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45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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Gesichtszügen und einem vollerblühten Körper. Sie strich mit den Fingern über die Dolchscheide an ihrem Gürtel.
    Dimpy schluckte. »Balla die Große! Nun – es ist eine lange Geschichte.«
    Ich mischte mich ein und stellte mich zu Dimpys Überraschung als Kadar der Hammer vor. Energisch und unter Ausnutzung der manchmal von mir gehaßten Macht des Yriums erklärte ich unsere Situation teilweise und erzählte Balla der Großen, daß wir uns auf den Hügel begeben würden. Ihre Erwiderung hätte mich eigentlich nicht überraschen dürfen. Nicht, wenn man alle Umstände in Betracht zog. Dimpy reagierte sofort.
    »Kann sie uns nicht begleiten? Ich meine – da ist schließlich Sleed der Aalglatte ...«
    »Er ist schlimmer als jeder Verfolger, nicht wahr?«
    »Das stimmt, bei Ferzakl!«
    Dieser Sleed mußte ein wirklich unangenehmer Bursche sein, und ich konnte sehen, daß Dimpy Balla mochte. Ich mußte zustimmen, und sei es auch nur um seinetwillen. Trotzdem konnte sie sich als Behinderung erweisen, um es freundlich auszudrücken, bei Krun.
    »Wir müssen aufs Territorium der Nagzallas.«
    »Naths Marktstraße«, sagte Balla die Große. »Sie haben sie gerade erobert.«
    »Aye.«
    Und so hatte das gesegnete Schicksal wieder eingegriffen, denn Balla die Große führte uns einfach durch eine Gasse und dann durch ein Haus, dessen Bewohner sie kannte. Es handelte sich um eine Advang-Familie, die schon längst aufgestanden war und sich auf ihr Tagwerk vorbereitete. Man ließ uns passieren. Balla dankte ihnen, und wir stießen ohne Aufenthalt weiter zu Naths Marktstraße vor.
    Die ganze Zeit über bedrückte mich das nagende Gefühl, daß hier irgend etwas einfach nicht stimmen konnte. Warum, um Jaz des Behinderers willen, hatten die Herren der Sterne mich nicht in die Höhe gerissen und kurzerhand bei den Numim-Zwillingen abgesetzt? Warum? Hatten wir versagt? Waren Fweygo und die Zwillinge getötet worden? War das der Grund, warum meine Anwesenheit dort nicht länger erforderlich war?
    Auf dem Territorium der Nagzallas brachten mich ein paar Erkundigungen zu Brory dem Tapferen. Er kam, sich den Schlaf aus den Augen reibend, aus dem Hinterzimmer. Als die Vorhänge zurückfielen, konnte man einen Blick auf das Mädchen erhaschen, das er zu seiner Frau hatte machen wollen. Sie setzte sich im Bett auf. Ihr Haar war zerzaust; sie sah glücklich aus, was mich freute.
    »Kadar der Hammer! Bei Reder – wo bist du gewesen?«
    Ich erzählte ihm kurzerhand, ich hätte mich im Inneren eines Hügels verirrt, und bat ihn dann, uns zu helfen, hier wegzukommen. Er blickte unschlüssig drein. Die nächste Schlacht im Krieg gegen die Vulkane stand kurz bevor. Er wollte, daß ich ihm half. Also war das gebieterische Prescot-Yrium wieder einmal gefragt. Ich machte ihn mir Untertan und verlangte Hilfe.
    Die Neemus hatten ihre Eingänge und Ausgänge. Es gab Wege nach oben.
    Dimpy und Balla die Große verhielten sich still. Sie waren hier bei einer Bande, mit der ihre Bande in nicht allzuferner Zukunft möglicherweise einen Krieg um Gebiete und die Kontrolle der dunklen Einkünfte ausfechten würde.
    Die erste Forderung bestand in Essen und Trinken. Wir setzten uns zu einem guten kregischen Mahl nieder. Ling-Li würde versuchen, durch den vallianischen Botschafter zu veranlassen, daß uns ein Voller abholte. Das wäre schön. Ich verließ mich nicht darauf. Brory würde uns helfen müssen.
    Wir brauchten Schlaf, und man stellte uns Quartiere zur Verfügung. Dimpy fragte: »Können wir den Bösen Neemus vertrauen? Sie haben unsere Shamlaks etwas zu begehrlich angestarrt.«
    »Mein wunderschöner, angeberischer roter Shamlak!« lachte ich eher ironisch als bitter. »Der ist doch mit an unserem Unglück schuld.«
    Dimpy grunzte und rollte sich in seine Decke.
    Da die Everoinye mich bis jetzt noch nicht zu sich gerufen hatten, war es auch nicht erforderlich, mit halsbrecherischer Geschwindigkeit auf den Hügel zu kommen. Ein erfrischender Schlaf, ein ordentliches Frühstück, den Gürtel ein Loch enger geschnallt, und ich wäre zu allem bereit. So schlief ich ein.
    Als wir am Abend aufwachten, berichtete Brory, daß er eine Gruppe zusammengestellt hatte, die uns durch den Hügel nach oben führen würde. Für nur eine Handvoll Leute wäre es zu gefährlich gewesen. Er summte das kleine Liedchen »Nandy Naths Blinde Wallfahrt«, was unter diesen Umständen entweder völlig geschmacklos oder aber eine düstere Prophezeiung der innerhalb des
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