraube. Indem diese Theile der Reihe nach herausgenommen wurden, ward das Innere des Fahrzeuges frei. Die Schaluppe bestand, außer dem Raum für die Maschine und den Vorrathskammern, aus einem für die Mannschaft bestimmten Vorderraum und aus einer Kajüte im Hintertheil für den Oberst Everest und seine Begleiter.
    In einem Augenblick waren die Scheidewände verschwunden, die Koffer und Lagerstätten entfernt, und das Fahrzeug war nur noch ein Rumpf.
    Dieser fünfunddreißig Fuß lange Rumpf bestand aus drei Theilen, gleich dem Dampfboot Mâ-Robert, dessen sich Doctor Livingstone bei seiner ersten Reise nach Zambese bediente. Er war aus galvanisirtem Stahl gefertigt, der zugleich leicht und dauerhaft ist. Die Stahlplatten waren durch Zapfen auf Rahmen von gleichem Metall befestigt, wodurch das feste Zusammenhalten und die Wasserdichtigkeit des Bootes gesichert wurde.
    William Emery war wahrhaft erstaunt über die Einfachheit der Arbeit und die Schnelligkeit, womit sie vor sich ging. Der Wagen war vor kaum einer Stunde in Begleitung des Jägers und seiner zwei Büschmänner angekommen, als das Schiff schon zum Verladen fertig war.
    Dieser Wagen, ein sehr einfaches Gefährt, ruhte auf vier großen Rädern, welche, je zwei zusammen, zwanzig Fuß von einander entfernt waren. Diese schwere Maschine mit knarrenden Achsen wurde von sechs Büffelochsen gezogen, die, je zwei zusammengespannt, mit einem langen Treibstachel gespornt wurden. Es bedurfte auch solcher Mittel, die schwere Last von der Stelle zu bringen, die sonst mehr als ein Mal im Sumpf stecken geblieben wäre.
    Die Mannschaft der Schaluppe befleißigte sich, den Wagen in der Weise zu beladen, daß er überall das Gleichgewicht behielt. Bei der sprichwörtlichen Gewandtheit der Seeleute war das nur ein Spiel für sie. Für die Reisenden selbst war ein Weg von vier Meilen zu Fuß nur ein Spaziergang.
    Um drei Uhr Nachmittags war die
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