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50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition)

50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: 50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Jeffery Self
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gegangen, aber jetzt stehen wir einander von Angesicht zu Angesicht gegenüber. In unserem Wohnzimmer. Mit einer Folge von Here Comes Honey Boo Boo auf dem Flachbildschirm.
    »Hey«, sage ich und schließe die Tür. Matty dreht sich nicht mal um. »Hör mal, es tut mir leid …«
    »Das sollte es auch«, sagt Matty, ohne mich anzusehen. Ich gehe in mein Zimmer, aber als ich die Tür erreiche, hält er mich auf. »Ich wollte dir bloß helfen. Ich weiß, wie gut New York für dich wäre.«
    Ich fühle mich grauenhaft. Matty war die ganze Zeit über für mich da, und sobald wir mal verschiedener Meinung sind, gehe ich auf ihn los. Und das nur, weil ich von jemandem geblendet war, der ein für alle Mal bewiesen hat, dass er in keiner Weise für mich da ist.
    »Du hast recht. Es tut mir leid. Ich habe den Kopf verloren. Es ist so viel …« – ich kann nicht aufhören, daran zu denken, an Taylors Bett gefesselt zu sein – »… so viel passiert. Ich wollte dich nicht so behandeln. Ich weiß, dass du nur mein Bestes wolltest.«
    Wir sehen uns an, und die letzten fünf Jahre, in denen wir nicht nur zusammen hier gewohnt haben, sondern auch zusammen erwachsen geworden sind, schießen mir durch den Kopf. Mir ist klar, dass auch dieses Kapitel nun zu Ende geht. Die nahe Zukunft erfüllt mich zwar mit Aufregung, aber im Moment fällt es mir schwer, die Vergangenheit loszulassen.
    »Schon gut, ich vergebe dir.« Wir umarmen uns, aber Matty weicht sofort wieder zurück. »Du riechst nach Sex.«
    Ich lache und stehe auf, um an mir zu schnuppern. Gütiger Himmel, ich rieche wie ein ganzes Lager voller Gleitgel. »Dann springe ich besser mal unter die Dusche.«
    Matty packt mich am Arm. »Du musst mir die Einzelheiten berichten. Als Wiedergutmachung.«
    Ich starre ihn an. Er hat wenigstens eine kleine Story aus den vergangenen vier Wochen mit Taylor Grayson verdient. Ich habe so oder so nichts mehr zu verbergen, und sollte Matty etwas ausplaudern, würde ihm ohnehin niemand glauben.
    »Das muss auf jeden Fall unter uns bleiben.«
    Er nickt, aber mir ist klar, dass er mir gar nicht zuhört – er wartet nur auf die Erwähnung von Taylors Namen.
    »Es handelt sich um den, den du dir gedacht hast.«
    Matty kreischt.
    »O. Mein. Gott. Du bist ein Pionier, ein Nationalheld. Du bist der Neil Armstrong unter denen, die mit ungeouteten Promis ins Bett gehen!«
    »Kein Wort!« Ich sage das mit meinem besten strengen Gesicht à la Taylor Grayson. »Und damit du’s weißt, es ist vorbei.«
    Matty runzelt die Stirn. »Im Ernst?«
    Augenblicke mit Taylor aus dem letzten Monat schießen mir durch den Kopf. Ich sehe uns in seiner Limousine und in seiner Küche beim Abendessen, ich sehe mich an sein Bett gefesselt, ich spüre seine Lippen auf meinen, und einen Moment lang wünschte ich, ich könnte die Zeit zurückdrehen. Ich wünschte, wir könnten uns wenigstens einen Teil davon nehmen und für immer in einer Kiste aufbewahren wie ein Andenken.
    »Da bin ich mir sicher.«

21
    Ich schreibe gerade eine E-Mail an Alicia und danke ihr für das Stellenangebot, als Matty in mein Zimmer gerannt kommt.
    »Du musst dir einfach ansehen, was gerade im Fernsehen läuft!«
    »Eine Minute noch. Ich muss erst diese E-Mail verschicken.«
    Matty hüpft herum wie Sweet Brown auf YouTube, als ihre Wohnung abgebrannt war.
    »Nein, das kann nicht warten. Komm schon!«
    Mattys Hysterie verrät mir, dass wir entweder von Terroristen überfallen worden sind, oder dass Cher nun endlich zugestimmt hat, unter der Regie von Bob Mackie in der Neuverfilmung von Mame mitzuspielen. Er zerrt mich ins Wohnzimmer, und dort, auf dem Bildschirm, sehe ich Taylor Grayson als Gast in der Tonight Show .
    »Und seit wann wissen Sie es?«, fragt Jay Leno und wirkt dabei so albern wie immer. Taylor sieht natürlich großartig aus, und er trägt meinen schmalen schwarzen Schlips. Denselben, mit dem ich ihn in unserer letzten Nacht fesselte.
    »Ach, ich wusste das eigentlich schon immer. Es ist wie eine Stimme im Kopf, die einem sagt, dass man schwul ist – manche Leute hören auf diese Stimme, und andere versuchen sie krampfhaft zu ignorieren. Ich habe einfach keine Lust mehr, sie zu ignorieren. Das ist einfach kein Leben für mich.«
    Die Zuschauer spenden Applaus, und Taylor lächelt ihnen zu.
    »Und gibt es jemanden in Ihrem Leben? Oder ist das eine zu private Frage?« Jay klingt wie ein konservativer Onkel, der sich Mühe gibt, nur ja nichts Anstößiges zu sagen.
    Taylor lacht,
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