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3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms

3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms

Titel: 3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms
Autoren: Lucy Gordon
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„So nicht.“
    „Was meinst du damit?“, flüsterte sie.
    „Sieh mich an“, bat er sie.
    Als sie den Kopf hob, merkte er, wie verschwommen ihr Blick wirkte.
    „Wo bist du mit den Gedanken, Minnie? Du bist nicht bei mir“, stellte er leise fest.
    „Warum musst du ausgerechnet jetzt so etwas sagen?“
    „Weil ich dich viel zu sehr begehre, um das, was wir haben könnten, aufs Spiel zu setzen“, antwortete er rau. „Oder vielleicht mache ich mir nur selbst etwas vor, vielleicht können wir nie mehr haben …“ „Du machst dir nichts vor, Luke. Aber es ist so viel geschehen. Wenn du mich begehrst …“ „Ich begehre dich mehr, als jemals irgendein Mann eine Frau begehrt hat. Doch so geht es nicht.“ „Ich verstehe nicht, was du meinst.“
    „Wo ist Gianni?“
    Bestürzt sah sie ihn an.
    „Er ist hier, stimmt’s?“, fuhr er sie zornig an. „Er ist immer bei dir, und so geht es nicht. Ich möchte, dass du mich meinst, wenn wir zusammen sind, und nicht nur halb mich und halb den Mann, den du

wirklich liebst.“ Er schüttelte sie leicht. „Du musst ihn loswerden oder mir verraten, wie wir ihn gemeinsam loswerden können.“
    „Ich weiß doch selbst nicht, wie ich das machen soll.“ Ihre Stimme klang schmerzerfüllt.
    „Wenn wir eine Beziehung miteinander haben wollen, darfst du in Gedanken nicht bei ihm sein. Ich möchte mit dir zusammen sein, das wünsche ich mir sehr. Das aber ist nur möglich, wenn du auch in deinen Gedanken bei mir bist statt bei ihm. Sonst kommen wir nicht zusammen.“ Er stieß sie von sich und ging weg.
    Dass sein Verhalten brutal war, war ihm sehr wohl bewusst. Doch er musste so handeln, weil er sonst nachgegeben hätte und schwach geworden wäre.
    Ziellos lief er umher, um müde zu werden. Schließlich blieb er stehen und blickte zur Villa hinüber. Minnie hatte das Licht noch an. Am liebsten wäre er zu ihr gegangen, hätte sie gebeten zu vergessen, was soeben geschehen war, und ihr versichert, er sei mit allem einverstanden, wenn sie ihm nur einen Platz in ihrem Herzen und in ihrem Bett einräumte.
    Aber er widerstand der Versuchung und beschloss, sich auf die Bank mit Blick auf die Bucht zu setzen. Zu seiner Überraschung stellte er fest, dass er nicht der Einzige war, der auf diese Idee gekommen war.
    „Setz dich zu mir, mein Sohn“, forderte Hope ihn freundlich auf.
    Seufzend setzte er sich neben sie und fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
    Verständnisvoll sah Hope ihn an. „Jetzt bist du deinem ‚Zimmermädchen‘ doch noch begegnet.“ „Meinem Zimmermädchen?“
    „Ja, der Frau, die an jenem Morgen im Hotel meinen Anruf auf deinem Handy beantwortet hat. Gib es zu, für eine alte Frau habe ich ein erstaunlich gutes Gedächtnis.“
    „Du bist noch nicht alt. Und was dein Gedächtnis angeht, wünsche ich mir manchmal, es wäre weniger gut.“
    „Wir hatten uns darauf geeinigt, es sei das Zimmermädchen gewesen.“
    „Mamma, ganz so war es nicht. Du hast die Vermutung geäuße rt, und ich habe es nicht
    abgestritten.“
    „Du warst froh über die Ausrede“, neckte sie ihn und lachte.
    Nach kurzem Zögern lachte er auch. „Okay, ich bin ein Feigling. Aber es ist nicht so, wie du denkst.“ „Am besten erzählst du mir, wie es ist“, antwortete Hope. „Werde ich bald die dritte
    Schwiegertochter bekommen oder nicht?“
    „Das weiß ich nicht“, gab er zu. „Die Sache ist kompliziert.“
    „Warum redest du nicht mit mir darüber?“
    „Was soll das werden? Eine Fragestunde?“
    „Ach, ich bin nur neugierig. Das haben Mütter so an sich.“ Hope streichelte ihm die Hand. „Gib dir einen Ruck, und erzähl mir alles.“
    „Gut. Sie war in meiner Hotelsuite, aber ohne mich.“
    „Wo warst du? Mach es nicht so spannend.“
    „Stimmt, du machst es wirklich spannend.“
    Verblüfft drehten Luke und seine Mutter sich um und erblickten Olympia. Mit einem Glas
    Champagner in der Hand kam sie näher und setzte sich auf den Baumstamm neben der Bank. „Du steckst deine Nase genauso in meine Angelegenheiten wie meine Mutter“, erklärte er. „Damit musst du dich abfinden“, entgegnete Olympia belustigt. „Spann uns nicht auf die Folter. Wo warst du?“
    Luke atmete tief ein. „In Polizeigewahrsam“, gab er widerwillig zu.
    Hope nickte nur, als wäre ihr klar, dass jeder junge Mann einmal in seinem Leben Bekanntschaft mit einer Arrestzelle machte. Vielleicht entsprach das sogar ihrer Überzeugung.
    Olympia lachte leise. „Was hast du angestellt?“,
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