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50 Rituale für das Leben

Titel: 50 Rituale für das Leben
Autoren: Anselm Gruen
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überlegen, was wir weggeben oder was wir entsorgen sollen.

    Fragen Sie sich:
Was habe ich im letzten Jahr nicht in die Hand genommen?
Brauche ich es wirklich noch? Oder würde ich mich viel wohler fühlen, wenn ich es aus dem Haus schaffe?
Was kann ich verschenken?
Was entsorge ich lieber?
Natürlich ist die Trennung von gewohnten Dingen nicht immer so leicht. Da kommen Ängste hoch: Vielleicht brauche ich es doch noch einmal. Aber der Frühjahrsputz in unserem Haus täte auch unserer Seele gut. Wir befreien uns von der Anhänglichkeit an äußere Dinge. Wir fühlen uns freier. Und wir können wieder atmen in unserer Wohnung.
Das Reinigen gerade der Räume, die voll gestellt sind mit unnützen Sachen, kann zum Bild dafür werden, dass wir auch die verborgenen Räume unserer Seele auskehren. Wir werfen die Bitterkeit aus uns heraus, die negativen Gefühle, die sich bestimmten Menschen gegenüber in uns festgesetzt haben, all den Müll vergangener Verletzungen. So werden wir nach dem Frühjahrsputz uns nicht nur im Haus, sondern auch in unserer Seele wohler fühlen.

    Vereinfachen Sie das Essen in der Fastenzeit.
Setzen Sie sich auch da Rituale für Ihr Frühstück, Mittagessen und Abendessen.
Wie wollen Sie die Zeit, in der Sie essen, gestalten?
Das Ritual des einfachen Essens, das Sie aber bewusst langsam genießen, wird Ihnen guttun und ein neues Gespür vermitteln für den Genuss des feierlichen Mahles, das Sie an Ostern erwartet.
19. FASTENZEIT: TEE-RITUAL
    Immer mehr Menschen trauen sich heute, das Fasten, das die Kirche früher streng für die vorösterliche und die vorweihnachtliche Zeit vorschrieb, wieder zu üben. Die Medizin hat das Heilfasten neu entdeckt. Wenn Sie es sich zutrauen, wäre es gut, eine Woche lang einmal zu fasten und nur Wasser, Tee und Gemüsebrühe zu trinken.

    Eine Fastenwoche braucht ihre Rituale.
Eingeleitet wird der Beginn des Fastens durch das Reinigungsritual. Der Darm soll gereinigt werden, entweder durch Obst, durch Sauerkrautsaft, durch Glaubersalz oder durch einen Einlauf.
Dann folgt das Ritual des Fastens selbst. Ich verzichte auf alle festen Speisen und trinke nur täglich mindestens drei Liter Wasser, Tee oder Gemüsebrühe.
Auch das Abfasten geschieht in einem festen Ritual. Ich breche das Fasten, indem ich langsam einen Apfel esse oder ein trockenes Brot langsam kaue.

    Das Fasten braucht Rituale, damit ich es bewusst vollziehe und nicht einfach nur als Mittel benutze, um ein paar überflüssige Pfunde zu verlieren.

    Es gibt viele Formen, das Fasten in der Fastenzeit zu praktizieren.
Sie können sich den Freitag als Fasttag vornehmen, als den Tag, an dem Sie nur etwas Obst essen und Tee trinken.
Andere ersetzen die Abendmahlzeit durch Teetrinken.
Ganz gleich, welche Form für Sie stimmig ist, gestalten Sie Ihr Teetrinken zu einem Ritual.
Trinken Sie den Tee nicht nebenbei.
Bereiten Sie den Tee achtsam vor.
Zünden Sie eine Kerze an.
Wenn Sie wollen, legen Sie eine Musik auf, die Ihnen guttut.
Oder horchen Sie einfach in die Stille hinein.
Und dann trinken Sie den Tee Schluck für Schluck.
Genießen Sie jeden Schluck und in ihm die Weisheit der Kräuter, die im Tee enthalten sind.
Dann werden Sie das Fasten nicht als qualvoll erleben, sondern als eine andere Weise der Freiheit und des Genießens.
20. IN DIE NACHT GEHEN (GRÜNDONNERSTAG)
    Die Nacht ist für uns Menschen eine besondere Zeit. Nach dem Mahl, das Jesus am Abend vor seinem Leiden mit den Jüngern gehalten hat, ging er hinaus in die Nacht. Er nahm seine drei Jünger mit sich. Doch die schliefen ein. Und so rang er allein in der Nacht mit seinem Vater. Er bat den Vater, dass der Kelch des Leidens an ihm vorübergehe. Doch schließlich ergab sich Jesus in den Willen des Vaters. Am Gründonnerstag feiern wir in der Kirche das letzte Abendmahl Jesu. Es ist ein Mahl, in dem uns Jesus seine Liebe bis zum Ende erweist. Als Ausdruck dieser Liebe wäscht er den Jüngern die Füße.
    Nach dieser Erfahrung der Liebe ist es auch für mich ein gutes Ritual, in der Krypta bei Christus zu verweilen. Dabei geht mir die Tenorarie aus der Johannespassion von Johann Sebastian Bach immer wieder durch den Kopf: «Ich will bei meinem Jesus wachen.»
    Ein anderes Ritual ist mir in seiner Bedeutung aufgegangen, als ich 1974 den ersten Osterkurs für Jugendliche hielt. Ich habe damals die Jugendlichen eingeladen, allein in die Nacht zu gehen und mit Jesus die Einsamkeit, Dunkelheit und Angst des Ölbergs auszuhalten. Zu jener Zeit waren
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