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760 Minuten Angst

760 Minuten Angst

Titel: 760 Minuten Angst
Autoren: Michael Schmid
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Erster Treffpunkt ist der »Anfang von Allem«. Du wirst sicher verstehen, was ich meine, nicht wahr? Oder soll ich die fragen, die dir am meisten bedeuten? »C«
    Wut … mehr gab es nicht.
    Reine, alles zerstörende Wut.
    Rick zerknüllte das Papier und löste es regelrecht in seine Bestandteile auf.
    Wer kann es nur wagen, mir so einen Mist unterzujubeln und dann auch noch meine Lieblinge hineinzuziehen?!
    Dann dämmerte es ihm.
    Sein Blick wanderte zurück und suchte den nervtötenden Hundebesitzer mit dem Schäferhund. Doch Rick konnte ihn nicht erspähen. Wie war er nur so schnell verschwunden?
    Ricks Körper kochte vor Zorn. Wenn er eines hasste, dann waren es Menschen und wenn es eins gab, dass er noch mehr hasste, dann waren es Menschen, die Tiere quälten. Vor allem, wenn es sich dabei um seine Tiere handelte!
    »Hey, du Penner! Wo bist du?! Zeig dich gefälligst!«
    Keine Reaktion.
    Rick hatte auch keine erwartet, dennoch musste er seinem Frust freien Lauf lassen, sonst würde es ihn innerlich zerreißen. Er war kaum noch zu bremsen.
    Erst jetzt kam ihm Rocko in den Sinn.
    Genau, wo ist er eigentlich? Ich habe ihn vorhin schon vermisst. Er wird doch nicht …
    Allein bei dem Gedanken hätte er diesem Wichser bereits die Fresse polieren können.
    Was für ein Monster tut nur sowas?
    »Zeig dich gefälligst, du Hurensohn!«, brüllte Rick lauthals durch den Park. Bereits drei andere Besucher starten den jungen Mann verständnislos an. Rick interessierte es nicht. Er wollte lediglich eine Antwort von dem Hundebesitzer.
    »Was hast du mit Rocko gemacht?! Und wehe, du hast Klara angerührt! Verdammt nochmal! Zeig dich gefälligst, du feiges Arschloch!«
    Doch die Welt um ihn herum blieb still. Hätte ihm gestern jemand erzählt, was er jetzt gleich tun würde, hätte er ihn zuerst ausgelacht und dann dafür verprügelt. Rick sah gen Himmel, ehe er innerlich gebrochen auf die Knie fiel. Was war nur los mit ihm?
    »Wie … wie kann … er nur …«
    Rick stotterte unkontrolliert vor sich hin. Seine Gedanken rasten. Immer wieder tauchten Bilder von Rocko und Klara vor seinem geistigen Auge auf und brachten ihn zusehends um den Verstand. Doch er würde nicht heulen. Nein, ganz sicher nicht.
    Sein entschlossener Wille eroberte seinen Körper zurück, hievte ihn nach oben und ließ ihn voranschreiten. Seine Füße wurden schneller bis er lief. Nachdem er den kleinen Hügelabhang hinter sich gebracht hatte, sah er nichts als den Teich und weiten Rasen. Von dem Entführer keine Spur.
    »Rocko!«, brüllte Rick sich die Kehle wund. »Rocko! Rocko! Komm her, mein Junge! Rocko! Rocko!!!«
    Er fing an zu verzweifeln. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Wo war Rocko nur? Warum tat er das? Wer war dieser Kerl überhaupt?
    So viele Fragen und keine Antworten. Es blieb Rick nichts anderes übrig, als sich selbst zu beruhigen. Er musste einen klaren Kopf behalten. Er war es seinen Lieblingen schuldig.
    Stimmt … seinen !
    Klara. Ich habe Klara ganz vergessen.
    Ich muss sofort zurück!
    Rick lief so schnell er konnte. Obwohl seine Beine zu schmerzen begannen, ignorierte er das Verlangen seines Körpers nach einer Pause vollständig. Sollten sie ihm doch abfallen. Es war ihm egal. Jetzt gab es nur noch Klara und Rocko.
    Rocko … wo bist du nur? Verdammt nochmal, du blöder Köter, warum hast du dich nur fangen lassen. Du bist doch mein Hund … mein Hund!
    Er wollte unbedingt auf etwas einschlagen, oder jemanden, ganz egal. Einfach nur zuschlagen. Immer wieder zuschlagen. Immer und immer wieder.

    Der ihr weiterhin unbekannte Mann sah Valentina seelenruhig dabei zu, wie sie den Zettel aus dem Umschlag zog. Sie erkannte schnell, dass es sich um einen Brief handelte, faltete ihn auseinander und begann zu lesen.

    Liebe Valentina,

    wer hätte gedacht, dass heute so ein schöner Tag wird? Ich bestimmt nicht und doch muss ich sagen, dass ich es passend finde. Es gibt schließlich nichts Besseres als blauer Himmel und Sonnenschein für eine kleine Schnitzeljagd, nicht wahr?
    Ich will dich natürlich nicht zwingen, mitzuspielen, aber ich weiß nicht, ob eine Absage deiner Liebsten gefallen würde. Solltest du also spielen wollen, wird ein Fürst ganz in deiner Nähe dir den Weg weisen. »C«
    Irgendwie passt das alles nicht zusammen.
    Das war Valentinas erster Gedanke, nachdem sie die Nachricht zu Ende gelesen hatte. Mehr mochte ihr verwirrter Verstand in diesem Augenblick nicht zusammensetzen.
    »Und wie heißt Ihr neuer
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