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A Mobile Love Affair - Liebespost Per SMS

A Mobile Love Affair - Liebespost Per SMS

Titel: A Mobile Love Affair - Liebespost Per SMS
Autoren: Angela Waidmann
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abgeleckten Finger vors Gesicht.
    Mit einem Schlag wird die arme Fiona genauso dunkelrot wie ihr Hosenbein.
    Und ich kann mich nur noch verzweifelt fragen: Okay, why won’t the ground swallow me up? Meine nächste Idee ist auch nicht viel intelligenter: Jackie, you should look for a big branch, knock Marcel over with it, grab Fiona and run away!
    Meine Augen suchen tatsächlich fieberhaft nach irgendetwas, mit dem sich zuschlagen ließe. Doch dann kehrt gerade noch rechtzeitig so etwas wie Logik in mein Hirn zurück: Even that won’t help us. Tomorrow at school Marcel will → expose us. If I → knock him → out  now, I’ll only make it worse. There’s no way out of this.
    Ich schaue wieder zu Fiona hin, die gerade versucht, möglichst unbemerkt von Marcel wegzukriechen.
    Doch der beugt sich gnadenlos noch einmal über sie und inspiziert kritisch die Himbeerwunde an ihrer Stirn.
    “Lass sie in Ruhe, du Rüpel”, schnauze ich ihn an, in der allerletzten Hoffnung, ihn doch noch irgendwie abzulenken und vielleicht sogar zu vertreiben.
    Doch er scheint mich gar nicht zu hören. Stattdessen konstatiert er fachmännisch: “Marmelade.”
    Plötzlich und unabwendbar überkommt mich nun die schiere Panik. Ich sinke auf die Knie, schlage meine Hände vors Gesicht und fange leise an zu schluchzen.
    Ich weiß nicht, wie lange ich so dahocke. Aber als ich aus meinen verweinten Augen wieder aufblicke, sehe ich, dass Marcel vor mir auf dem Kiesweg sitzt, ungläubige Hilflosigkeit im Gesicht, und einfach nur zwischen uns hin- und herschaut: zu Fiona, die immer noch bleich und mit tropfendem Hosenbein ne-ben ihm liegt, dann wieder zu mir, die ich schniefend auf der anderen Seite knie und der schrecklichen Dinge harre, die nun kommen werden.
    “Was habt ihr euch bloß dabei gedacht?”, fragt er endlich mit heiserer Stimme.
    Hilflos schaut mich Fiona an.
    Ich werfe ihr einen panischen Blick zu, der so viel sagen soll wie: Don’t tell him the truth, no way! We’ll be lost if you do!
    Weil mir auch keine überzeugende Ausrede einfällt, sage ich: “Zwing uns bitte nicht, es dir zu erklären!”
    “Na hört mal”, antwortet er ärgerlich. “Ihr habt Holger einen riesigen Schrecken eingejagt. Habt ihr überhaupt registriert, dass er sich entsetzliche Vorwürfe macht, und das nur wegen Kirschsaft und Marmelade?”
    Beschämt senke ich den Kopf.
    Yes, I know. Fiona and I are dirty rats, it’s true, denke ich. If you knew why we → staged this drama, you might understand us. But who could → guarantee that you wouldn’t immediately tell all your friends and make us the → laughing-stock of the whole school?
    Marcel runzelt die Stirn und fragt: “Was wolltet ihr von ihm? Na los, raus mit der Sprache!”
    “Nichts, gar nichts. Jedenfalls nichts Materielles. Ich schwör’s, bei allen Heiligen!” Dabei bin ich gar nicht katholisch, aber das fiel mir grade so ein. Muss ich irgendwo in einer Serie gesehen haben.
    Und Fiona fügt noch hinzu: “Wir wollten etwas wissen. Etwas, was Holger weder blamieren noch ihm sonstwie schaden kann. Aber für uns ist es wichtig.”
    “Sehr, sehr wichtig”, bestätige ich.
    “Und auf normalen Wege hätte er es uns mit Sicherheit nicht gesagt”, fährt Fiona fort. “Mehr war da nicht. Ehrenwort.”
    Zweifelnd sieht Marcel uns an.
    “Du kannst ihn ja fragen, ob er uns irgendwas anderes gegeben hat außer Informationen”, füge ich hinzu. “ Davor  haben wir keine Angst. Aber warum wir das alles hier inszeniert haben, das können wir dir wirklich, ehrlich, absolut nicht verraten.”
    Fiona nickt heftig.
    “Aha”, meint Marcel und schaut nachdenklich zu Boden.
    Dann, um die Situation endgültig zu retten, füge ich laut hinzu: “Das heißt: In ein paar Monaten können wir es dir ganz bestimmt erklären.”
    Fiona nickt noch heftiger. “Ja, klar können wir das. Sagen wir … am Tag vor den Weihnachtsferien, okay?”
    Schnell rechne ich im Kopf nach: It’s September now; we’ve got October, November, and most of December. We’ll have three months to find out who the poet is. 
    “Ja, dann können wir dir alles erzählen”, bestätige ich noch einmal. “Aber bis dahin tu uns bitte den einen Gefallen: Verrate uns nicht! Bei niemandem! Schon gar nicht bei Holger!”
    Fiona fasst Marcel am Ärmel seines hellen Sweatshirts und merkt gar nicht, dass sie es dabei ordentlich mit Kirschsaft beschmiert. Sie sieht ihn flehentlich an mit ihren schönen, großen, blauen Augen und sagt
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