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49 - Der Zorn von Antares

49 - Der Zorn von Antares

Titel: 49 - Der Zorn von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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Lippen. »Gut! Keine Zeit für leeres Geschwätz! Erklär ihr unsere Lage. Versuch herauszufinden, ob sie Khon den Mak ausspionieren kann. Beeil dich, Dimpy!« Dann fügte ich hinzu: »Bitte.«
    Sein angespanntes junges Gesicht verzog sich vor Anspannung. Ich glaubte zu wissen, welche Magie diese Unterhaltung ermöglichte. Falls ich richtig lag, handelte es sich gar nicht um Zauberei. Dieser scheinbar okkulte Kontakt wurde durch Cymbaros Macht ermöglicht, die Macht einer Religion.
    Dimpy nickte, hustete und sagte, Tiri sehe mit Hilfe des Silbersterns durch die Augen eines von Khons Leuten. Die Gedanken der betreffenden Person seien auf seltsame Weise schlicht, so als wären die eigenen Wünsche und Bedürfnisse ausgelöscht worden. Ich wußte, was sie damit meinte.
    »Frag sie, ob dort viele junge Menschen sind, die weiße Gewänder tragen und deren Gedanken einfach sind.«
    Sofort berichtete Dimpy, Tiri könne ein halbes Dutzend Leute erkennen, auf die die Beschreibung zutreffe. Dort hielten sich auch Swods in schwerer Rüstung auf, viele von ihnen verwundet. San Quenlo sei ebenfalls da, verschnürt wie ein Calsany. Und dann berichtete Tiri von einem eindrucksvollen Burschen in einem prächtigen Gewand, dessen Aura Kharma ausströmte. Und sie fügte noch hinzu, er sei trotz seiner Zauberkräfte nicht in der Lage, ihre Anwesenheit in dem Mädchen mit dem weißen Gewand festzustellen.
    Die beiden Machtquellen arbeiteten völlig unabhängig voneinander. Der Zauberer wußte nicht, daß ein Anhänger Cymbaros ihn ausspionierte, daß religiösen Augen und Ohren seine Taten nicht verborgen blieben.
    Es war unmöglich festzustellen, wie weit Khons Gruppe voraus war. Tiri sagte, der alte Mann – damit meinte sie Quenlo – sei sehr unsicher auf den Beinen und könne nicht schnell laufen. Außerdem waren ihm die Beine so gefesselt, daß er nur kleine Schritte tun konnte. Das hörte ich gern – natürlich davon abgesehen, daß mir der Almuenser leid tat. Da er ihren Vormarsch aufhielt und man die alten Verteidigungslinien des Schädelberges nicht unterschätzen durfte, war es möglich, Khon und seine Leute einzuholen, bevor es zu spät war.
    Die bedrückende Atmosphäre der Katakomben kam weniger durch die Tausende von Toten zustande als vielmehr durch die Gedanken, die sie in einem auslösten. Der Gestank stammte von irdischeren Quellen, wie den verfaulenden Überresten der menschenfressenden Pflanzen.
    Dimpy erklärte, Tiri springe von einem Besessenen zum anderen. In meine Sorge wegen des verfluchten Zauberers aus Loh mischte sich die Neugier, mit wem wir es hier eigentlich zu tun hatten. Die Lösung dieses Rätsels mußte warten. Ich bat Tiri, sorgfältig zu beobachten, was geschah, wenn die Gruppe auf eine Falle stieß.
    Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten – Khon und seine Männer blieben am Eingang einer geräumigen Gruft mit Reihen von Särgen stehen. Zwischen den Deckenbalken drohten undurchdringliche Schatten; Fledermäuse flatterten umher, aufgeschreckt von dem Fackellicht. Quenlo wurde brutal nach vorn gestoßen. Am Eingang standen die Bildnisse alptraumhafter Wesen einer Unterwelt, der niemand freiwillig einen Besuch abgestattet hätte. Quenlo sah sich die Ungeheuer genau an und drückte dann der Reihe nach zwei Reißzähne, zwei Augen und einen gegabelten Schwanz.
    Khon der Mak, die Hochnäsigkeit in Person, nickte, als Quenlo stammelte, der Weg sei frei. Nun hatte Khon seine hohe Stellung wie auch sein Alter nicht dadurch erreicht, daß er dumm war. Er winkte einen Swod aus seiner Leibwache heran, der sichtlich schluckte und dann mit hocherhobenem Kopf und ausgestrecktem Speer durch den von leblosen Ungeheuern bewachten Eingang trat. Ihm geschah nichts.
    Dimpy sagte: »Obwohl Tiri ein so freundliches Wesen hat, hat sie gegen diesen Blintz Khon eine gehörige Abneigung entwickelt.«
    Ich lachte nicht, obwohl diese Bemerkung es durchaus verdient hätte.
    Die Besessene, durch deren Augen Tiri sah, setzte sich mit ihren Leidensgefährten in Bewegung. Quenlo blieb stehen. Wir wußten mit absoluter Sicherheit, daß er nun fleißig damit beschäftigt wäre, die Falle wieder zu aktivieren.
    Ich bat Dimpy, vorauszugehen und die Jungs an der Spitze vor dem von Tiri beschriebenen Raum zu warnen. Die Männer, die in diesem Augenblick die Vorhut bildeten, kamen vom 1GJH. Sie sollten Bericht erstatten und dann am Eingang auf weitere Befehle warten.
    »Quidang!« kam die sofortige Antwort. Großartige
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