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5. Die Rinucci Brüder: In Neapel verlor ich mein Herz

5. Die Rinucci Brüder: In Neapel verlor ich mein Herz

Titel: 5. Die Rinucci Brüder: In Neapel verlor ich mein Herz
Autoren: Lucy Gordon
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    In dem Moment nahm Evie sie mit, um sie der Familie vorzustellen. Das Brautpaar, Carlo und Della, war, wie Polly erfuhr, am Tag zuvor in die Flitterwochen gefahren, aber alle anderen
    Familienmitglieder waren da. Während Polly sich bemühte, sich die Namen einzuprägen, nahm Hope sie beiseite und sagte: „Kommen Sie, ich mache Sie mit Ruggiero bekannt.“
    „Lieber nicht“, antwortete Polly. „Er rechnet wahrscheinlich damit, dass ich ihm gegenüber die Krankenschwester herauskehre, und deshalb werde ich genau das nicht tun.“
    Hope nickte. „Eine weise Entscheidung. Warum hören die Männer eigentlich nicht auf intelligente Frauen?“
    „Weil sie mit den anderen mehr Spaß haben, nehme ich an“, erwiderte Polly belustigt. „Lassen Sie ihn warten und sich fragen, was los ist. Ich werde ihn einfach nicht beachten.“
    Hope stellte sie daraufhin den älteren Mitgliedern der Familie Rinucci vor, und alle begrüßten sie herzlich. Polly war beeindruckt, wie freundlich und aufgeschlossen diese Menschen waren. Schon bald wurde ihr klar, dass Hope das Sagen im Kreis ihrer Angehörigen hatte. Sie war eine liebenswürdige Frau und setzte ihren Willen so charmant und unauffällig durch, dass man ihren Einfluss und ihre Macht sehr leicht unterschätzte.
    Plötzlich drückte ihr jemand ein Glas in die Hand, und Polly sah auf. Ruggiero stand mit finsterer Miene vor ihr.
    „Es ist nur Mineralwasser“, erklärte er. „Im Dienst dürfen Sie vermutlich keinen Alkohol trinken, oder?“
    „Im Dienst?“
    „Stellen Sie sich nicht dumm, das zieht bei mir nicht. Sie sind hier, um ein Auge auf mich zu haben und mir zu helfen, falls ich zusammenbreche. Leider muss ich Sie enttäuschen, denn ich fühle mich ausgesprochen wohl und amüsiere mich großartig.“
    „Mit einer Rippenquetschung?“
    „Wer behauptet denn so etwas?“
    „Sie verraten sich selbst durch Ihre vorsichtigen Bewegungen. Vergessen Sie nicht, ich kenne mich aus.“
    „Bilden Sie sich ein, Sie könnten mich ins Krankenhaus einliefern lassen?“
    „Das ist nicht nötig. Sie brauchen nur …“
    „Ich sage es zum letzten Mal“, erklärte er scharf, „es ist alles in Ordnung, mir ist nichts passiert.“ „Meine Güte, was wollen Sie damit eigentlich beweisen?“
    „Dass ich keine Aufpasserin brauche.“
    „Es geht Ihnen aber nicht gut, und Sie benötigen sehr wohl so jemanden.“ Sie war nahe daran, wütend zu werden. „Sie ganz besonders. Man sollte Sie rund um die Uhr von einem Leibwächter bewachen lassen und Ihnen Handschellen anlegen. Doch auch dann würden Sie wahrscheinlich immer noch einen Weg finden, irgendeine Dummheit zu machen.“
    „Mir ist eben nicht zu helfen, überlassen Sie mich einfach meinem Schicksal.“
    „Das wäre in der Tat keine schlechte Idee“, antwortete sie ärgerlich.
    Zu ihrer Verblüffung schwieg er, und als sie ihn ansah, wusste sie warum. Er setzte sich langsam hin, lehnte den Kopf an die Wand, und wenn Polly sein Glas nicht aufgefangen hätte, wäre es zu Boden gefallen.
    „Hören Sie auf, sich und anderen etwas vorzumachen“, forderte sie ihn sanft auf.
    Alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen, und er drehte sich mit schmerzverzerrter Miene langsam zu ihr um.
    „Was haben Sie gesagt?“
    „Sie müssen sich ausruhen.“

In dem Moment gesellte Hope sich zu ihnen. „Was ist passiert?“, fragte sie besorgt.
    „Ihr Sohn möchte sich hinlegen“, antwortete Polly.
    Er widersprach ihr nicht, sondern zuckte nur schicksalsergeben die Schultern, ehe er langsam aufstand. Auf einmal schwankte er und stützte sich leise fluchend auf Polly. Hope winkte seine Brüder herbei.
    „Sobald Sie im Bett liegen, werde ich mich um Sie kümmern“, erklärte Polly.
    Ruggiero stöhnte auf. „Also, ich glaube nicht …“
    „Es ist mir egal, was Sie glauben oder nicht glauben“, unterbrach sie ihn ruhig. „Ich komme nachher zu Ihnen, und dabei bleibt es. Und keine Widerrede, das wäre sowieso nur Zeitverschwendung.“ Seine Brüder hörten ziemlich belustigt zu, doch als sie dem vorwurfsvollen Blick ihrer Mutter begegneten, beeilten sie sich, Ruggiero auf sein Zimmer zu bringen.
    3. KAPITEL
    Ruggiero lag in einem schwarzen Seidenpyjama im Bett, und Hope saß neben ihm, als Polly fünfzehn Minuten später hereinkam.
    „Sie haben unerträgliche Kopfschmerzen, stimmt’s?“, fragte sie mitfühlend.
    „Das kann man wohl sagen“, antwortete er mit schwacher Stimme.
    „Hier ist etwas dagegen.“ Sie reichte
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