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310 - Auf gewagtem Kurs

310 - Auf gewagtem Kurs

Titel: 310 - Auf gewagtem Kurs
Autoren: Michelle Stern
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harte Prüfung in den Ruinen. Ein Bote Orguudoos lauerte ihr dort auf. Wen die Feuerhölle berührt, der verändert sich und braucht seine Zeit, um wieder das Licht zu sehen.«
    Die Priesterin legte ihre Hand auf die der Jüngeren. »Du beschämst mich, Kind. Dein Glauben ist stark, wo es meiner sein sollte und es nicht kann. Ich danke dir für deine Worte.«
    Es klopfte hart am Portal. Juneeda fuhr herum. »Herein!« Sie richtete sich auf und war nun wieder ganz die starke rechte Hand der Königin. Tumaara sah die Veränderung in ihrer Haltung mit Erleichterung.
    Eine hellblonde Kriegerin trat in den Saal. »Die beiden Einmaster sind fertig, Juneeda. Und die Waffen sind verladebereit. Wir liegen im Zeitplan der Königin und können wie gewünscht schon morgen in See stechen.«
    Juneeda nickte. »Danke, Darika. Beginnt mit der Verladung.« Sie wandte sich wieder Tumaara und Arjeela zu, während die Botin sich zurückzog. Ihre Augen blickten bittend in die kleine Runde. »Kann nicht eine von euch mit Aruula sprechen? Ich habe das Gefühl, nicht mehr zu ihr durchzudringen.«
    Tumaara trat vor. »Ich werde es tun. Sobald wir auf See sind, kann Aruula uns nicht mehr ausweichen. Vielleicht gelingt es mir, die Verbitterung in ihrem Herzen zu erweichen.«
    »Ich danke dir.« Juneeda steckte das Horn zurück in die Halterung und fasste ihre Hand. »Denn ich fürchte sehr um das Herz der Königin. Wudan hat Schatten über sie gelegt, aus denen wir sie herausführen müssen.«
    ***
    Regen klatschte gegen die Außenhülle des Shuttles und erschwerte die Sicht, als Xij unter Matts Anleitung eine harte Landung hinlegte. Sie schlugen mit beängstigender Wucht auf einer schilfbesetzten Düne in den Sand des Strandes ein. Schlamm spritzte meterhoch, die Antriebe erstarben mit einem klagenden Jaulen und einem beunruhigenden Rascheln, das an brennendes Papier erinnerte, doch das robuste Fluggerät ächzte nicht einmal unter der brachialen Gewalt. Es stand sicher und unverwüstlich mehrere Kilometer vom Landesinneren der Insel entfernt.
    Matt atmete erleichtert auf. Er musste es nicht bereuen, Xijs Bitte nach einer Flugstunde nachgegeben zu haben. Von der Landung abgesehen, hatte sie sich recht begabt angestellt. Und den Dreck würde der Regen von der Außenhaut waschen.
    Xij Hamlet stand der Schweiß auf der Stirn, aber sie lächelte glücklich. Ihre Augen funkelten vergnügt. »Geschafft«, sagte sie stolz.
    Matt erwiderte das Lächeln. »An deiner Feinmotorik kannst du noch arbeiten. Ansonsten war’s nicht übel.« Er blickte durch einen transparenten Teil der Kuppel über die Dünen und Hügel hinweg. Die silbernen Regenfäden und das verwaschene Grau des Nachmittagshimmels luden nicht gerade zu einer Wanderung ein. Trotzdem begann er seine Sachen in einen Tornister zu packen.
    »Ich beeile mich«, versprach er Xij, die ihn beobachtete. »Du bleibst erst mal im Shuttle, wie besprochen. Wenn Gefahr im Verzug sein sollte, starte einfach. In der Luft bist du sicher.«
    Obwohl er nicht damit rechnete, dass Barbaren das Shuttle angriffen, war es ihm lieber, wenn Xij das wertvolle Raumfahrzeug im Notfall in Sicherheit bringen konnte. Nicht zuletzt darum hatte er ihr einen Crashkurs verpasst.
    »Aye, aye, Commander.« Xij Hamlet grinste ihn breit an und salutierte. Seitdem sie durch die Hydriten von ihrer schweren Krankheit geheilt worden war, hatte sie wesentlich bessere Laune und zeigte jede Menge Tatendrang. Ihr von den Hydriten gezüchteter neuer Körper strotzte vor Unternehmungsdrang. Matt war direkt ein wenig neidisch; er selbst war durch die Blutergüsse und Schrammen, die ihm der Hydriten-Assassine Ur’gon beigebracht hatte, noch immer leicht gehandicapt. [4]
    Xij öffnete das Luk, das Matt hinaus auf den Strand ließ. Er überprüfte den Sitz des Drillers und dachte kurz daran, dass er nur noch wenig Munition besaß. Nun ja, auf den Dreizehn Inseln würde er hoffentlich nichts davon verbrauchen müssen. Schließlich befand er sich trotz seiner Auseinandersetzung mit Aruula unter Freunden.
    Stoisch vor sich hin stapfend machte er sich auf den Weg. Ihm begegnete keine Menschenseele, bis er die Festung der Königin erreichte. Die Kriegerinnen am Tor erkannten ihn sofort. Sie ließen ihn freundlich, aber zurückhaltend ein und hießen ihn zu warten.
    Kurz darauf kam eine einhändige Kriegerin auf ihn zu. In ihren Augen leuchtete es freudig auf, als sie ihn erblickte. Matt erinnerte sich an Ludmeela. Sie war als Kind Tumaaras
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