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49 - Der Zorn von Antares

49 - Der Zorn von Antares

Titel: 49 - Der Zorn von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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übermächtigen Pläne örtlicher Herrscher. Die gefürchteten Fischköpfe, die Shanks – Räuber von der anderen Seite der Welt –, sollen sich einer geschlossenen Front gegenübersehen. Prescot steht dem Gedanken eines Herrschers für ganz Paz äußerst skeptisch gegenüber, aber die Herren der Sterne haben ihren Befehl erteilt. Die Herrscher der verschiedenen Nationen Balintols scheinen sich nur für ihre eigenen Angelegenheiten und Ambitionen zu interessieren – genau wie jene, die sie stürzen und ihren Platz einnehmen wollen.
    Prescot ist ein Mann mittlerer Größe mit außergewöhnlich breiten Schultern und einem muskulösen Körperbau. Er hat braunes Haar und braune Augen, deren Blick offen und selbstbewußt ist. Er strahlt rückhaltlose Ehrlichkeit und unbezwingbaren Mut aus. Seine Bewegungen sind die einer wilden Raubkatze, lautlos und tödlich. Und doch hat seine Menschlichkeit nicht unter den außergewöhnlichen Abenteuern auf Kregen gelitten – eher das Gegenteil trifft zu.
    Nachdem Prescot den Illusionszauberer von Winlan gerettet und den Wall bewahrt hat, der die dämonischen Ungeheuer einsperrt, den die im Auftrag von Khon dem Mak handelnden Dokerty-Priester erschaffen haben, muß er zu seinem grenzenlosen Entsetzen erkennen, daß das Phantom seiner geliebten Delia, das vor seinen Augen unter einstürzenden Felsmassen begraben wurde, gar keine Geistererscheinung war.
    Alan Burt Akers



1
     
     
    Ein Wahnsinniger grub mit blutenden und zerschrammten Fingern in den Trümmern herum. Ein heiseres und verzweifeltes Keuchen hallte durch den engen Tunnel. Das Geröll türmte sich zu einem Berg auf, der einer verzweifelten Vorstellungskraft wie der Stratemsk vorkam; er schüchterte ein, raubte einem den Mut und ließ sich nur quälend langsam forträumen. Staubschwaden machten das Atmen zur Qual und schwächten das flackernde Licht der Fackel, die in einem Felsspalt steckte. Ein Verrückter riß an den ineinander verkeilten Felsbrocken. Ein seines klaren Verstandes beraubter Mann fluchte keuchend und zerrte an dem Sarkophag, der all das begrub, was er auf zwei Welten von ganzem Herzen liebte.
    Dieses bedauernswerte, dem Wahnsinn verfallene Geschöpf war ich, Dray Prescot.
    Delia hatte an dieser Stelle gestanden, um mich zu warnen, die lebendige, wunderbare Delia und nicht etwa ein unbegreifliches, von Magie erschaffenes Phantom. Sie hatte mich gewarnt – dann war die Decke über ihr zusammengebrochen.
    Die scharfen Felskanten zerschnitten mir die Finger und rissen mir die Handflächen auf. Es blutete – aber was machte das schon! Es spielte keine Rolle. Die empfindungslosen Geröllmassen erzeugten in mir so viel Haß, daß ich würgte und Galle schmeckte. Ich mußte da durch! Ich mußte mir den entsetzlichen Anblick verschaffen, der dort auf mich wartete.
    Die Druckwelle der Explosion des Prismas der Macht hatte die Decke zum Einstürzen gebracht; der Fels gab erneut ächzende Geräusche von sich, die mein gequältes Keuchen übertönten. Ich beachtete sie nicht. Nur eines war wichtig – ich mußte meine Delia retten!
     

     
    Der Anblick, wie die Decke eingestürzt war und scharfkantige Felsbrocken und Gesteinstrümmer auf Delia herabgeregnet waren, hatte sich in meinem Verstand eingebrannt. Das schreckliche Bild quälte mich unbarmherzig, hatte ich Delia zu diesem Zeitpunkt doch als von San W'Watchun erschaffene Geistererscheinung abgetan, die er als Warnung ausgesandt hatte. Die Felsdecke ächzte – oder war es nur meine kranke Einbildungskraft, die nach Sühne verlangte?
    Ein scharfkantiger großer Felsblock widerstand meinen Bemühungen. Ich bückte mich, zog und zerrte, versuchte, das Ding wegzuräumen. Der blöde Stein war häßlich, hassenswert, widerwärtig, abstoßend. Er lag einfach da; Staub rieselte an seinen Seiten hinab, und ich hätte in meiner Wut und Verzweiflung schwören können, daß das bösartige Ding mich höhnisch anstarrte und verspottete.
    Plötzlich bildete ich mir in diesem endlosen Alptraum ein, einen Ruf vernommen zu haben, der mein ungestümes Keuchen übertönt hatte. Ich spürte deutlich, daß sich der Boden bewegte – oder war das etwa doch ich, der aus Angst um Delia am ganzen Leib zitterte?
    Eine Staubwolke hüllte mein Gesicht ein. Die Fackel stürzte zu Boden und erlosch. Einen kurzen Augenblick lang schoß ein Lichtstrahl an meiner Schulter vorbei. Ein Grollen ertönte, das aus großer Ferne zu kommen und nur in meinem Kopf zu existieren schien. Aber das
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