Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
33 - Die Werwölfe von Kregen

33 - Die Werwölfe von Kregen

Titel: 33 - Die Werwölfe von Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
ich mich ein wenig sicherer fühlen. Was sollte aber geschehen, wenn die Uhu Phunik reifte und sich selbständig machte?
    Ich mußte mich an Deb-Lu-Quienyin und Khe-Hi-Bjanching halten. Vielleicht hatte ich Glück und konnte neben den beiden auch auf Ling-Li-Lwingling bauen. Ich hoffte es jedenfalls.
    »Dort ist sie!« rief Seg. »Die Stadt! Wo ist nur die verflixte Taverne?«
    Der Gedanke an alles, was zu verlieren war, wenn wir Turko nicht zu retten vermochten, ließ mich erbeben, als müßte ich ein gewaltiges Gewicht heben. Ich dachte an die Zeit zurück, da Turko und ich vor den Menschenjägern geflohen waren, da wir uns in den Mungul Sidrath gewagt hatten, an ein Dutzend gemeinsamer Abenteuer, an unsere Flucht aus den Ringerzelten in Mahendrasmot. Nein! Ich wollte Turko nicht verlieren. Es durfte nicht geschehen!
    Seg machte das Schild der Taverne aus. Er landete den Voller so heftig im Hof, daß das Boot praktisch zerschellte. Wir sprangen über die Bordwand, achteten nicht auf das aufgeregte Geschrei, sondern stürmten in das Gasthaus.
    Seg ist nun wirklich ein kräftiger Bursche, und als sich ihm eine große Masse Bauch und Doppelkinn in den Weg stellte, war ein prächtiger Rückwärtssalto zu beobachten. Nath stieg über den gestürzten Mann, und schon rasten wir die hölzerne Treppe hinauf. Vier Türen waren oben zu sehen, die eine halb offen, die wir also mißachten konnten. Drei Türen ...
    Jede traten wir auf.
    Der Lärm von unten mußte die Bewohner der Zimmer längst aufgeschreckt haben, die bestimmt auch nachschauen wollten, was sich da tat. Das Schicksal, das unser Leben lenkt, wenn es so etwas gibt, bedenkt mich manchmal mit einem Lächeln, häufiger jedoch mit einem Stirnrunzeln.
    Nath wollte eben die erste Tür auftreten, da öffnete sie sich von selbst und gab den Blick auf ein pelziges Fristlemädchen frei. Dann krachte mein Fuß gegen meine Tür, und schon stürmte ich über die Schwelle. Das Schicksal hatte mich auserwählt ...
    Turko, der eine sehr hübsche Robe trug, stand im Begriff, einen Kelch mit Wein zu füllen. Er befand sich in einem schlichten Tavernenzimmer mit Gardinen, Lampen, Tischen und Stühlen – und einem Bett in der Nische. Auf dem Bett lag Floring Mecrilli. Sie trug nicht sonderlich viel, aber noch genug, um die Selbstachtung nicht zu verlieren. Turko hob den Blick und verschüttete Wein über den Tisch.
    »Zur verdammten Hölle ... was ...?«
    Floring entrang sich ein so durchdringender und angstvoller Schrei, daß Turko und ich zusammenzuckten und sie anschauten. Sie wälzte sich vom Bett und warf Decke und Laken fort. Dabei war ihr Gesicht gespenstisch verzogen, die Augen unnatürlich weit aufgerissen, und der Zeigefinger zeigte ...
    Er wies direkt auf die gespenstische Gestalt Deb-Lus, die schwankend am Fußende des Bettes materialisierte.
    »Khe-Hi!« war Deb-Lus Stimme schwach zu hören. »Halt dich bereit, San, und zwar schnell ...«
    Deb-Lu verschwand.
    »Zum Teufel, was geht hier eigentlich vor?« brüllte Turko.
    »Turko, halt dich von dem Mädchen fern!« rief ich. »Wenn dir dein unsterbliches Ib lieb ist!«
    Csitra, die die Szene ränkeschmiedend durch Florings Augen beobachtete, unternahm einen letzten Versuch. Sie wußte, daß sie nur noch eine Chance hatte: Sie mußte versuchen, ihre okkulte Kraft durch den Verteidigungsschild zu pressen, den unsere beiden Zauberer aus Loh errichtet hatten. Sie wußte aber auch, daß die Magier stark waren und sie schnell zurückdrängen konnten.
    Floring Mecrilli, eine geschmeidige schnelle Jikai-Vuvushi, warf sich, getrieben von magischen Kräften, auf Turko.
    Er torkelte rückwärts. Da er Turko war, stützte er sich nicht mit beiden Händen ab, sondern verwendete eine, um sie dem Mädchen um die Hüfte zu legen.
    »Wirf sie ab, Turko!«
    Sie küßte ihn nicht. Wie eine Schlange stieß sie zu. Ihr Mund öffnete sich, und Licht funkelte wie ein Stern auf ihren Zähnen. Sie biß Turko in die Lippen. Dann neigte sie den Kopf zurück. An Turkos Mund schimmerte Blut.
    »Bei Erthyr!« rief Seg hinter mir. Ich sah die Spitze eines Dudinterpfeils an meiner Schulter erscheinen, auf das Mädchen gezielt, doch als Seg schoß, schlug ich den Pfeil nach oben und ließ ihn in die Decke knallen.
    »Zum Teufel ...«
    »Schau dir Turko an. Die Rolle des Mädchens ist beendet.«
    Wie üblich gab es nur noch eine winzige Chance.
    Der Kuß des Dudinter ...
    Csitras gemeine Pläne trugen Früchte: Turkos Verwandlung setzte ein. Haare
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher