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325 - Gefahr aus dem All

325 - Gefahr aus dem All

Titel: 325 - Gefahr aus dem All
Autoren: Christian Schwarz
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sie doch sind, dachte er voller Abscheu, während er den Brei aus Biotief vom Boden kratzte und hungrig herunter schlang. Kriegen nichts auf die Reihe, sind halbe Grauschlubbs, lehnen aber selbstherrlich und arrogant unsere Hilfe ab. Was wären die, wenn wir Clarkisten uns nicht um alles kümmern würden?
    Michelbergers Abscheu wandelte sich allmählich in Zorn, während er die letzten Reste des Breis zusammenkratzte. Selbst das Biotief, diese wunderbare, nahrhafte Pflanze, die alle Völker der Antarktis heute wie selbstverständlich aßen, hatten sie den Vereinigten Staaten von Clarkland zu verdanken. Denn das Biotief stammte ursprünglich aus dem Sanktuarium, das – natürlich – von den Clarkisten entdeckt und besiedelt worden war.
    Michelberger konnte nicht begreifen, warum die anderen Nationen der Antarktis die gottgegebene Führungsrolle der Clarkisten nicht nur anzweifelten, sondern sich sogar handfest dagegen wehrten. Vor etwa zehn Jahren hatten sich die Briten, die Georgshütter und die Nischni-Nowgoroder zu einer Achse des Bösen zusammengeschlossen, um den Clarkisten offen die Stirn zu bieten. Seither mussten die Vereinigten Staaten von Clarkland überaus vorsichtig sein, denn die Allianz der Terroristen war waffentechnisch mindestens so stark ausgerüstet wie die Clarkisten, auch wenn sie selbstverständlich nicht deren überragenden Verstand besaßen.
    Lucas Michelberger seufzte. Der 37. Clark Manuel hatte seinerzeit beschlossen, die Gegner mit Spionen zu unterwandern. So war er mit seinem deutsch klingenden Namen und seinen deutschen Sprachkenntnissen in Georgshütte eingeschleust worden und hatte dort einen rasanten Aufstieg hinter sich gebracht.
    Vor einem Jahr ungefähr, im März 2525 also, war die Lage plötzlich eskaliert. Der berüchtigte Schneewolf, ein übler Terrorist, der den Clarkisten immer wieder empfindliche Verluste beigebracht hatte, war aufgeflogen und von einem Fremden namens Drax getötet worden. Auch wenn die Georgshütter und die Clarkisten mit allen Mitteln versucht hatten, den Vorgang geheim zu halten, waren die Fakten doch nach und nach durchgesickert.
    Beim Schneewolf hatte es sich um den als tot gegoltenen Kenneth Clark gehandelt, den Sohn des 37. Clark Manuel. Kenneth war wohl ein Genie, aber auch wahnsinnig gewesen. Möglich, dass die Informationen nicht im Detail stimmten, aber Kenneth hatte anscheinend, um an Pilzbomben auf Georgshütter Gemarkung zu kommen, seinen Tod inszeniert und war zu den Georgshüttern übergelaufen. Dass er eine Bombe hatte bauen wollen, mit der er die ganze Antarktis in die Luft sprengen konnte, hielt Michelberger für ein Gerücht.
    Kein Gerücht hingegen war, dass Kenneth Clark unter dem Decknamen Hartmut Mueller bei den Georgshüttern als Erster Wissenschaftler gewirkt hatte und mit seinem Genie mitverantwortlich war für die plötzlich überragende Bewaffnung der Allianz.
    Dieses gottverdammte Verräterschwein. Und wenn er zehnmal der Sohn des 37. Clark Manuel gewesen ist. Das macht die Sache eigentlich nur noch schlimmer. Aber im Nachhinein wird auch klar, warum die Achse des Bösen so groß werden konnte. Weil ein Clarkist mitgewirkt hat. Eigentlich hätte ich mir das gleich denken können...
    Lucas Michelberger hatte einige Male versucht, Mueller zu eliminieren, aber es war ihm nie gelungen.
    Kurz nach Muellers Tod hatten die Briten plötzlich Clarktown II und das Sanktuarium angegriffen. Sie waren von einer Gruppierung fremder Soldschers unterstützt worden, die sich U-Men genannt und unter der Führung eines General Crow gestanden hatten. Das hatten die Clarkisten-Spione aus New Halley, der Hauptstadt des Antarctic Empire, berichtet. [2] [3] Was genau dieser Crow gewollt hatte, war bis heute nicht bekannt. Es hieß aber, dass er die Briten zum Angriff auf Clarktown gezwungen hatte.
    Dass ich nicht lache, ha. Allzu groß kann der Zwang nicht gewesen sein, denn es gab ja damals nichts, was dieses verdammte Antarctic Empire lieber getan hätte, als uns anzugreifen...
    Ein fast verzweifelter Schluchzlaut stieg aus seiner Kehle. Nach dem erfolgreichen Angriff, bei dem Clarktown II und Teile des Sanktuariums schwer verwüstet worden waren, waren die U-Men unter Crow plötzlich wieder verschwunden, der Clark mochte wissen, warum.
    Zunächst hatten die Clarkisten die allein gelassenen Briten locker zurückschlagen können, waren danach aber zuerst mal mit dem Wiederaufbau Clarktowns beschäftigt gewesen.
    Diese vermeintliche Schwäche hatte die
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