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3 Weihnachtsgeschichten - Erst ich ein Stück, dann du

3 Weihnachtsgeschichten - Erst ich ein Stück, dann du

Titel: 3 Weihnachtsgeschichten - Erst ich ein Stück, dann du
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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beugte sich über die Krippe und sang:

    Schlaf, Christkind, schlaf!
Der David hüt’ die Schaf’.
Der Rufus ist ein Engelein
und möchte dein Beschützer sein.
Schlaf, Christkind, schlaf!
     
    Während Rufus sang, schaute der kleine Jesus ihn unverwandt an. Beim letzten Ton schloss er die Augen und schlummerte zufrieden ein.
    „Das Lied war sehr schön!“, sagte Maria. „Genauso schön wie die Söckchen. Ich danke euch von Herzen für die zwei wunderbaren Geschenke. Das eine wie das andere hat dem Jesuskind in dieser Nacht ohne Zweifel sehr gut getan.“
    Josef nickte und schüttelte Rufus und David die Hand. Dann brachte er sie zur Tür. Nach einem letzten Blick auf das schlafende Kind verließen die beiden leise den Stall.

    Draußen standen auf der einen Seite die Engel, auf der anderen die Hirten. Ihre Aufregung hatte sich inzwischen gelegt. Alle sahen den ersten Besuchern des Jesuskindes freundlich und voller Spannung entgegen.

    „Erzählt, wie es war!“, riefen sie.
„Geht es dem Kindchen denn gut?“
„Was hat seine Mutter gesagt?“
„Hat es Platz genug in der Krippe?“
„Können wir es nun auch sehen?“

     
    Rufus und David beantworteten alle Fragen so gut sie konnten. Danach hockten sie sich still und zufrieden ins Gras. Geduldig sahen sie zu, wie die Engel und die Hirten jeweils zu zweit in den Stall traten und mit leuchtenden Augen wieder herauskamen.
    Als Josef die Tür schließlich hinter dem letzten geschlossen hatte, flogen die Engel in den Himmel zurück. Der Erzengel Michael trug Rufus auf seinen Schultern.
    Die Hirten machten sich ebenfalls auf den Heimweg. David lief allen voran. Er war der erste, den der Hund freudig bellend begrüßte.

    Noch eine ganze Weile
winkte Rufus zur Erde hinab
und David zum Himmel hinauf.
     
    Beide wussten, dass sie sich wohl nie wiedersehen würden. Aber sie wussten auch, dass sie sich immer aneinander erinnern würden. Und an das, was sie zusammen erlebt hatten!

Timmis Weihnachtswunsch
    Weihnachten steht vor der Tür. Mama hat schon ein paarmal gesagt, dass es höchste Zeit für den Wunschzettel ist. Timmi hat jedes Mal genickt und gemurmelt: „Jaja, ich weiß!“ Papier und Stift hat er allerdings in seinem Schreibtisch gelassen.
    Dabei kann er inzwischen schreiben! Natürlich nicht ganz ohne Fehler, aber auf alle Fälle gut leserlich. Letztes Jahr hat er seine Wünsche noch auf den Zettel gemalt. Doch jetzt kennt er sämtliche Buchstaben und weiß, wie man sie zusammensetzt.
    Und warum schreibt Timmi dann nicht? Es ist nicht so, dass er in diesem Jahr keinen Weihnachtswunsch hätte. Es gibt sogar etwas, von dem er Tag und Nacht träumt. Aber er hat keine Ahnung, ob das ein Fall für den Wunschzettel ist. Es handelt sich nämlich nicht um einen Gegenstand, sondern gewissermaßen um einen Beruf.

     
    Timmi hat neulich im Fernsehen
einen Film mit Cowboys gesehen.
Seitdem möchte er unbedingt
auch so ein toller Kerl werden.
Kann man sich das wohl
zu Weihnachten wünschen?
     
    Heute stehen Timmi und Mama in der Küche. Sie backen Plätzchen, Nussplätzchen mit Schokoladenglasur. Als das letzte Backblech im Herd ist, sagt Mama wieder: „Junge, es ist höchste Zeit für den Wunschzettel!“
    Kurz entschlossen setzt sich Timmi an den Tisch und stellt die Frage, die ihn schon lange beschäftigt: „Kann ich eigentlich alles aufschreiben, was ich mir wünsche?“
    „Aufschreiben kannst du’s bestimmt“, antwortet Mama. „Ob du es dann bekommst, musst du natürlich abwarten.“
    „Abwarten dauert entsetzlich lange!“, seufzt Timmi.
    „Genau wie Weihnachten überhaupt.“
    „Ich weiß“, sagt Mama. „Umso größer ist nachher die Freude.“
    Na ja, das hört sich doch gar nicht schlecht an! Timmi
nimmt also Papier und Stift. Langsam und sorgfältig schreibt er: Mein größter Wunsch ist Cowboy sein. Er schreibt alles richtig, sogar das schwierige Wort Cowboy . Er hat es allerdings auch ein paarmal geübt.
     
    Natürlich unterschreibt er
mit seinem richtigen Namen: Timmi.
Dabei würde er entschieden lieber
Tommy heißen oder auch Jimmy.
Das klingt viel mehr nach Cowboy!

    Als er den Stift aus der Hand legt und das Papier zusammenfaltet, hat er trotzdem ein gutes Gefühl.
    Mama fragt erstaunt: „Bist du schon fertig?“
    Timmi nickt. „Ich habe dieses Jahr nur einen einzigen Wunsch.“
    Mama schaut ihn nachdenklich an: „Und wenn der mal nicht in Erfüllung geht?“
    Aber das Schreiben hat Timmi zuversichtlich gemacht. „Keine Sorge!“,
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