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45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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um.
    Falls mein Plan allerdings gelingen und ich Brannomar erreichen sollte, würde sich alles zum Besten wenden. Ich mußte den Hyr Kov nur davon überzeugen, daß der Herrscher von ganz Paz nicht durch die Schatten der Nacht schlich und süße kleine Mädchen auf bestialische Weise ermordete.
    Wir huschten durch die Schatten, Dimpy führte mich.
    Das mußte man ihm lassen: Er verstand sich auf unauffälliges, verstohlenes Schleichen, um jeglicher Entdeckung zu entgehen und jeden Schatten bis zum äußersten zu nutzen. Bei Vox, das mußte man ihm wirklich lassen! Sie dürfen nicht vergessen, daß ich als alter Leemjäger dieses Spiel schon beträchtlich länger als er betrieb. So eilten wir durch die Straßen, hielten uns in den Schatten und blieben beim leisesten Laut stehen, zwei Flüchtlinge vor dem Gesetz.
    An einer Straßenecke verharrte er eine Zeitlang und sah sich die Straße und die Fassaden der Läden genau an. Schließlich machte er mir ein Zeichen, und wir begaben uns zu einer Konditorei. Es handelte sich um ein ganz normales Geschäft. Über ihm stand in großen Buchstaben Naths Kuchen und Naschwerk-Emporium, und natürlich war der Eingang verschlossen. Dimpy verschaffte uns im Handumdrehen Einlaß.
    Der Laden machte einen belebten Eindruck, und Dimpy erzählte, daß er einen neuen Besitzer hatte. Wir begaben uns in den Keller, wo Dimpy erneut den Boden untersuchte. Er keuchte, als er eine Falltür öffnete. Eine Leiter führte in die Dunkelheit.
    »Wir Wilden Fünfziger haben sie benutzt.« Er seufzte. »Das waren noch Zeiten.« Eine Lampe von einem Regalbrett war schnell entzündet. Wir stiegen in die Tiefe. Dabei fragte ich mich unwillkürlich, worauf ich mich hier wieder einließ.
    Die Leiter endete nach kurzer Zeit in einem gemauerten Gang. Eine eisenbeschlagene Tür führte in primitiv in den Fels geschlagene Tunnel. Der Weg war steil und der Boden trügerisch. An den Wänden leuchtete Salpeter. Die Luft roch modrig und abgestanden. Es stank nach Schwefel.
    Dimpy lief mit halsbrecherischem Tempo voraus.
    »Vom fehlenden Essen und Trinken einmal abgesehen«, sagte ich, »haben wir es eigentlich nicht so eilig. Je länger sie uns oben nicht aufspüren, desto unaufmerksamer werden sie bei ihrer Jagd.«
    Er wurde etwas langsamer – aber nicht viel, bei Krun!
    Das Abenteuer in den Tunneln wurde von vielen Umwegen und Überraschungen begleitet. Wir begegneten keinem gehäuteten Affen. Dafür stießen wir auf ein jagendes Praxul.
    Die warzenübersäte Schuppenhaut der Kreatur ragte schulterhoch auf, da es sich um ein ausgewachsenes Männchen handelte. Seine drei auf Stielen sitzenden Augen musterten uns im Schein der Flechten und zuckten zurück, als das Laternenlicht darauffiel. Es zischte, und seine Klauen schnitten durch die nach Moschus riechende Luft.
    Dimpy riß seinen Braxter aus der Scheide. Ich tat es ihm nach. Seite an Seite stellten wir uns dem Praxul.
    Ich hielt die Lampe. Ich stieß sie wild vor, und das Praxul wich fauchend zurück.
    »Er stinkt wie Abfall, der eine Sennacht in der Gasse gefault hat«, sagte ich. »Puh!«
    Ich hatte noch nicht ganz zu Ende gesprochen, als Dimpy einen Ausfall machte und zuhieb. Er verfehlte das Auge und sprang zurück, um der Erwiderung der tödlichen Klaue zu entgehen. Während das Ungeheuer hin und her pendelte, wartete ich auf die richtige Gelegenheit. Ich entdeckte eine Öffnung, glitt auf das Tier zu, ließ den Braxter durch die Luft sausen, verfehlte und konnte rechtzeitig zurückweichen. Licht und Schatten tanzten wild über Wände und Decke.
    Die Lampe war nicht mehr so unentbehrlich, da wir die nach unten führenden Leitern und die sie umgebende Finsternis hinter uns gelassen hatten und uns im hellen Schein der Flechten aufhielten. Ich trat zurück und stellte sie vorsichtig auf dem Boden ab, wobei ich den Blick auf das Praxul gerichtet hielt. Wäre unsere Lichtquelle eine Fackel gewesen, hätten wir das kleine Ungeheuer natürlich knusprig gebraten.
    Unbehindert griff ich mit zwei Schwertern gleichzeitig an, während Dimpy zur Ablenkung seitlich eine Finte machte. Zwei auf Stielen sitzende Augen flogen durch die Luft.
    Wie immer verspürte ich ein tiefes Mitleid für das arme Wesen. Es kreischte und stank und drehte sich um. Schrill jammernd zog es sich in die schützenden Schatten zurück.
    Wir setzten unseren Abstieg aufmerksam und energisch fort.
    Dabei fragte ich mich die ganze Zeit über, warum mich die Everoinye noch nicht aus dem Tunnel
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