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Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)

Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)
Autoren: Linda Howard
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letztes Mal bei Tageslicht genau einzuprägen. Er wusste, wo Priscilla schlief, und er wusste auch, wie er in ihr Zimmer gelangen konnte. Der Zeitpunkt für die geplante „Entführung“ hätte nicht günstiger sein können, denn Turego war gestern weggefahren und bis jetzt noch nicht wieder zurückgekehrt, und Grant hoffte inständig, dass sich das auch bis nach Einbruch der Dunkelheit nicht geändert haben würde.
    Stunden später fand er sich an derselben Stelle wieder, an der er am Nachmittag gekniet und Priscilla beobachtet hatte. Mittlerweile war die Dunkelheit hereingebrochen, und der Dschungel spielte zu seinem nächtlichen Konzert auf, das Grant bestens vertraut war: Affen schnatterten, Nachttiere, die sich auf die Wanderschaft machten, zirpten und raschelten im Unterholz, und irgendwo, nah beim Fluss, schrie ein Jaguar, doch Grant schenkte ihm kaum Aufmerksamkeit, so zu Hause fühlte er sich hier.
    Gegen Mitternacht erhob er sich und schlich die Route, die er im Kopf wieder und wieder zurückgelegt hatte, entlang. Er bewegtesich so geschickt im Dschungel, dass ihn die Tiere nicht als einen Eindringling in ihrem Reich wahrzunehmen schienen, was ihm die Möglichkeit gab, sich voll und ganz auf eventuell vorhandene Tretminen zu konzentrieren. Zu diesem Zweck hatte er einen langen Stock in der Hand, mit dem er den Boden vor sich behutsam abtastete. Als er die ersten Ausläufer der Plantage erreicht hatte, blieb er stehen, legte den Stock beiseite und kniete sich hin, um durch das Blätterwerk in die Richtung zu spähen, die er einzuschlagen gedachte. Aus dem Haus fiel ein schwacher Lichtschein auf die Wachen, die zwar auf ihrem Posten waren, aber vor sich hindösten – bis auf einen Mann, der am Zaun langsam auf- und abging. Sie schienen in dieser gottverlassenen Gegend nicht mit unerwünschten Besuchern zu rechnen, was sie zu einer Unachtsamkeit in hohem Maße verführte, wie Grant die vergangenen drei Tage bereits beobachten konnte. Und dennoch waren sie da, und die Gewehre, die sie bei sich trugen, waren zweifellos mit scharfer Munition geladen. Einer der wichtigsten Gründe, weshalb Grant die vergangenen achtunddreißig Jahre lebend überstanden hatte, war der, dass er einen Heidenrespekt hatte vor Schusswaffen. Leichtsinn und Tollkühnheit zahlten sich niemals aus, sondern konnten einen das Leben kosten. Er wartete. Die Nacht war sternenklar, deshalb blieb ihm keine Bewegung der Männer verborgen. Ihn störte die Helligkeit nicht, es gab noch immer genug Schatten, in dessen Schutz er sich bewegen konnte.
    Der Wachposten an der linken Seite des Hauses hatte sich in der ganzen Zeit, in der Grant ihm beobachtet hatte, noch keinen Millimeter von der Stelle gerührt; offensichtlich schlief er den Schlaf des Gerechten. Der andere Wachmann, der bis jetzt auf und abgegangen war, ließ sich nun auf den Boden nieder und lehnte sich mit dem Rücken gegen eine der Säulen am Vordereingang des Hauses. Der kleine rot glühende Punkt in Nähe seiner rechten Hand sagte Grant, dass er rauchte. Seinen Gewohnheiten zufolge konnte es nun nicht mehr lange dauern, bis er sich,nachdem er seine Zigarette ausgemacht hatte, seine Baseballkappe tief in die Stirn ziehen und sanft entschlummern würde.
    Leise wie ein Geist verließ Grant das schützende Dickicht und huschte, von Busch zu Busch springend, auf das Haus zu. Einen Augenblick später hatte er, ohne das geringste Geräusch zu verursachen, die Veranda erklommen und drückte sich eng gegen die Hauswand, während er mit Blicken die Gegend absuchte. Alles blieb ruhig.
    Priscillas Zimmer lag nach hinten hinaus. Es hatte eine große, doppelt verglaste Verandatür, die möglicherweise abgeschlossen sein würde, doch diese Tatsache bereitete ihm wenig Kopfzerbrechen. Mit Schlössern kannte er sich aus. Er schlich auf die Tür zu und drückte die Klinke herunter. Sie ließ sich anstandslos öffnen. Ausgesprochen entgegenkommend von Priscilla.
    Leise, leise schob er die Tür Zentimeter für Zentimeter auf und schlüpfte lautlos durch den Spalt. Dann blieb er einen Moment stehen und wartete, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Nach der mondhellen Nacht draußen erschien es ihm in dem Raum plötzlich so dunkel wie im tiefsten Dschungel.
    Wenig später vermochte er bereits die ersten Umrisse zu erkennen. Das Zimmer war groß und geräumig eingerichtet, den Holzfußboden bedeckten Strohmatten. Das Bett, um das ein Moskitonetz gespannt war, befand sich an der Wand zu
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