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33 - Die Werwölfe von Kregen

33 - Die Werwölfe von Kregen

Titel: 33 - Die Werwölfe von Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
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hatte die Wilden mit einer bestimmten Absicht vernichtet; nun beeinflußte sie die Jikai-Vuvushis, die nacheinander auf den harten Boden sanken und sich nicht mehr rührten.
    Die Vision verblaßte, flackerte noch kurz auf und verschwand.
    Ich kam zu mir, umgeben von dem Ächzen und Murmeln von Männern und Frauen, die wieder zum Leben erwachten. Es roch nach Zelt und geöltem Leder – und Schweiß.
    Was wir beobachtet hatten, war von ungeheurer Bedeutung. Wir würden die Szene erkunden. Ich setzte größtes Vertrauen in Khe-Hi und Deb-Lu. Trotzdem blieb auch mir eine Aufgabe ...
     
    Deb-Lus Bild schwankte, als bereite er seinen Abgang vor. Ling-Li-Lwinglings Projektion blieb und wandte sich nun halb in Khe-His Richtung. Ich meldete mich energisch zu Wort.
    »Sana, einen Augenblick noch! Wir sind uns begegnet, du wirst dich daran erinnern. Ich muß dir mitteilen, daß du in Vallia herzlich willkommen bist ...«
    »Da singst du wirklich ein völlig neues Lied, Tiks ...«, setzte sie an und hielt inne. Vielleicht war ihr klargeworden, daß niemand gern als Tikshim bezeichnet wird, was schlimmer ist, als wenn man auf der Erde ›mein Guter‹ genannt wird – und daß diese Anrede sich schon gar nicht für einen Herrscher eignet, in dessen Land sie künftig vielleicht leben wollte.
    »Komm nach Vallia, Ling-Li-Lwingling! Ich schätze Khe-Hi ungemein. Was diese Csitra angeht – irgendwie tut sie mir leid, denn sie liebte einen bösen Mann.«
    »Ich denke darüber nach, Dray Prescot.«
    Und mit diesen Worten war sie verschwunden, als wäre eine Lampe ausgeschaltet worden.
    Die Jikai-Vuvushis saßen wie Mäuse auf ihren Stühlen; sie waren wie erschlagen von der Offenbarung, die ihnen zuteil geworden war, von den Geheimnissen, die in ihren Erinnerungen unerreichbar verborgen waren.
    Khe-Hi verschwendete keine Zeit auf seine eigenen Angelegenheiten. Vielmehr sagte er: »Ich glaube, ich weiß nun ungefähr Bescheid, Dray. Das Wie ist mir noch nicht ganz klar, doch reicht es aus, um zu schließen, daß es tatsächlich geschehen ist.«
    »Csitra hat die Mädchen in den Bann ihrer okkulten Magie gezogen.« Ich atmete tief durch und spürte nun doch den ersten Anflug einer Hoffnung, daß wir der Plage der Werwölfe Herr werden konnten. »Sie wußten es nicht – wissen es noch immer nicht –, aber sie sind es, die überlebenden Jikai-Vuvushis aus den Bergen des Westens, die die Werwölfe haben entstehen lassen.«
    »Ja. Ohne Zweifel.«
    »Beim Verschleierten Froyvil!« entfuhr es Seg. » Turko! Ich hatte gleich so eine Ahnung, daß er nicht das Churgur-Regiment inspiziert – und Jurukker Floring Mecrilli ist nicht hier! Ich möchte wetten ...«
    »Typisch Turko – und das Mädchen gab sich große Mühe, mich zu umgarnen ...«
    Wir eilten aus dem Zelt. Turko! Wenn wir recht hatten – und wir wußten, daß es keine andere Interpretation gab –, dann wurde unser Gefährte Kov Turko, Turko der Schildträger, in einen Werwolf verwandelt!

21
     
     
    »Kov Turko! Turko der Schildträger!« Leute liefen im Lager herum und brüllten sich die Seele aus dem Leib. »Jurukker Mecrilli! Floring Mecrilli! Turko!« In alle Richtungen liefen Männer und Frauen, rissen Zelte auf, stürzten Karren um, wühlten stapelweise Vorräte um. Der Lärm stieg zu den Sonnen auf. Ich war in einer schrecklichen Verfassung. Der alte Turko sollte sich in einen Ganchark verwandeln? Der Gedanke war unerträglich.
    Nachdem ich sinnlos brüllend durch das Lager gelaufen war, zwang ich mich, zur Ruhe zu kommen. Ich mußte gründlich überlegen. Eine Flutduin-Patrouille wurde zum Churgur-Regiment auf der Ebene geschickt – für den Fall, daß sich Turko wirklich dorthin begeben hatte.
    Schweratmend eilte Khe-Hi herbei. »Dray! Dray! Es besteht immer noch die Chance, daß gar nichts geschehen ist.«
    »Was?«
    »Die Impulse okkulter Energie. Es muß sich dabei um die Signale handeln, mit deren Hilfe Csitra ein Mädchen aktiviert. Ich glaube, sie hat die Mädchen verzaubert, damit sie ihr Kharma dazu benutzen konnte, durch ihre Augen zu spionieren ...«
    »Mein Val!«
    »... und wenn ein Opfer und die Situation reif waren, befahl sie dem Mädchen ...«
    »Was denn? Ein Stück aus ihm herauszubeißen?«
    »Nein, aber ...«
    Ich dachte an zurückliegende Ereignisse. An Wächter, die im Dienst küßten. Daran, daß es Floring Mecrilli vor allem darum gegangen war, mich zu küssen. An das Blut am Mund von Männern, die als Werwölfe erwischt worden waren und die
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