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50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition)

50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: 50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Jeffery Self
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einen Schwips zu haben«, sagt Taylor und legt sein Jackett ab. Sein frisches weißes Anzughemd liegt ganz eng um seinen gewaltigen Bizeps, und ich kann von hier aus sein moschuslastiges Eau de Cologne riechen.
    »Willst du was trinken?«, fragt er mit dem mittlerweile vertrauten Grinsen.
    Ich drehe mich um zu der voll ausgestatteten Bar und sage: »Klar.«
    »Oh, nicht hier. Ich muss unbedingt raus. Wir nehmen den Wagen und machen vor der Party einen Zwischenstopp in meiner Lieblingsbar.« Er geht zur Tür. »Bist du mit deinem Auto hier?«
    Ich gebe zu, dass ich gar kein Auto habe. »Ich bin mit dem Bus hergekommen.«
    Taylor macht ein Gesicht, als hätte ich ihm gerade gesagt, dass ich einen rosaroten Cadillac fahre.
    »Es gibt einen Bus in L.A.?«
    Wir gehen den Korridor entlang, und ich frage ihn: »Hat deine Pressesprecherin denn nicht gesagt, du müsstest in zehn Minuten auf der Party sein?« Mir wird plötzlich bewusst, dass ich diesem Typen überallhin folgen würde. Es ist wie bei diesem Spruch, den Eltern so gerne bringen: »Und wenn alle deine Freunde von einer Klippe springen, machst du es dann auch?« Bei Taylor Grayson lautet die Antwort ja. Ich bin mir sicher, dass ich so ziemlich alles tun würde, worum er mich bittet.
    »Wie du noch merken wirst, Alex, ist es der Job von Pressesprechern, mir zu sagen, was ich zu tun habe – und mein Job ist es, so zu tun, als würde ich ihnen zuhören. Zu meinem Glück bin ich ziemlich gut darin, so zu tun als ob.«
    Er zwinkert – das war dann wohl das elfte Mal –, und wir steigen in die Limousine, die in einer Nebenstraße wartet.

7
    Matty schickt mir eine SMS, während Taylor und ich in der Limousine durch die Hinterstraßen Hollywoods brausen.
    »Wo bist du?????«
    Taylor wirft einen Blick auf mein Handy. »Oh je. Ist dein Freund sauer?«
    Ich werde rot, als ich merke, dass er die SMS lesen kann. »Ich habe ihm nicht gesagt, dass ich nicht gleich zur Party mitkomme. Er ist mein Begleiter und meint wahrscheinlich, ich hätte ihn einfach stehenlassen –«
    Taylor unterbricht mich: »Ich kann dich dort absetzen, wenn dir das lieber ist.«
    »NEIN!«, sage ich – etwas zu schnell und etwas zu laut. »Nein, schon gut. Ich schreibe ihm einfach, dass es später wird.«
    Wir halten vor einer alten Ladenfront am Hollywood Boulevard. Das Lokal scheint leer zu stehen, und die Fenster sind mit graffitiverschmierten Metallscheiben verdeckt. Der Chauffeur hält uns die Tür auf, Taylor springt raus, ich hinterher. Noch ehe ich fragen kann, wo wir überhaupt sind, klopft Taylor an eine Tür aus braunem Metall, die sofort geöffnet wird. Ich frage mich, ob ich gleich Zeuge meines ersten Hardcoredrogengeschäfts werde.
    Wir treten ein, gehen um die Ecke und finden uns in einer eleganten, schummrig beleuchteten Bar mit gewaltigen Lampen aus Hirschgeweihen an der Decke wieder. Es gibt keine Fenster, die Wände sind dunkelbraun gestrichen. Nischen aus dunkelgrünem Leder säumen die Wände, und ein riesiger Mahagonitresen nimmt die Mitte des Raumes ein. Die Bar ist so gut wie leer, zwei Personen sitzen in einer Nische, zwei andere auf Barhockern. Sie rauchen – es kommt mir vor, als sei ich in einer Folge von Mad Men gelandet. Der Barkeeper – ein Hipster mit einer Frisur, die derart hip ist, dass sie fast normal ist – winkt Taylor zur Begrüßung zu.
    »Das Übliche?«, fragt der Hipster und stellt zwei leere Weingläser vor uns auf. Taylor nickt und führt mich zu einer Nische im hinteren Teil der Bar. Auf dem Weg dahin fällt mir auf, dass niemand sich umdreht und Taylor anglotzt, wie es sonst überall der Fall ist. Die Gäste dieser Bar wirken keineswegs überrascht wegen Taylors Besuch; sie scheinen sich eher zu fragen, wer ich wohl bin.
    »Wo sind wir?«, frage ich und versuche, cool und unbeeindruckt zu wirken, auch wenn ich insgeheim denke: ›Heilige Scheiße! Ist das etwa eine illegale Flüsterkneipe?!‹
    Taylor erklärt mir, dass es eine private Bar exklusiv für Mitglieder sei, von der nur eine Handvoll Leute wüsste. Er sagt, sie sei beliebt bei Menschen, die gern ein wenig Privatsphäre haben. Das ist der Hollywood-Ausdruck für Promi-Treffpunkt.
    Der Barkeeper bringt uns zwei Gläser Wein und geht wieder. Taylor sieht mich an, wie immer mit ernstem Gesichtsausdruck.
    »Nun, Alex Kirby. Was willst du denn mal werden, wenn du groß bist?«
    »Du weißt noch meinen Nachnamen«, sage ich, ehrlich erstaunt darüber, dass er überhaupt noch meinen Vornamen
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