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41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen
Autoren: Alan Burt Akers
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Krozair-Langschwertes.
    Prescot wird als Mann von mittlerer Größe beschrieben. Er hat braunes Haar und ruhige braune Augen, deren Blick seltsam nachdenklich und überlegen ist, und sein breitschultriger Körper ist außerordentlich kräftig. Von ihm geht eine unverkennbare Ausstrahlung aus; in der kregischen Sprache wird dieses Charisma als das Yrium bezeichnet. Seine Bewegungen sind die eines wilden Raubtiers: schnell, leise und tödlich.
    Der Planet Kregen unter der Doppelsonne Antares ist eine Welt der Wunder und des Schreckens, schön und entsetzlich zugleich. Jetzt ergreift Prescot unter dem strömenden, vermengten Licht der Sonnen von Scorpio das Krozair-Schwert. Er hört den Aufruhr draußen an Deck und sieht, daß der Shank-Lord mit einem Dreizack Sklaven aus Paz töten will.
    Er hört die Schmerzens- und Angstschreie, schaut aufs Deck hinaus und sieht sich dem völlig Unerwarteten gegenüber. Er handelt sofort.
    Alan Burt Akers



1
     
     
    Die Glitch-Reiter galoppierten in einem wirbelnden Durcheinander aus trommelnden Hufen und zur Seite spritzendem Sand aus dem Sonnenaufgang hervor. Der wilde Angriff ließ die staubigen Wüstengewänder im Wind flattern und verwandelte sie in geisterhafte Erscheinungen, die Zwielicht und Schatten entsprungen waren. Blitzende Klingen fuhren in tödlichen Halbkreisen herab; lange, schmale Lanzen stachen gnadenlos zu und schickten die schläfrigen Karawanenwächter in das sofortige Verderben.
    Die ersten Schreie führten Mevancy mit drei geschmeidigen Schritten zur Zeltöffnung. Sie spähte mit der ihr typischen Vorsicht hinaus. Direkt vor ihr warf ein schreiender Wächter, der zwischen den Zeltreihen lief, die Arme hoch und brach zusammen, als die scharfe, schmale Lanzenspitze neben dem Rückgrat in seinen Körper eindrang.
    Der Glitch-Reiter griff in die Zügel, riß die Lanze zurück, und das Tier bäumte sich auf. Die Hufe traten in die staubige Luft. Mevancy beobachtete diesen Anblick archaischer Gewalt und männlicher Herrschaft. Die Lanze senkte sich ihr mit der dunkel befleckten Spitze entgegen. Die zwischen dem turbanumwickelten Helm und dem Mundtuch befindlichen wilden, dunklen Augen fingen die Helligkeit des frühen Sonnenlichts ein und betrachteten sie mit funkelndem Blick.
    Der Glitch-Reiter mußte in der Zeltöffnung eine wehrlose Frauengestalt gesehen haben, ein wohlgeformtes weibliches Wesen, das nur mit einem hellgelben Nachthemd bekleidet war. Er zwang den Kopf des Tiers zur Seite, dessen Hufe den Sand aufwirbeln ließen, schob die Lanze in die am Steigbügel befestigte Scheide und stieg mit einer geschmeidigen Bewegung ab. Ein geflüstertes Wort beruhigte das Tier sofort. Hinter der gegenüberliegenden Zeltreihe stiegen Schreie in die frühmorgendliche Luft. Der Glitch-Reiter kam in freudiger Erwartung auf das Zelt zu. Das war die Art Beute, wegen der er und seine Gefährten die Wüstenkarawane angegriffen hatten.
    Mevancy nal Chardaz hob den linken Arm und hielt ihn waagerecht nach vorn ausgestreckt. Der Arm zeigte auf den näher kommenden Krieger. Die geballte Faust senkte sich unterhalb der geraden Linie. Die Wallung des Blutes färbte Mevancys Gesicht knallrot. Die linke Faust zuckte hoch, gefolgt von einem glänzenden Funkeln in der Luft. Der Glitch-Reiter stieß nur einen Schrei aus. Seine Hände krallten sich in die rote Masse, die einmal sein Gesicht gewesen war. Das Mundtuch flatterte in blutbefleckte Fetzen umher. Er krümmte und wand sich, taumelte und würgte.
    Mevancy trat schnell ins Zelt zurück und holte ihr Schwert.
    »Was ist los, Mevancy? Was ist das für ein schrecklicher Lärm?«
    Das Mädchen auf dem anderen Wüstenfeldbett hob den Kopf und starrte sie entsetzt an. Die Geräusche erklärten sich von selbst.
    »Mach dich so klein wie möglich, Bella. Sieh zu, daß du wie ein Teil des Zeltes wirkst. Einer Schauspielerin deiner Klasse ...« An dieser Stelle wurde sich Mevancy ihrer eigenen Bosheit bewußt. Aber die Dummheit der Wächter, die in ihrer Aufgabe so versagt hatten, machte sie besonders wütend und ärgerlich, also fuhr sie fort: »... dürfte es nicht schwerfallen.«
    Bella Chuan-Hsei stieß einen kläglichen Schrei aus. Ihre Hände zogen die Decke fest über sich. Die Arme waren rosig und glatt, das Fleisch wirkte fest und gesund. Mevancy wandte sich wieder der Zeltöffnung zu. Ihre Unterarme waren mit feinen Waben überzogen, in denen spitze Pfeile steckten. Dies waren die tödlichen Depots, und einige von ihnen hatten
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