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328 - Flucht aus dem Sanktuarium

328 - Flucht aus dem Sanktuarium

Titel: 328 - Flucht aus dem Sanktuarium
Autoren: Mia Zorn
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Die Kleine stellte sich vor ihn. »Und du darfst ihm auch nichts tun, hörst du? Es ist ein lieber Deary!«
    »Was?« Grao’sil’aana traute seinen Ohren nicht. »Ein lieber Deary?«
    »Ein lieber Deary, ja!« Das Mädchen namens Maggy ging der Bestie entgegen und winkte ihr zu. »Er hat uns beschützt, die ganze Zeit über. Er kann die anderen Tiere beeinflussen. Und er wird dafür sorgen, dass unser dünnes Seil hinauf zu dem Drahtseil gelangt.«
    ***
    Hope River, drei Stunden vor der Welle
    Mit einem leichten Vorsprung vor den Verfolgern passierte Pedró auf dem Hope River das menschenleere Lager. Enttäuscht blickte er zum Ufer. Eigentlich hatte er damit gerechnet, dass die Menschen sich hier versammelt hätten, um auf die rettenden Schnellboote zu warten. Offensichtlich hatte sich die Kunde von der nahenden Katastrophe und der geplanten Evakuierung noch nicht herumgesprochen. Er dachte an Carlos, von dem er sich am Morgen in der Stadt verabschiedet hatte. Sein Freund hatte nicht nur seinen Rastaffs, sondern auch dem Lagerkommandanten Rodolfo die Nachrichten überbringen wollen.
    Als Pedró eine Meile flussaufwärts auch bei der Hütte von Juan keine Menschenseele vorfand, stieg seine Unruhe. Hatten sich die Rastaffs nach vergeblichen Warten auf die Schnellboote nun doch mit den Flößen auf den Weg in die Berge gemacht? Waren die Menschen aus dem Lager bei ihnen?
    Salma! Die Motorengeräusche der anderen beiden Boote im Nacken nahm der junge Chaymacaner nun Kurs auf das Gestade vor den Zuckerrohrplantagen. Hinter der Flussbiegung, auf deren Höhe die Felder begannen, entdeckte er nach einer Weile die Flöße. Pedró atmete auf. Anscheinend hatten Juan und die Rastaffs die Leute überreden können, nicht länger auf die Rettung zu warten.
    Doch gleichzeitig wurde ihm bewusst, dass seine Verfolger eine neue Gefahr für die Flüchtenden bedeuteten. Kurzerhand stellte er das Boot quer, stoppte die Motoren und stieg auf den Waffenturm.
    Zur gleichen Zeit überflogen Matt, Xij und Miki Takeo im Shuttle den Fluss. Sie standen immer noch unter dem Eindruck der vergangenen Ereignisse. Der Tod des Professore und die Kaltblütigkeit, mit der Juliano Dorgecà seine Interessen verfolgt hatte, machte sie zornig und fassungslos.
    Als Xij auf dem Platz vor dem Hangar berichtet hatte, was sich im Hafen abgespielt hatte und dass keines der Schnellboote zur Evakuierung der Lagerbewohner aufgebrochen war, hatten sie sich sofort auf den Weg gemacht
    Der Abschied von Hauptmann Kiké Tengoca war frostig ausgefallen. Alle hatten von den Absichten des Regenten gewusst, alle hatten mitgemacht und akzeptiert, das Leben der Lagerbewohner zu opfern. Auch der Hauptmann.
    Und nun, über dem Hope River, fragte keiner der Gefährten danach, ob die Leute um den Gouverneur wohl noch rechtzeitig die Berge erreichen würden. An der Schussverletzung würde Juliano Dorgecà nicht sterben; die hatte ein Sanitäter unter seinen Leuten notbehandelt. Aber vielleicht holte ihn sich die Welle.
    Als das Shuttle nun eine Flussbiegung überquerte, entdeckten sie sowohl Pedró, der sich ein wildes Gefecht mit seinen Verfolgern lieferte, als auch die vier Flöße, die von den Manutys gezogen wurden. Das vordere Floß wurde von einem Rudel Crodactus angegriffen. Wasserfontänen spritzten auf und die Holzinsel schwankte gefährlich, während ein halbes Dutzend Männer mit Macheten und Knüppeln auf die Schuppenbestien einschlugen.
    Matthew Drax entschied, sich zunächst um Pedrós Gegner zu kümmern. »Ich will sie nicht im Nacken haben, während wir den Flößern helfen.«
    Das Boot des jungen Chaymacaners hing schräg im Wasser. Aus dem Waffenturm schlugen Flammen. Pedró lag bäuchlings auf der Bugreling. Wie ein Wilder verfeuerte er mit einer MPi ein Magazin nach dem anderen. Auch eines der Verfolgerboote stand in Flammen. Aus vollen Rohren feuernd, näherte es sich Pedró mit zunehmender Geschwindigkeit; die Lebenserwartung des jungen Chaymacaner verringerte sich mit jeder Sekunde.
    Doch Matt und Takeo setzten der drohenden Gefahr ein Ende. Aus dem geöffneten Cockpit heraus eröffneten sie das Feuer auf Pedrós Feinde. Entsetzt von dem plötzlichen Angriff aus der Luft wendeten die Carabineros das Boot und ergriffen die Flucht. Pedró schrie vor Freude über die unerwartete Hilfe. Dankbar winkte er den Rettern zu, sprang über Bord und schwamm ans Ufer.
    Als das Shuttle nun die schwimmenden Holzinseln anflog, erkannten die Gefährten, dass die Männer auf
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