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328 - Flucht aus dem Sanktuarium

328 - Flucht aus dem Sanktuarium

Titel: 328 - Flucht aus dem Sanktuarium
Autoren: Mia Zorn
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Forts.
    Bei ihrer Ankunft in Clarktown hatte sie noch nicht gewusst, wie ihre Rache aussehen sollte. Doch nach den ersten Monaten im Sanktuarium nahm im Kopf der Biologin ein perfider Plan Gestalt an: Sie würde die Clarkisten mit ihrer eigenen Waffe schlagen, indem sie diese manipulierte.
    »Bio-Storm«! Das Serum aus Genen des Biotiefs und der Dearys sollte Menschen in Kampfmaschinen verwandeln. Wurde es in der Anfangsphase an kolkartigen Vögeln erprobt, sollte es später an Strafgefangenen getestet werden. Doch dazu kam es nie. Jahrelang blieb das Projekt in der Anfangsphase stecken, obwohl es sich durchaus entwickelte: zu einem tödlichen Gift. Niemand ahnte, dass July Svenson dahinter steckte. Am allerwenigsten Brown.
    Blind vor Liebe, verschaffte er der Biologin Zugang zu Daten, Kühlraum und allen Informationen, die nicht einmal seinem langjährigen Assistenten Smitty bekannt waren. July manipulierte die Versuchsreihen, fälschte Testergebnisse und experimentierte heimlich.
    Nach annähernd drei Jahren war es vollbracht: ein hochpotenziertes Serum, das schon in kleinen Mengen in Wasser aufgelöst, einer ganzen Stadt Tod und Verderben bringen würde. Clarktown II würde bald Vergangenheit sein.
    Und auch die Wohnstätten im Sanktuarium. Während der Jahre hatte July Svenson gemeinsam mit ihren Töchtern das Rudelverhalten der Tiere studiert. Im Gegensatz zu ihrer eigenen Mutter hatte die Biologin ihre eigenen Kinder mit der Gabe vertraut gemacht. So lernten sie schnell, mit ihrem Id die Leittiere zu manipulieren.
    Während die ältere Maggy ihren Geist schon über viele Stunden außerhalb ihres Körpers wandern lassen konnte, gelang es Trudy nur für einen kurzen Zeitraum. Dennoch war jetzt schon erkennbar, dass die Kleine über ein außerordentlich starkes Id verfügte: Während sie Lebewesen manipulierte, konnte sie sich gleichzeitig mit Leuten unterhalten. Das gelang nicht einmal July.
    So kam es also, dass die Svensons mit Hilfe der Hohlweltkreaturen die Bewohner des Sanktuariums vertrieben, bis schließlich nur noch einige Wissenschaftler und die Truppen Commander Frosts übrig waren. Der Tag der Abrechnung begann mit dem Angriff auf Fort IV. In höchster Konzentration manipulierten die Biologin und ihre Töchter nicht nur die Angriffe der Dearys und Barschbeißer, sondern auch die Soldschers im Labortrakt, die im Blutrausch aufeinander losgingen.
    July Svensons Plan war, die Menschen derart in Aufregung zu versetzen, dass sie nach dem Rückzug nach Clarktown auch den Rest ihres Plans unbehelligt durchführen konnte: die Trinkwasser-Reservoires mit dem tödlichen »Bio-Storm« zu verseuchen und sich selbst samt der Kinder mit einem gestohlenen Hovercraft abzusetzen.
    So war es geplant. Doch der liebestolle Brown und der verfluchte Sartsch William machten auf einen Schlag all ihre Pläne zunichte. Sie drangen in ihr verschlossenes Quartier ein und überraschten sie und die Kinder, als ihre Ids unterwegs waren. Für wenige Sekunden war Julys Geist zurück in ihren Körper gefahren und sie hatte in der ersten Verwirrung Brown getötet – wonach William sie erschoss.
    Als July erkannte, dass sie nicht mehr in ihren toten Körper zurückkehren konnte, beherrschten zunächst Panik und Schrecken ihr Denken. Doch dann siegte die Sorge um ihre Töchter. So stellte sie den Kontakt mit Maggy her und forderte sie auf, das Serum zu holen und sich mit Trudy in Sicherheit zu bringen.
    Doch das Mädchen wollte seine Mutter nicht allein lassen. Nachdem Trudy dafür gesorgt hatte, dass der Sartsch und Smitty im Gefängnistrakt landeten, manipulierte Maggy einen der Soldschers, damit dieser beim Verlassen des Forts verkündete, es gäbe im Labortrakt keine Überlebenden mehr...
     
    July erinnerte sich, wie schnell sie sich an jenem Tag mit der Erkenntnis arrangiert hatte, im Körper des Dearys gefangen zu sein. Sie musste es, wollte sie ihren Töchtern Schutz geben in dieser feindlichen Umwelt. Irgendwann würden sie so weit sein, die Hohlwelt zu verlassen. Solange der Aufzug intakt war, bestand immer noch die Möglichkeit, hinauf nach Clarktown zu gelangen.
    Doch dann war Grao’sil’aana aufgetaucht, und mit seinem Erscheinen ging die Zerstörung des Aufzugs einher. Erst hatte July ihn dafür töten wollen, aber dann erkannte sie, dass er gleichzeitig auch die einzige Möglichkeit darstellte, aus dem Sanktuarium zu fliehen. Sie versuchte ihn zu beeinflussen, doch sein Geist, der nicht von dieser Welt stammte, erwies
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