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45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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Doch wie dem auch sei, was ging da oben vor, über unseren Köpfen, in den Palästen und Tempeln?
    In einigen Ländern zweier Welten stürzen die Häuser der Armen von Zeit zu Zeit zusammen, ohne daß ein Erdbeben nachhelfen muß. Die Pfade der Zerstörung an den Straßenrändern war herzzerreißend: Geröll, zerborstene Balken, verkeiltes Holz und Steine – alles zu staubbedeckten Schutthaufen aufgetürmt. Drei Tage nach dem Beben drehten Dimpy und ich – beide waren wir dreckverkrustet – eine Felsplatte um und vernahmen zu unserer Verblüffung einen leisen Ruf. Wir fingen wie besessen an zu graben, warfen Steine beiseite und ließen größte Sorgfalt walten, damit nichts einstürzte. Wir fanden ein junges Mädchen, das etwa in Tiris Alter war; es lag mit zerschmetterten Beinen unter einem Balken eingeklemmt. Die Kleine hielt einen toten Säugling im Arm, und ihre Großmutter lag in einer schwarzen Blutpfütze an ihrer Seite. Sie war nahe daran, den Verstand zu verlieren. Ihr Gesicht sah aus wie ein verwitterter, ausgetrockneter Lederschuh. Wir holten sie da heraus. Was hätten wir auch sonst für sie tun können? Wie würde ihr weiteres Leben aussehen?
    Die Banden organisierten Lebensmittel. Brory erzählte mir mit grimmiger Zufriedenheit, daß er Anführer eines Trupps gewesen war, der einen für die Hügel bestimmten Konvoi landwirtschaftlicher Erzeugnisse überfallen hatte. Die Karren waren abgefangen, die Wachen getötet oder vertrieben worden, dann hatte man die Vorräte in die dunklen Gräben zwischen den Hügeln geschafft. An diesem Tag aßen wir alle sehr gut. Ein paar Tage später erfuhr ich bei einem kurzen Besuch Ling-Lis, daß Botschafter Invordun mich bat, ihn zur Stunde des Dim in der Mitte eines nahegelegenen zerstörten Kyros zu treffen.
    Ich atmete erleichtert auf. Wir hatten hier unten getan, was in unseren Kräften stand. Nun mußte ich herausfinden, was in der Welt da oben geschehen war.
    Und als ich dann das Flugboot bestieg, das auf dem Kyro gelandet war, beachtete ich das Fantamyrrh zugegebenermaßen mit einiger Erregung. Dimpy und Balla die Große schlossen sich mir an. Für die beiden war das ein neues Abenteuer. Für mich wäre es vielleicht das Ende meiner Abenteuer auf dem schrecklichen und geheimnisvollen Kregen.
    Die rote Augenklappe wirkte wie die leere Augenhöhle eines Totenschädels, als Nalgre ti Poventer mich begrüßte. Die Frau der Schleier war aufgegangen und beherrschte den Nachthimmel zwischen den Sternen. Ein Strahl rosaroten Lichts brachte den rasierten Schädel des Gons zum Funkeln.
    Der Voller startete und entführte uns aus den Schrecken des Armenviertels. Nalgre berichtete mir, daß das Erdbeben den größten Teil Oxoniums hatte einstürzen lassen. Das waren wichtige Neuigkeiten. »Doch ich darf dem Botschafter nicht vorgreifen, Drajak!«
    Also mußte ich meine Neugier im Zaum halten, bis wir es uns in Elten Larghos' Arbeitsgemach bequem gemacht hatten. Dimpy und Balla die Große saßen stumm da, tranken Wein und stopften sich mit dem guten vallianischen Essen voll. Als sie sich zum Schlafen zurückzogen und Larghos und ich endlich unter uns waren, war meine erste Frage, warum sich die vallianische Botschaft in Oxonium in einem derart makellosen Zustand befand.
    Er lächelte. »Sana Ling-Li-Lwingling war gerade anwesend, als die Erdstöße begannen. Sie erkannte sofort, daß es sich um Zauberei handelte, und konnte deshalb die nötigen Gegenmaßnahmen ergreifen.«
    »Dieser verdammte Zauberer aus Loh, den Khon der Mak in Diensten genommen hat.«
    »Genau. Übrigens, du erinnerst dich doch sicher an Hyr Kov Brannomars Schwester, Sana Besti ...«
    »Die werde ich wohl kaum vergessen«, sagte ich und mußte an die alptraumhafte Reise durch die Dimensionen denken.
    »Stimmt. Sie konnte Brannomars Palast zum größten Teil retten.«
    Er fuhr mit seinem Bericht fort. Die von dem Zauberer Gron-Arm-Chenlang auf Befehl Khon des Maks verursachten thaumaturgischen Beben hatten den Palast Prinz Ortygs wie einen Vulkan explodieren lassen. Der Prinz hatte sich gerade eben noch retten können und sofort die Stadt verlassen. Prinzessin Nandisha und ihr Gefolge waren ebenfalls fort. Viele Bürger waren geflohen. Die einzigen Hochwohlgeborenen, die ausgeharrt hatten, waren Tom und Brannomar.
    Nun, bei Zair, dachte ich, Opaz sei Dank, daß den Numims nichts passiert ist. Aber warum hatten die Herren der Sterne mich nicht zu ihnen gebracht?
    »Die Empörung, die alle Khon dem Mak
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