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50 Rituale für das Leben

Titel: 50 Rituale für das Leben
Autoren: Anselm Gruen
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und haben
     überall den Weihrauchduft verbreitet. Der Brauch geht auf heidnische Rituale zurück. Doch er hat auch heute durchaus seine Bedeutung. Wir brauchen nicht
     wie die Heiden dämonische Mächte zu vertreiben. Doch auch unser Haus ist oft voll von negativen Emotionen. Die Konflikte des vergangenen Jahres haben sich
     in den Räumen festgesetzt. Verdrängte Gefühle und übergangene Verletzungen haben nicht nur die Seelen, sondern auch die Räume getrübt. Indem wir die Räume
     mit Weihwasser besprengen und mit Weihrauchduft erfüllen, reinigen wir alle Trübungen. Wir erfüllen die Räume wieder mit dem Geist Jesu Christi, damit wir
     in unserem Haus wirklich zu Hause sein können. Wir lassen diesen Geist bewusst ein, damit wir Heimat erfahren, weil wir wissen, dass Gott, das Geheimnis,
     in unserem Hause wohnt.

    Überlegen Sie, welche Form des Haussegens für Sie hilfreich ist. Die traditionelle Haussegnung beginnt an der Haustür.
Auf diese
     Tür schreiben Sie mit Kreide die Jahreszahl unddie Segensworte C + B + M. Dann gehen Sie durch die einzelnen Räume des Hauses.
Halten Sie kurz inne und bedenken Sie, was jeder Raum für Sie bedeutet.
Dann sprechen Sie bei Weihwasser und Weihrauch Worte des Segens in diesen
     Raum hinein. Auch gute und heilende Worte wirken sich aus und vertreiben all die negativen Worte, die vielleicht im vergangenen Jahr dort gesagt
     wurden. Das Wohnzimmer braucht andere Worte als das Arbeitszimmer, die Küche andere als das Schlafzimmer. Im Haussegen werden Sie sich der Bedeutung der
     einzelnen Räume bewusst. Sie werden sie im kommenden Jahr anders erleben, wenn Sie sich immer wieder an die Segensworte erinnern, die Sie in diese Räume
     hineingesprochen haben. Den gemeinsamen Haussegen können Sie dann mit einem festlichen Mahl beschließen. Es ist ein Mahl, wie es Jesus immer wieder mit
     seinen Jüngern gehalten hat: ein Mahl der Freude und Dankbarkeit. Sie haben als Familie eine Wohnung, in der Sie sich geborgen fühlen und in der Gott
     selbst mitten unter Ihnen wohnt. Damit haben Sie allen Grund, sich zu freuen, dankbar zu sein und es bewusst zu feiern.
17. KERZEN MIT NACH HAUSE NEHMEN (LICHTMESS)
    Traditionell endete die Weihnachtszeit mit dem Fest Mariä Lichtmess am 2. Februar. Heute nennt es die Liturgie: «Fest der Darstellung des Herrn». In der Landwirtschaft war es früher ein wichtiges Fest, da an diesem Tag die Knechte und Dienstmägde ihren Dienst aufnahmen. Die Ostkirche nennt es das Fest der Begegnung. Simeon und Hanna begegnen im Tempel Maria und Josef mit ihrem Kind. Simeon nimmt das Kind in seine Arme und besingt das Licht, das in diesem Kind für unsere Welt aufgeleuchtet ist.
    Für mich gehört es zum Ritual dieses Tages, dass ich die Kantate von Johann Sebastian Bach «Ich habe genug» höre, gesungen von Dietrich Fischer-Dieskau. In dieser Bachkantate hören wir den biblischen Simeon, der in dem Kind das Heil erblickt hat und jetzt «genug hat» und in Frieden scheiden kann. Mit dieser wunderbaren Musik endet für mich die Weihnachtzeit. Sie lädt mich ein, Christus in mein Herz aufzunehmen und mit ihm durch den Alltag des Jahres zu schreiten.
    An diesem Tag werden zu Beginn der Eucharistiefeier Kerzen geweiht und angezündet. Mit ihnen zieht man in die dunkle Kirche und nimmt sie dann am Ende der Feier mit nach Hause. Wenn es Ihnen möglich ist, nehmen Sie an diesem Tag am Gottesdienst teil, und nehmen Sie die gesegnete Kerze mit in ihr Haus. Wenn es nicht möglich ist, dann zünden Sie bewusst an diesem Tag in Ihrer Wohnung eine Kerze an. Vielleicht haben Sie eine Marienstatue oder ein Marienbild in Ihrer Wohnung. Dann stellen Sie die brennende Kerze vordas Marienbild. Maria ist ein Bild für uns selbst. Wir sollen wie Maria das Licht Jesu Christi in diese Welt hineintragen. Durch Sie soll diese Welt heller und menschlicher werden. Vertrauen Sie darauf, dass Sie selbst Licht in sich tragen und Licht sind. Die Kerze will Ihnen zeigen, wer Sie im Tiefsten sind: ein Licht, das die Herzen der Menschen erleuchtet.
    Segnen Sie die Kerze, die Sie in Ihrer Wohnung entzünden. Segnen heißt, dass Sie Worte sprechen, die das Wesen der Kerze zum Ausdruck bringen. Sie können das mit folgenden Worten tun: «Barmherziger und guter Gott, segne diese Kerze, die wir am Fest der Darstellung des Herrn anzünden. Ihr Licht möge das Licht Jesu Christi in unsere Welt und in unseren Alltag hineintragen, damit wir auch in unserem alltäglichen Tun von deinem Licht
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