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50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition)

50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: 50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Jeffery Self
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von Lust erleben könnte.
    Ich kehre ins Hier und Jetzt zurück. Taylors Körper zittert unter mir. Ich spüre, wie sein Orgasmus seinen Lauf nimmt, und wichse seinen Schwanz wieder und wieder. Auch mein Höhepunkt ist nicht mehr zurückzuhalten.
    Ich explodiere tief in ihm drin – und im selben Moment explodiert auch er. Ein Spermastrahl nach dem andern spritzt aus ihm heraus, wie bei einem Pornostar, schießt hoch in die Luft und landet einfach überall. Sein ganzer Körper bebt vor Lust, sein Orgasmus will einfach nicht aufhören. Das warme Sperma bedeckt seinen Bauch, seine Brust und alles andere im Umkreis von einem Meter.
    Ich ziehe meinen Schwanz aus ihm raus und löse die Krawatte von seinem Mund. Taylor schließt die Augen und schweigt. Er ist entweder in der Lust oder in Fassungslosigkeit gefangen – ich hoffe, dass beides zutrifft. Sein Gesicht wirkt geschockt und erschöpft. Ich beuge mich vor und küsse ihn auf die Stirn, und nur einen Moment lang lege ich ihm die Hand aufs Knie. Dabei stelle ich mir vor, wie es wäre, eine ›normale‹ Beziehung mit ihm zu führen. Wie wir uns einfach nur lieben könnten, ohne dabei irgendwelche Mauern oder Blockaden zu errichten. Ich habe keine Ahnung, was nun folgen wird, aber es ist gut möglich, dass ich sein Knie gerade zum letzten Mal berühre.
    Ich binde ihm die Hände los, und wir liegen nebeneinander auf der feuchten Matratze, immer noch ganz außer Atem. Keiner sagt ein Wort, und das Schweigen kommt mir lauter vor als jeder vorstellbare Lärm. Ich schließe die Augen, und irgendwo mitten in diesem Meer der Stille schlafe ich ein. Ich verspüre keine Zufriedenheit, aber das Gefühl, etwas geleistet zu haben.
    •
    Als ich erwache, ist es Morgen; ich habe keine Ahnung, wie lange ich geschlafen habe. Ich drehe mich auf die Seite – Taylor ist verschwunden. Ich setze mich auf und sehe mich um: keine Spur von ihm. Seine Kleider sind weg, sogar die Krawatte, mit der ich ihn geknebelt hatte. Es ist fast so, als sei er nie hier gewesen.
    Ich stehe auf und sehe im Bad nach, aber es ist ebenfalls leer. Ich öffne die Tür in den Korridor und spähe hinaus. Ich rufe »Hallo?« – wie erbärmlich. Der Korridor ist ebenfalls leer, abgesehen von dem Servicetablett, das auf der anderen Seite vor einer Tür steht.
    Die Euphorie der letzten Nacht schwindet, als mir bewusst wird, dass das vielleicht ein Abschiedsfick war. Mein Selbstvertrauen und mein Stolz lösen sich in nichts auf. Hat unsere seltsame, abgefuckte, komplizierte Beziehung ihren Höhepunkt schon überschritten? Habe ich dadurch, dass ich die Kontrolle übernahm, die Sache mit Taylor für immer beendet?
    Ich habe gehofft, er würde einsehen, dass ein Mensch sich einem anderen nicht voll und ganz ausliefern kann, ohne sich selbst dabei zu verlieren. Das darf keine Einbahnstraße sein. Der Machtkampf schlägt in beide Richtungen aus, im Bett und außerhalb. Ich dachte, das würde ihm beweisen, dass es kein Weltuntergang ist, wenn man ab und zu mal die Kontrolle abgibt. Aber vielleicht ist die Welt für Taylor ja untergegangen.
    Ich rufe auf seinem Handy an, aber ich werde sofort an die Mailbox umgeleitet. Ich hinterlasse eine Nachricht.
    »Hey, wo bist du? Ruf mal zurück.«
    Aber tief drinnen weiß ich, dass er für immer fort ist. Ich kann es einfach spüren. Ich habe den Vertrag gebrochen, auch wenn ich ihn nie unterschrieben habe, und statt ihm die Augen zu öffnen, habe ich unsere Freundschaft kaputt gemacht. Das war’s dann. Das ist das Ende.
    Beim Anziehen fühle ich mich wie betäubt. Ich will weinen, aber gleichzeitig möchte ich einfach nur von hier verschwinden und nie wieder an ihn denken müssen. Ich will ihn zurückhaben, und gleichzeitig wünsche ich, ich hätte ihn nie kennengelernt. Hier, in diesem leeren Hotelzimmer, fasse ich den Entschluss, dass es Zeit für meinen Umzug nach New York ist – vorausgesetzt, dass der Verlag mich noch will. Matty hat recht, ich kann nicht einfach so mein eigenes Leben für einen anderen aufgeben. Vor allem nicht, wenn dieser Andere es nicht mal erträgt, eine Viertelstunde lang die Kontrolle abzugeben.
    Ich rufe mir ein Taxi und fahre nach Hause. Ich verspüre ein merkwürdiges Gefühl der Endgültigkeit. Tränen laufen mir übers Gesicht, mein Herz zerbricht in eine Million winziger Stückchen, und ich denke: Lebwohl, Taylor Grayson, du wirst mir fehlen.
    Als ich heimkomme, ist Matty da. Wir sind uns seit unserem großen Krach erfolgreich aus dem Weg
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