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50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition)

50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: 50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Jeffery Self
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und ein Teil von mir fragt sich, ob er jetzt die Sexschaukel in seinem Haus zur Sprache bringt. »Da gibt es jemanden. Einen ganz besonderen Menschen. Aber ich bin mir nicht sicher, ob er mich noch so besonders findet wie ich ihn.«
    Er sieht auf seine Hände, und Jay macht einen Witz darüber, wie sauber Taylors Nägel doch seien. Taylor schaut wieder auf und sieht direkt in die Kamera.
    »Aber er weiß, wer er ist.« Zum ersten Mal wirkt Taylor Grayson verzweifelt.
    »Nun, für die Damen tut’s mir leid.« Das Publikum lacht. »Taylor, ich glaube, ganz Amerika klatscht Ihnen jetzt Beifall. Das war sehr mutig von Ihnen.« Die Zuschauer klatschen noch ein bisschen mehr, und Taylor schüttelt den Kopf.
    »Nein, ich bin nicht mutig. Ich habe es nur satt, mich zu verstellen.«
    Jay kündigt die Werbepause an, und Matty stellt den Ton ab.
    »O. Mein. Gott. Er redet von dir, oder?« Matty kann nicht stillhalten. »Das ist ja wie in einer Liebeskomödie!«
    »Nein, ist es nicht. Es ist wesentlich komplizierter«, sage ich, aber ich frage mich, ob es das wirklich noch ist. Hat Taylor Grayson gerade seinen Teil dazu beigetragen, die Komplikationen ein für alle Mal zu beenden? Ehe ich weitersprechen kann, klingelt es an der Tür.
    »Ich habe Pizza bestellt«, sagt Matty und schnappt sich seine Brieftasche.
    Ich gehe zur Tür. »Hinter Taylor Grayson steckt mehr, als du glaubst.« Ich mache auf, und da steht er. Taylor. In denselben Klamotten wie in der Tonight Show .
    »Hi«, sagt er. Matty fällt buchstäblich die Kinnlade runter. »Kann ich mit dir reden?«
    Ich bin über seinen Anblick genauso geschockt wie Matty. Ich weiß nicht, was ich nach diesem Interview erwartet habe, aber nicht das. »Ja, lass uns vor die Tür gehen.«
    Wir gehen in den Vorgarten und setzen uns auf die Treppe.
    »Du bist aber schnell hergekommen«, sage ich und starre meine nackten Füße auf dem Zementboden an.
    »Die Tonight Show wird vorab aufgenommen.«
    Ich nicke. Oh, Hollywood, wie kompliziert du doch alles machst.
    Wir sitzen einen Moment lang schweigend da. Ein leichter Wind weht durch die Palmen, die Nacht ist merkwürdig ruhig.
    »Es tut mir leid«, sagt Taylor. »Alles. Ich weiß, dass meinetwegen alles ziemlich seltsam gelaufen ist.« ›Seltsam‹ ist – wenn man an die Stichworte Reitgerte und Vertrag denkt – eine Untertreibung. »Aber mein Leben ist nun mal seltsam, und bis jetzt musste ich eine Menge Zeit und Geld dafür aufwenden, dass das ein Geheimnis bleibt.« Er sieht zu Boden; ich merke, wie nervös er ist. So habe ich ihn noch nie erlebt. »Aber das ist jetzt nicht mehr nötig.«
    »Was genau ist nicht mehr nötig?«
    Taylor zuckt die Achseln.
    »Das alles.« Er sieht mich an. »Ich habe nun mal merkwürdige sexuelle Vorlieben, soviel ist mir klar.«
    »Das ist nicht dein Problem«, sage ich. »Der Sex ist nicht im Entferntesten dein Problem. Der Sex mit dir ist geil. Dein Problem ist, dass du Angst davor hast, jemanden zu nahe an dich ranzulassen.«
    Wir sitzen einen Moment lang schweigend nebeneinander. Am liebsten würde ich ihn in den Arm nehmen und küssen, aber es erscheint mir plötzlich wichtig, stark zu bleiben und seinem Beispiel zu folgen.
    »Als wir bei Richard am Esstisch saßen, da dachte ich nur: ›Was tust du da eigentlich?‹ Will ich wirklich ein Mensch sein, der niemals loslassen kann? Der niemals zulässt, dass die Menschen, ganz zu schweigen von solchen, aus denen er sich wirklich was macht, ihn richtig kennenlernen?«
    Er zeigt sich von seiner offenen und verletzlichen Seite – es ist merkwürdig, den selbstsichersten Mann, dem ich je begegnet bin, mit solchen Selbstzweifeln zu sehen.
    »Alex, würdest du dich irgendwann wieder mit mir treffen wollen?«
    Ich weiß nicht, was ich antworten soll. Mein Herz sagt ›Ja‹, aber mein Verstand weiß um Taylors Grenzen.
    »Also, um ins Kino zu gehen oder so? Du weißt schon, ein Date.«
    Taylor lächelt mich an – das erste Mal, dass ich ihn wirklich lächeln sehe. Er legt mir die Hand aufs Knie und lässt sie da. Ich starre sie einen Augenblick lang an, dann lege ich meine eigene darauf. Ich nicke, weil ich Angst habe, dass ein laut ausgesprochenes Ja das Glück verjagen könnte. Wir sitzen nebeneinander im Mondschein und im wenig schmeichelhaften Licht einer flackernden Laterne. Es ist das erste Mal überhaupt romantisch.
    Er nimmt ganz sanft und zart mein Kinn in die Hand und führt mein Gesicht an seines. Er küsst mich leicht, dann lässt er mich
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