Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
325 - Gefahr aus dem All

325 - Gefahr aus dem All

Titel: 325 - Gefahr aus dem All
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
Mondmeteroit?«, fragte Rulfan besorgt.
    »Nein, dafür ist die Form zu regelmäßig. Es ist ein Raumschiff! Die AKINA.«
    »Die AKINA«, flüsterte Matt. Takeo gelang es in diesem Moment, das Schiff auf die Zieloptik zu bringen. Es erschien halb so groß wie das Trümmerstück, was darauf schließen ließ, dass es sich weit vor diesem auf die Erde zu bewegte.
    »Tatsächlich, es ist die AKINA«, bestätigte Vogler. »Ob wohl noch Überlebende an Bord sind? Bei meinem letzten Kontakt mit ihnen war bereits die halbe Besatzung tot oder dem Wahnsinn verfallen.«
    »Nach dem Tod des Streiters müssten auch sie wieder normal geworden sein«, nickte Matt. »Das heißt... wenn wir schnell genug waren.« Das Schuldgefühl, das ihn bei diesen Worten überkam, war irrational; sie hatten den Schuss nicht eher auslösen können. Sie hatten getan, was möglich war. Er war weder an Clarices Tod schuld, noch am Schicksal der marsianischen Raumschiffbesatzung.
    »Unser letzter Kontakt war der mit Ishi Ramirez von der Mondstation«, erinnerte Miki Takeo. In seinem Elektronengehirn waren die Abläufe minutiös abgespeichert. »Als Vogler die Anlage bereits verlassen hatte, meldete sie sich und bat um Hilfe, weil auch dort alle durchdrehten. Im Hintergrund war eine Funkverbindung mit Dexter Wang an Bord der AKINA zu hören; auch er machte einen geistig verwirrten Eindruck. Immerhin lebte er noch.«
    »Wenn auch nur einer an Bord überlebt hat, könnte er das Trümmerstück abschießen!«, rief Rulfan aufgeregt.
    »Keine Chance«, erwiderte Vogler. »Die AKINA ist unbewaffnet. Sie wurde zu Forschungszwecken erbaut.«
    »Dann muss die Besatzung den Brocken eben aus dem Weg rammen!«, schlug Rulfan vor.
    »Das wäre eine Chance.« Matt nickte seinem Blutsbruder zu. »Aber dabei würden sie selbst draufgehen. Es sei denn... wir holen sie vorher ab!« Er fuhr zu Takeo herum. »Hast du die Daten des Mondshuttles greifbar? Ist damit noch alles in Ordnung?«
    »Das Shuttle ist so gut wie startbereit.« Der Android sah ihn mit einem emotionslosen Blick an, der wohl Skepsis ausdrücken sollte. »Du willst hinauffliegen, andocken und die Überlebenden an Bord nehmen?«
    »Und wenn dort kleiner mehr lebt?«, brach nun auch Aruula ihr Schweigen. »Du würdest dich völlig umsonst in Gefahr bringen!«
    Matt blickte ihr fest in die Augen. »Wenn es keine Überlebenden mehr gibt, ist es doppelt wichtig, dass wir dorthin fliegen«, entgegnete er. »Dann müssen nämlich wir die AKINA wenden und auf Kollisionskurs bringen.«
    ***
    Vergangenheit
    Februar 2526, Georgshütte, Antarktis
    » Ich bin echt am Arsch«, murmelte Lucas Michelberger und setzte sich auf die schmale Pritsche. Sein Blick wanderte in der sechs mal sechs Yards kleinen Zelle umher, die kein Fenster besaß und nur von einer trüben Funzel an der Decke erhellt wurde. Der mittelgroße, stämmige Mittvierziger arbeitete jetzt knapp sechs Jahre als Spion für die Vereinigten Staaten von Clarkland. Sehr effektiv, denn er hatte es bis in den Beraterstab des Georgshütter Kanzelors Michailovic gebracht und war dank seiner Intelligenz ein hoch angesehener Mann... gewesen. Bis heute Morgen. Da war er aus heiterem Himmel verhaftet worden.
    Kurz bevor er die extrem wichtige Nachricht nach Clarktown II hatte übermitteln können.
    Wenn nicht ein Wunder geschah, würden ihn die Georgshütter hinrichten, denn in seinem Haus gab es das eine oder andere Verräterische zu finden, wenn man erst einmal wusste, wonach man suchte.
    Und ich habe keine Ahnung, durch was ich mich verraten habe...
    Michelbergers Magen zog sich zu einem dicken Kloß zusammen, als er Geräusche vor der Zellentür hörte. Sein ganzer Körper spannte sich, das Adrenalin schien literweise in seine Blutbahn zu schießen. Mit großen Augen starrte er auf die knarrende und sich langsam öffnende Tür.
    Ein Georgshütter Militair in blauer Uniform erschien mit einem Teller in der Hand, sein Kamerad dahinter richtete sein Schnellfeuergewehr auf den Gefangenen.
    Der vordere Militair ging in die Knie und ließ den Teller über den Steinboden auf den Gefangenen zu rutschen. Dabei blieb der Teller hängen und überschlug sich. Ein grünlicher Brei spritzte über den Boden. Die Militairs lachten.
    »Kannst ruhig vom Boden fressen, du dreckiger Verräter. Was anderes hast du auch nicht verdient.« Immerhin setzte er den Krug mit Wasser, den sein Kamerad nachreichte, vorsichtig ab. Die Tür fiel zu. Michelberger war wieder allein.
    Wie primitiv
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher