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5. Die Rinucci Brüder: In Neapel verlor ich mein Herz

5. Die Rinucci Brüder: In Neapel verlor ich mein Herz

Titel: 5. Die Rinucci Brüder: In Neapel verlor ich mein Herz
Autoren: Lucy Gordon
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stellte sie fest.
    Er nickte. „Stimmt. Morgen Abend findet schon wieder eine Party statt. Meine Mutter liebt es über alles, ihre Familie um sich zu haben. Doch am Vormittag teste ich erst einmal den Prototyp unseres neuen Motorrads.“
    „Ah ja. Wie bist du eigentlich dazu gekommen, dich an der Firma zu beteiligen?“
    Er schenkte ihr ein Glas Wein ein und setzte sich ihr gegenüber auf die niedrige Mauer. „Ich kannte Piero Fantone flüchtig, und als er vor zwei Jahren kurz vor dem Bankrott stand, bin ich als Teilhaber eingestiegen. Seitdem geht es stetig aufwärts. Wir stellen in erster Linie ganz normale Fahrzeuge her, bieten aber auch Rennmaschinen an. Wir haben damit sogar schon Rennen gewonnen. Die neue Maschine, die ich morgen fahre, soll bald auf den Markt kommen.“
    „Wahrscheinlich ist es die heißeste und schnellste, die in ganz Italien produziert wird“, zog sie ihn auf.
    „Ich bitte dich“, antwortete er genauso scherzhaft, „auf der ganzen Welt.“
    „Warum riskierst du Kopf und Kragen? Habt ihr keine Testfahrer? Ach, natürlich …“ Sie unterbrach sich und fasste sich an die Stirn. „Du liebst das Risiko. Wo bliebe sonst der Spaß?“
    „Richtig.“ Er lächelte sie an. „Evie, du bist die einzige Frau, die mich versteht. Komm doch morgen mit, und schau zu.“
    „Ich hätte schon Lust dazu.“ Sie trank einen Schluck Wein. „Man hat heute viel über dich geredet.“ „Ich weiß. Junggesellen geben immer einen interessanten Gesprächsstoff ab. ‚Er ist der Nächste, ihr werdet sehen‘, so oder so ähnlich wird doch meistens spekuliert.“
    „Und deshalb hast du diesmal keine Freundin mitgebracht, oder?“, fragte sie lachend.
    „Das war einer der Gründe. Die jungen Damen, die ich meiner Mutter bisher vorgestellt habe, haben ihr nicht gefallen. Bringe ich jedoch keine mit, gefällt ihr das auch nicht.“
    „Ich nehme an, deine Bekanntschaften entsprechen nicht ihrem Geschmack“, erwiderte sie belustigt und fügte ernst hinzu: „So eine Frau wie Della zu finden, ist sicher so etwas wie ein Lottogewinn.“ „Da kann ich dir nur zustimmen. Carlo ist genauso ein Glückspilz wie Justin, denn eine Partnerin wie dich zu finden, ist auch nicht leicht.“
    Schweigend sah sie ihn an.
    „Danke, dass du nicht gesagt hast, früher oder später würde ich auch die Richtige finden.“ Die Traurigkeit, die in seiner Stimme mitschwang, verblüffte Evie. „Glaubst du nicht daran?“ „Ja und nein. Ich war der Meinung, ich hätte sie gefunden, doch sie ist aus meinem Leben verschwunden“, erwiderte er.
    Evie war überrascht. Schon immer hatte sie vermutet, dass ihr Schwager nicht so oberflächlich war, wie er sich gab, sondern ein ganz empfindsamer Mensch. Jetzt schien es sich zu bestätigen. „Bist du sicher, dass sie nicht mehr wiederkommt?“, fragte sie behutsam.
    „Ja, absolut. Ich weiß nicht viel über sie, nur dass sie Sapphire heißt und Engländerin ist. Wir waren zwei Wochen zusammen, das ist alles.“
    Sie spürte, dass das noch längst nicht alles war. In den vierzehn Tagen musste etwas geschehen sein, das ihm keine Ruhe ließ.
    „Möchtest du darüber reden?“
    „Vor zweieinhalb Jahren habe ich sie in London kennengelernt, als ich Freunde besuchte“, begann er nach kurzem Zögern. „Sie hatten jedoch eigene Probleme und keine Zeit, deshalb habe ich die Stadt

auf eigene Faust erforscht. In der Bar meines Hotels bin ich mit der jungen Frau ins Gespräch gekommen. Sie war mit einem Freund verabredet, der nicht auftauchte. Wir haben geredet und geredet, und so fing es an.“
    „Wie war sie?“
    „Wie ein Wesen aus einer anderen Welt. Sie wirkte so zerbrechlich, dass ich beinah Angst hatte, sie zu berühren. Nach zwei Wochen verschwand sie einfach.“
    „Ohne dir zu sagen weshalb und wohin?“
    „Ja. Ich habe sie nie wiedergesehen. Vielleicht war das alles nur ein wunderschöner Traum.“ So hatte Evie ihren Schwager noch nie reden gehört. Er blickte in die Ferne und schien in seine Gedanken versunken zu sein, und sie wartete atemlos darauf, dass er weitererzählte.
    Doch plötzlich lachte er rau auf. „Aber was soll’s? So etwas passiert immer wieder. Man begegnet sich und trennt sich wieder.“
    „Ich glaube nicht, dass es so einfach ist“, entgegnete Evie. „Ich spüre doch, dass sie dir viel bedeutet hat.“
    Er zuckte die Schultern. „Es war nur eine Urlaubsbekanntschaft. Was bedeuten solche Romanzen schon?“
    „Ruggiero …“
    „Kommst du morgen mit
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