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49 - Der Zorn von Antares

49 - Der Zorn von Antares

Titel: 49 - Der Zorn von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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würde ich willkommen heißen!
    Die blaue Strahlung schlug mit übernatürlicher Schnelligkeit zu. Das allesdurchdringende Blau mit seiner Kälte und dem Sturmwind hüllte mich ein. Ich sah in die Höhe. Ja, dort schwebte er, der blaue Riesenskorpion. Er starrte auf mich herunter, riß mich von der Brücke und schleuderte mich einem unbekannten Ort entgegen.
    Ich stürzte Hals über Kopf durch das blaue Nichts, doch ich hatte noch genug Luft, um zu fluchen. »Bei Vox! Können sie sich verflixt noch mal denn nicht für eine Transportmethode entscheiden?«
    Erst als meine Schulterblätter auf unsanfte Weise mit hartem Boden in Kontakt kamen, wurde mir bewußt, daß der blaue Skorpion ja auch von den Everoinye kam. Sie hatten mich von der Silberbrücke fortgerissen. Vielleicht war die Brücke in Wahrheit doch ein Produkt von W'Watchuns Zauberei gewesen.
    Es blieb keine Zeit mehr, über etwas anderes als den Anblick nachzudenken, der sich mir bot, und dementsprechend zu handeln. Es gehörte zu meinem Dienst für die Herren der Sterne, in gefährliche Situationen geschleudert zu werden, um jemanden zu retten. Diesen Teil meiner Verpflichtungen nahm ich sehr ernst; nur was diese Geschichte mit dem Herrscher von ganz Paz betraf, damit hatte ich noch immer meine Schwierigkeiten. Also riß ich das Schwert aus der Scheide und stürmte vorwärts.
    Um ehrlich zu sein, nach den schlimmen Erlebnissen, Widerwärtigkeiten und Enttäuschungen der letzten Zeit vertrieb allein schon die bloße Möglichkeit, mit der Klinge um mich schlagen zu können, einen Teil der düsteren Gedanken. Das würde den Kreislauf in Schwung bringen und den Fluß des Blutes beschleunigen. Ich vertraute Kurin, daß das im Innern des Körpers zirkulierende Blut das meinige sein würde. Was das außerhalb fließende Blut betraf, nun, ich hatte es hier bestimmt mit einer Horde Schurken zu tun. Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß dies in diesem Augenblick meine Gedanken waren – aber vergessen Sie nicht, ich befand mich schließlich auf Kregen.
    Eine staubige, von Furchen durchzogene Straße führte über eine kleine Lichtung, die von überhängenden Bäumen eingeschlossen wurde. Die Temperatur glich der Winlans, wo ich mich noch eben befunden hatte. Ein Bauernwagen lag umgestürzt auf der Seite, ein Vorderrad war gebrochen. Von den Zugtieren, vermutlich Mytzers, fehlte jede Spur. Das Geschirr war durchtrennt worden, die Tiere waren erschrocken vor dem Kampfeslärm geflohen.
    Der Boden lag voller Leichen.
    Die Söldner, die den Wagen beschützt hatten, hatten sich tapfer geschlagen und ihren Sold redlich verdient. Ihre Toten lagen zwischen denen der Angreifer – Kämpfer mit kurzen roten Umhängen.
    Es war deshalb völlig klar, welcher Seite ich helfen mußte. Zwei Wächter standen noch auf den Beinen und wehrten sich gegen vier der mit roten Umhängen bekleideten Männer. Ich blieb stehen. Unmittelbar vor mir lag ein Mann, dem man den rechten Arm abgeschlagen hatte, der neben ihm am Boden lag. Der vom Tod Gezeichnete richtete sich verzweifelt noch einmal auf.
    Seine bleichen Gesichtszüge waren blutüberströmt und glichen einer Maske. Die Augen waren schwarze Höhlen. Er wollte etwas rufen, und Blut schoß ihm aus dem Mund. Seine Rüstung war gespalten. Er hustete noch mehr Blut, und als ich ihn endlich erreichte, streckte er flehend die linke Hand aus. Er mußte mein Eintreffen gesehen haben. Jedes seiner wenigen Worte war blutig.
    »Kregoinye! Im ... Wagen ...«
    Er sank zurück und starb.
    Ich stürmte an ihm vorbei und rief: »Kregoinye, Dom. Mögest du die Eisgletscher von Sicce sicher überqueren!«
    Einer der Wächter ging zu Boden. Der andere hieb mit der Klinge in die eine Richtung, das feindliche Schwert parierte den Schlag und durchbohrte ihn im Gegenzug. Er brach mit einem Aufschrei zusammen.
    Also mußte ich mich allein um die vier Dokerty-Freunde kümmern. Da brachte mich etwas ins Stolpern, und ich wäre beinahe gestürzt. Ich gewann das Gleichgewicht wieder und lief weiter. Zwei schnelle Hiebe nach rechts und links, und es waren nur noch zwei Gegner. Als ich herumfuhr, um mich ihrem Angriff zu stellen, geriet mir schon wieder etwas zwischen die Beine.
    Der erste Gegner sprang mit flatterndem roten Umhang auf mich zu. Er hob das Schwert. Ich bewegte mich anmutig, um den Hieb abzuwehren und zu parieren, als ich plötzlich das Gefühl hatte, meine Beine würden in einer Zange stecken. Ich warf einen schnellen Blick nach unten.
    Gelbe
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