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Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)

Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)
Autoren: Linda Howard
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Wirklichkeit geworden, als sie erwartet hatte. Ihr Herz klopfte wie ein Presslufthammer, das Blut rauschte in ihren Ohren, und ihre Lungen schmerzten. Plötzlich fiel ihr auf, dass sie den Atem anhielt. Sie holte tief Luft und rannte weiter. In dem Moment, in dem sie ins schützende Buschwerk eintauchen wollte, stolperte sie über eine Wurzel und schlug lang hin. Nackte Panik ergriff von ihr Besitz. Oh, Gott, jetzt würde sie der Angreifer überwältigen. Das Blut gefror ihr vor Schreck in den Adern, doch noch bevor sie die Kraft fand, einen Schrei auszustoßen, fühlte sie eine Hand auf ihrem Rücken. Gleich darauf fiel sie in ein tiefes schwarzes Loch.
    Als ihr Bewusstsein nach und nach zurückkehrte, war es ihr im ersten Moment unmöglich, sich zu orientieren. Was war mit ihr? Wo befand sie sich? Stand sie wirklich kopf, oder bildete sie sich das nur ein? Sie fühlte sich durchgeschüttelt, als säße sie auf dem Rücken eines Pferdes, und seltsame Laute drangen an ihr Ohr, Laute, die sie nicht einordnen konnte. Selbst wenn sie die Augen öffnete, sah sie nichts als rabenschwarze Finsternis. Es musste ein Alptraum sein, und zwar der schrecklichste Alptraum ihres Lebens. Sie versuchte, ihre Arme und Beine zu bewegen, um den Traum zu beenden, doch es wollte ihr nicht gelingen. Als sie ein paar Mal hilflos hin und herzappelte wie ein Fisch im Netz, versetzte ihr jemand einen harten Klaps auf den Po.
    „Beruhigen Sie sich“, drang eine schlechtgelaunte Stimme an ihr Ohr. Jane kannte die Stimme nicht, aber aus irgendeinem Grund gehorchte sie und hielt still.
    Nach und nach gelang es ihr, die Dinge einzuordnen. Sie erkannte die Geräusche um sich herum wieder, und ihr wurde auch klar, dass sie nicht auf dem Rücken eines Pferdes saß, sondern über der Schulter eines Mannes lag, der sie durch den Dschungel schleppte. An Händen und Füßen war sie gefesselt, und in ihrem Mund steckte ein Knebel, so dass sie nur entweder summen oder grunzen konnte, wenn sie sich bemerkbar machen wollte. Da ihr nicht nach Summen zumute war, nutzte sie ihre eingeschränkteStimmkraft zu einem hässlichen Grunzen, das ihre vornehme Mutter zum Erblassen gebracht hätte, um ihrer Meinung über den Mann, über dessen Schulter sie lag, Ausdruck zu verleihen. Wieder machte ihr Po Bekanntschaft mit der Handfläche des Mannes. „Seien Sie still“, grollte die Stimme. „Sie klingen wie ein grunzendes Schwein am Trog.“
    Ein Amerikaner, dachte sie verblüfft. Er war Amerikaner. Bestimmt war er gekommen, um sie zu retten. Andererseits, wenn er die Absicht gehabt hätte, sie zu retten, wäre er dann wirklich so hart mit ihr umgesprungen, wie er es getan hatte? Wohl kaum. Als sie daran dachte, wie viele Gruppierungen hinter dem Mikrofilm her waren, überlief sie ein eisiger Schauer. Es hatte gar nichts zu sagen, dass er Amerikaner war, denn jedermann konnte sich schließlich einen Amerikaner für seine finsteren Zwecke anheuern.
    Traue niemandem, nahm sie sich vor. Niemandem. Sie war in dieser Sache ganz auf sich allein gestellt.
    Der Mann blieb stehen, ließ sie wie ein Paket von seiner Schulter rutschen und stellte sie auf den Boden. Jane zwinkerte, dann riss sie die Augen auf in der Anstrengung etwas zu sehen, doch es war so dunkel, dass sie nicht einmal die Hand vor Augen erkennen konnte. Wo war er? Was führte er im Schilde? Beabsichtigte er, sie mitten im Dschungel auszusetzen, damit die Jaguare sie zum Frühstück verspeisen konnten? Instinktiv nahm sie eine Bewegung wahr, konnte sie jedoch mit nichts in Zusammenhang bringen. Ein Wimmern stieg in ihrer Kehle auf, und sie versuchte sich zu bewegen, doch als sie ins Taumeln geriet, fiel ihr ein, dass sie ja an Händen und Füßen gefesselt war.
    „Bleiben Sie stehen, verdammt noch mal!“
    Also war er noch da. Und er konnte sie sehen. Wieso konnte er sie sehen, wenn sie ihn doch nicht sah? Egal, was er tat oder auch nicht tat, Jane war im Moment dankbar allein für seine Anwesenheit. Es gelang ihr nicht, ihre Panik vor der Dunkelheit zu überwinden, aber die bloße Tatsache, dass er bei ihr war, hielt siezumindest in Grenzen. Sie gab ein leises Keuchen von sich, als er sie wieder hochhob, um sie sich erneut ohne das geringste Anzeichen von Anstrengung wie eine Gliederpuppe über die Schulter zu werfen.
    Er bewegte sich mit traumwandlerisch anmutender Sicherheit durch die Finsternis. Ihr Kopf schlug rhythmisch gegen seinen Rücken. Vor und zurück. Vor und zurück. Als sie Übelkeit in sich
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