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45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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geholt und mich am Ort meiner Pflicht abgesetzt hatten. Warum nicht?
    Dimpy bemerkte weder die plötzlich auftretende blaue Strahlung noch die geisterhafte Anwesenheit einer Hexe aus Loh. Er konnte weder Ling-Li noch mich verstehen. Ihr Gesicht, das an Elfenbein aus Chem erinnerte, hatte die gleiche würdevolle Schönheit wie immer. »Gron-Arm-Chenlang. Das ist sein Name. Erst kürzlich die Abschlußprüfung abgelegt.«
    »Das habe ich mir gedacht«, kommentierte ich trocken.
    »Deb-Lu befürchtete schon, er sei gar kein echter Zauberer aus Loh – Walfarg. Auch Khe-Hi war besorgt, er könnte ...«
    »Ja?«
    Sie legte einen edlen Finger an die Lippen. »Balintol ist für seine Magie berühmt, Dray. Der verstorbene König hat versucht, einige der Zauberer zu unterdrücken, weil sie zu mächtig wurden.«
    »Soviel ich weiß, gibt es hier nur unbedeutende Zauberer.«
    »Richtig. Das ist auch besser so. Oh, und was den Dreizack angeht, so kümmert sich Deb-Lu darum.«
    Als ich sie bat, uns zu helfen, dieses Labyrinth auf dem schnellsten Weg zu verlassen und danach unseren Botschafter zu verständigen, stimmte sie sofort zu. Ihre Anweisungen bezüglich der Richtung waren klar und deutlich. Nachdem sie uns verlassen hatte, fiel mir sofort auf, daß Dimpy bereits die von Ling-Li vorgeschlagene Route eingeschlagen hatte. Wir hatten noch ein paar unangenehme Situationen durchzustehen. Aber da wir zusammenarbeiteten, überstanden wir sie ohne Kratzer und traten schließlich aus der Höhlenöffnung am Fuß des Hügels, direkt in einer Seitengasse.
    Die vermengten und wunderbar exotischen Gerüche der Armenviertel stiegen mir in die Nase. Es war recht still, da sich die Nacht dem Ende zuneigte und die Dopa-Höhlen und andere Sündenpfuhle endlich geschlossen hatten. Wir schlichen aus dem Spalt in der Felswand.
    »Das war einst alles Territorium der Wilden Fünfziger. Nun gehört es den Höllenhunden.« Er klang bitter. An der Straßenecke blieben wir stehen.
    »Dimpy, kannst du uns zum Gebiet der Schädelbeißer bringen?«
    Er sah mich überrascht an. »Warum? Ja, natürlich kann ich das, aber ...«
    »In die Wollstraße.«
    »Die kenne ich, die zweigt vom Kyro des Umpiter ab. Die Katakis haben da eine Wachstation.«
    »Nagzallas Böse Neemus. Sie werden uns helfen.«
    Nun sah er mich mehr als nur etwas ungläubig an. Er wollte etwas sagen, schüttelte aber den Kopf und ließ es sein.
    Zu dieser Stunde würden die Banden nicht ihren normalen Tätigkeiten nachgehen. Wir mußten nur sorgfältig nach der Wache Ausschau halten. Dieser Abschaum vergriff sich nur zu gern an unvorsichtigen Bürgern. Die Kataki-Offiziere würden die Möglichkeit, ein paar weitere Sklaven einzufangen, begeistert begrüßen. Wir bewegten uns mit äußerster Vorsicht durch die dunklen Straßen zwischen den Hügeln.
    Einer der kleineren Monde Kregens schoß quer über den Himmel, eben noch ein glitzernder Funke, dann schon wieder verschwunden.
    Hoch über uns waren nur wenig Seilbahnen unterwegs. Es herrschte keine völlige Stille – welche große Stadt kommt je völlig zur Ruhe? Ein Hund bellte, Karren rollten mit quietschenden Rädern vorbei, ein paar Spätheimkehrer taumelten vorbei. Ich räumte den Famblys keine großen Chancen ein.
    Obwohl wir während des Abstiegs die eine oder andere Pause eingelegt hatten, war Dimpy offensichtlich müde. Beide waren wir halbverhungert. Wir steckten noch immer in einem üblen Schlamassel und befanden uns noch längst nicht in Sicherheit.
    Der Kyro des Umpiter mit seiner Wachstation stellte ein großes Hindernis dar.
    Dimpy tippte nervös mit dem Fuß auf dem Boden, als wir den Platz überblickten. Die hinter uns liegende Wollstraße erwachte langsam zum Leben. Die Sonnen von Scorpio würden noch lange auf ihr Licht warten lassen, aber einige Leute waren schon aufgestanden und machten sich im Licht der Lampen und Fackeln fertig. Über dem ganzen Ort lag diese beruhigende, erwartungsvolle Atmosphäre, die einem neuen Anfang vorausging.
    Eine helle Stimme in unserem Rücken sagte: »Ich bin dir gefolgt, Dimpy. Was hast du vor? Und wer ist dein großer Freund da?«
    Wir fuhren herum. Ich hatte so angestrengt nach Katakis Ausschau gehalten, daß uns das junge Mädchen völlig unbeobachtet hatte folgen können. Ich unterdrückte meinen Ärger über diesen Fehler.
    »Also ehrlich, Dimpy! Bei Ferzakl, ich hätte nicht erwartet, dich wiederzusehen!«
    Sie war eine Hytak, eine prächtige junge Frau mit hübschen
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