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325 - Gefahr aus dem All

325 - Gefahr aus dem All

Titel: 325 - Gefahr aus dem All
Autoren: Christian Schwarz
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Einfluss des Streiters mit einem brachialen Todesschrei, der über die Distanz des luftleeren Raums herüberhallte, abrupt endete. Rulfan und Aruula – auch sie wieder normal – fanden Vogler und schafften ihn in die Anlage. [1]
    Die Menschheit war gerettet, doch Voglers Gefährtin lag nach wie vor draußen in einer Eisspalte, kalt und tot und zugeschneit. Sie würde nie wieder zurückkehren. Das machte ihn fertig.
    Matt Drax war heilfroh über Voglers unverhoffte Rückkehr, traurig über Clarices Tod und verblüfft über Aruulas und Rulfans Auftauchen, die er beide in Euree wähnte.
    Die Kriegerin von den Dreizehn Inseln ging augenblicklich mit dem Schwert auf Grao’sil’aana los, der sie in den Monaten zuvor eingesperrt, ihrer Identität beraubt und ihr Volk in einen mörderischen Krieg gegen die letzten Nordmänner geführt hatte.
    Matt, der erst zu diesem Zeitpunkt davon erfuhr, hielt Aruula davon ab, Grao zu töten. Der Daa’mure hatte einen wesentlichen Anteil an der Rettung der Erde und sich damit eine zweite Chance erkauft. Er musste jedoch den Flächenräumer verlassen, und Aruula schwor, bei der nächsten Begegnung nachzuholen, was ihr hier und heute verwehrt blieb.
    Doch nicht nur das schürte Aruulas Zorn. Sie hatte versucht, sich mit Maddrax zu versöhnen, weil es Wudans Wille war: Ihr Gott hatte von Anfang an diese Verbindung gewünscht, weil – so hatte es die alte Seherin »Wudans Auge« verkündet – von ihr die Zukunft der Menschen abhing.
    Doch Matt hatte sich Bedenkzeit erbeten. Erstens vermutete er, dass Aruula nur Wudan zuliebe ihre Beziehung retten wollte. Zweitens war er während der Reisen durch die Zeit Xij Hamlet näher gekommen; so nahe sich zwei Menschen nur kommen konnten. Aber auch ihrer Liebe war er nicht ganz sicher. War er für Xij, die schon so viele Leben gelebt hatte, nur ein Abenteuer – oder mehr?
    Das alles schoss ihm durch den Kopf, als sie gemeinsam hier im Verbindungsgang zwischen der Koordinatormulde und der Zieloptik standen und Vogler sie mit unendlich müden, blutunterlaufenen Augen anstarrte.
    Sein Gesicht war von tiefen Linien zerfurcht, das rotbraune, ansonsten straff zurückgekämmte und zu einem festen Zopf geflochtene Haar hing wirr herab. Seine Haut wirkte spröde, unter den Augen lagen dunkle Schatten. Die für Marsianer charakteristische Pigmentierung zeichnete sich schmutzig grau auf seiner Haut ab. Matt erschrak ein wenig, als er dem einst so ausgeglichenen Baumsprecher ins Gesicht sah. Es wirkte jetzt fast wie ein Totenkopf.
    »Was ist passiert?«, fragte Vogler mit seiner angenehmen Stimme und bemühte sich um eine straffere Haltung.
    »Wir haben ein neues Problem«, sagte Matt und wies mit dem Kopf auf die Zieloptik. »Ein Bruchstück des Mondes, das der Streiter aus der Oberfläche gerissen hat, nähert sich der Erde. Und wir haben bislang keinen Plan, wie wir es aufhalten könnten.«
    Während er sprach, machte er sich von Xij los, die noch immer seinen Arm hielt. Dass ihr Blick kurz zu Aruula hinüberging, bewies ihm, dass sie aus Kalkül gehandelt hatte: Schau her, Aruula, er gehört jetzt mir!
    Matt konnte nicht behaupten, dass ihm diese psychologische Kriegsführung gefiel. Vor allem, nachdem auch er zu seiner früheren Geliebten sah und den Schmerz in ihren Augen las. Ihr Anblick ließ Bilder aus glücklicheren Zeiten vor seinem geistigen Auge aufsteigen. Von gemeinsamen Kämpfen gegen unglaubliche Gefahren, von Liebe, Vertrautheit, Zärtlichkeiten, geflüsterten Liebesschwüren, Eifersucht und extremen Enttäuschungen.
    Mehr als einmal hatten sie sich gegenseitig das Leben gerettet. Nie hatte Matt jemandem so nahe gestanden wie Aruula, auch seiner Ex-Frau Liz nicht. Ein schmerzhafter Stich ging durch sein Herz, als Aruula ihren Kopf schnell abwendete.
    Vielleicht bin ich ja die gewissenlose Taratze, für die sie mich zu halten scheint...
    » Dieser verfluchte Streiter«, murmelte Vogler und starrte auf den Mond im Bildhintergrund, auf dem die kosmische Bestie versteinert lag und den Todesrochen Thgáan unter sich begraben hatte. »Der Rote Vater soll ihn noch im Tod quälen. Bis in alle Ewigkeit. Für alles, was er Clarice und mir angetan hat.«
    Matt schwieg so betreten wie die anderen.
    Miki Takeo beendete die bleierne Stille.
    »Moment mal...« Er trat an die Konsole der Zieloptik heran. »Ich orte ein weiteres größeres Objekt mit Kurs auf die Erde«, teilte seine emotionslose Stimme mit.
    Alle Köpfe fuhren herum. »Noch ein
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