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33 - Die Werwölfe von Kregen

33 - Die Werwölfe von Kregen

Titel: 33 - Die Werwölfe von Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
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doch kein Opfer getötet hatten. Ich glaubte die Wahrheit zu kennen.
    »Csitra schaut durch die Augen eines Mädchens, erblickt einen Mann und löst dann ihren Einfluß aus. Das Mädchen und der Mann küssen sich.«
    »Ich ordne eine komplette Zahnuntersuchung an. Man weiß ja, daß sich Zähne aushöhlen lassen, um damit ein Gift abzusondern. Bestimmt handelt es sich um kein gewöhnliches Gift ...«
    »Bei Vox, nein!«
    Seg eilte herein: »Man glaubt, er hat einen Voller genommen!« brüllte er. »Komm, Dray!«
    »Khe-Hi!« rief ich. »Geh in Lupu, suche ihn und gib uns Bescheid!«
    »Sofort!«
    Seg und ich hatten die Reihen der parkenden Voller noch nicht erreicht, als eine gespenstische Gestalt bei den Anlegeketten der Flugboote erschien; der Turban saß schräg auf einem Ohr.
    »Er ist mit der Jikai-Vuvushi nach Gliderholme geflogen. Es gibt dort eine Taverne mit Namen Die Süße Gregarian .«
    »Warn ihn, Deb-Lu! Warn ihn!«
    Deb-Lus lupale Projektion schwankte und verschwand. Seg und ich sprangen mit einem Satz in den Voller. Die Bedienungsmannschaften warfen die Ketten ab. Als wir schon aufstiegen, warf sich eine Gestalt mit einem Riesensatz gegen das Boot. Wir schauten über die Bordwand und sahen Nath na Kochwold an einer herabbaumelnden Kette unter uns baumeln und fluchend zu uns heraufschauen. Wir zerrten ihn an Bord, verzichteten aber auf jede scherzhafte Bemerkung über diese Art des Einsteigens – woran Sie ermessen können, wie uns zumute war.
    Auf dem schnellen verzweifelten Flug zu dem Marktflecken Gliderholme, den wir erst kürzlich aus Jhansis Klauen befreit hatten, versuchten wir uns einigermaßen vernünftig über die Angelegenheit zu unterhalten und nicht in haltloses Stammeln zu verfallen in Erwartung der Niederlage und Turkos scheußlichen Todes.
    Denn natürlich wußten wir genau, was zu tun war ...
    »Ausgehöhlte Zähne«, sagte Nath und erschauderte. »Na, aber wie viele Zähne auf jedes Mädchen?«
    Wir begannen zu rechnen.
    »Sehr viele«, knurrte Seg. »Denkt an das jaulende Rudel, das uns nach Farnriens Rand überfallen wollte.«
    »Da wurde reichlich geküßt, soviel steht fest.«
    Andere Flugboote rasten uns nach. Weder Deb-Lu noch Khe-Hi ließen sich mit Lupu-Erscheinungen blicken. Wir drückten den Geschwindigkeitshebel so weit vor, wie es ging. Wir brausten durch die süße kregische Luft unter der Zwillingssonne und beteten zu allen Göttern und Geistern.
    Obwohl es auf der Erde schon in der Frühzeit Spekulationen dazu gegeben hatte und die kregischen Weisen über ein wissenschaftliches und medizinisches Wissen geboten, das weit über das der Erde der damaligen Zeit hinausging, wußte ich nicht in vollem Umfang, was ein Virus war oder anrichten konnte. Heute ist mir klar, daß Csitra jenes Virus einsetzte, der einen Mann in einen Werwolf verwandelte. Die Krankheit der Lykanthropie, in deren Bann eine Person sich einbildet, ein Werwolf zu sein, mußte ebenfalls damit zu tun haben. Das Mädchen lächelte und lockte, und der törichte Mann erlag dem Charme, und Csitra verfolgte das alles durch die Augen des Mädchens. Ein süßer Kuß, angenehm und saftig, dann das kurze Zupacken, der Liebesbiß, das Zeichen der Leidenschaft. Und später die schreckliche Veränderung, wenn Csitra sie wollte, die jaulende Verfolgung, das Schreien, die entsetzten Opfer ... Ja, Hexe Csitra hatte schon einen großen Schaden angerichtet ...
    Und die armen verdammten Jikai-Vuvushis hatten von allem keine Ahnung ...
    Wie laut mußte Csitra gelacht haben, als die Mädchen meinem Wachkorps angegliedert wurden. Eine solche Förderung ihres Vorhabens hätte sie niemals voraussehen können. Ihr Plan hatte bestens funktioniert. Offenkundig versuchte sie mich zu isolieren und in Verruf zu bringen. Wenn ich von Gancharks begleitet wurde, wo immer ich auftauchte, würden die Menschen mich meiden, würden mit Fingern auf mich zeigen, würden murren und finster starren und schließlich einen Aufstand anzetteln. Csitra wollte mich nicht umbringen, sondern nur sichergehen, daß ich in Vallia keine sichere Heimat mehr besaß.
    Ihr Uhu, Frucht ihrer unglücklichen Verbindung zu Yantong, hatte ganz andere Motive. Jetzt begriff ich auch, was Csitra mir durch den toten Larghos m'Mondifer hatte mitteilen wollen. Phunik hatte veranlaßt, daß Larghos mich in der Gestalt des Werwolfs angriff. Eine andere Erklärung gab es nicht.
    Seine Mutter übte noch immer Macht über ihn aus. Solange diese Beherrschung andauerte, konnte
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